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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2
Autoren: Alan Dean Foster
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bleiben und hoffen, dass da unten nichts Schlimmes passiert.« Als er seinen Stabsoffizieren ansah, dass sie begriffen, fügte er hinzu: »Sehen Sie, von hier oben aus können wir eh nichts tun! Zdankos Kontakt-Team ist schon seit Wochen wieder an Bord, weil wir im ersten Monat unseres Aufenthalts keine vernunftbegabten Lebensformen auf der Oberfläche gefunden haben. Niemand hätte damit gerechnet, dass da noch jemand auftauchen würde. So was ist bis jetzt noch nie vorgekommen.«
    »Wir müssen doch irgendwas unternehmen können!«, machte sich jemand laut und traurig vom Ende des Raums her Luft.
    »Können wir auch«, gestand der Captain ein. »Beten wäre nicht unangebracht. Bitte fühlen Sie sich frei, jedwede Gottheit anzurufen, an die Sie glauben!« Er wandte sich wieder zum 3-D um. »Beten Sie vor allem für diejenigen von uns, die unten auf der Oberfläche festsitzen, bis sich diese Sache klärt!«
    Idar und Alwyn standen neben Kairuna. Man hatte sie angewiesen, sich mit dem Rest des Vermessungsteams zwischen dem gerodeten Landeplatz und den Bäumen aufzustellen, um die jeden Moment ankommenden Außerirdischen zu begrüßen. Argusische Wirbeltiere segelten hoch über dem offenen Grasland, suchten es nach Beutetieren oder Körnern ab, je nach Vorliebe. Eine kühle Brise sorgte dafür, dass die aufgeregte Versammlung zügig ihre Vorbereitungen traf und in Bewegung blieb, sodass niemand zu frieren begann.
    »Ich begreifs nicht.« Beide Arme vor der Brust verschränkt, sah Idar zu, wie sich die Dampfwölkchen ihres Atems in der Nachmittagsluft auflösten. »Was machen wir hier? Nicht dass ich nicht genauso neugierig wäre wie jeder andere, aber ich begreife nicht, wieso wir drei hier sein müssen! Wir gehören doch zu keinem offiziellen Erstkontakt-Team.«
    »Die anderen auch nicht.« Kairuna deutete zum Himmel. »Das offizielle Kontaktteam sitzt auf der Chagos fest. Also bleibt die Bürde an Pranchavit und Maroto hängen, ganz zu schweigen von der Verantwortung.« Er starrte über die auf und ab wippenden Köpfe hinweg zum Landeplatz, wo die beiden Leiter der Wissenschafts- und Hilfskontingente Seite an Seite standen, den nördlichen Horizont musterten und darauf warteten, dass etwas geschah. »Besser sie als du oder ich.«
    »Ich würde den Job besser erledigen als jeder von den beiden«, behauptete Alwyn. »Zumindest würde ich mich nicht da draußen ohne Waffe auf den Präsentierteller stellen.«
    »Du hast gehört, wie die Experten an Bord der Chagos die Lage einschätzen«, erinnerte Kairuna ihn. »Wenn diese Außerirdischen uns feindlich gesonnen wären, hätten sie das Schiff längst angegriffen.«
    »Nicht wenn sie noch immer versuchen, uns einzuschätzen und nicht wissen, in welcher Stärke wir hier vertreten sind!«, schoss Alwyn zurück. »Oder wenn sie erst sehen wollen, ob wir eine gute Mahlzeit abgeben.«
    »Was machst du überhaupt hier?«, forderte Idar ihn zornig heraus. »Wenn du dir über diese boshaften Aliens solche Sorgen machst, warum hast du dich dann für einen Posten bei einer Weltraumforschungsmission gemeldet?«
    Ehe Alwyn zu einer Erwiderung ansetzen konnte, sagte Kairuna: »Lass mich raten: Geld.«
    »Gut geraten.« Alwyn zog sich seine warme Mütze in die Stirn, in dem Versuch, sich vor dem Wind zu schützen. »Aber das ist nicht der einzige Grund. Die Erde ist mir zu gefährlich geworden. Zu viele Leute sind in viel zu engen Riesenstädten zusammengepfercht. Deswegen gibt’s ja die Kolonien: Platz genug, dass man den Verrückten aus dem Weg gehen kann.«
    »Und warum hast du dich nicht für eine der Centaurus-Welten gemeldet oder für New Riviera?«, überlegte Idar laut. »Mit deiner technischen Qualifikation hättest du auf jede dieser Welten auswandern können.«
    »Da ist es genau wie auf der Erde«, antwortete er prompt. »Zu viele Durchgeknallte. Die Erde unterscheidet sich nur in einem Punkt von den Kolonien: Ihre abenteuerlustigeren Verrückten beschließen auszuwandern.« Er deutete mit dem Kopf zum Himmel. »Der Weltraum schien mir die bessere Wahl zu sein. Damals.«
    »Das ist er immer noch.« Kairuna verströmte Zuversicht. »Du wirst dich noch wundern, glaube ich. Wir alle werden uns wundern.«
    »Ja, klar, ich werde mich wundern, schön und gut«, brummte der Techniker. »Deshalb stehe ich ja hier hinten, so weit weg vom designierten Treffpunkt wie möglich. Hier ist man näher am Wald. Wenigstens haben wir im Wald eine Chance.«
    »Du wirst eine Chance haben.«
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