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SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
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Prolog
    Gewissenhaft, wie ihr Mann es von ihr erwartete, verstaute Sara die Einkäufe für die Gefriertruhe zuerst. Dann kamen die Lebensmittel, die gekühlt gelagert werden mussten. Sie sortierte sie fein säuberlich in die passenden Fächer in dem makellos sauberen Kühlschrank aus Edelstahl ein. Dann machte sie sich daran, Pakete und Schachteln in den dafür vorgesehenen Schränken unterzubringen, während die Arbeitsplatte aus Granit noch voller Dosen stand. Als Sara Garret aus dem Arbeitszimmer kommen hörte, beeilte sie sich, auch noch die Konserven fortzuräumen.
    Garret konnte jeden Moment den Kopf zur Tür hereinstecken, um zu fragen, wann es Abendessen geben würde, doch zu ihrem Unglück hatte sie noch keinen Gedanken daran verschwendet, was heute auf den Tisch kommen sollte.
    Sie beeilte sich und stellte eine Büchse nach der anderen in alphabetischer Reihenfolge in den Schrank. Gemischter Bohnensalat, gebackene Bohnen, grüne Bohnen, Hühnerbrühe, dann Pilze, pürierte Tomaten, Ravioli.
    Wenn sie es sich recht überlegte, zählte die Brühe vielleicht eher zu den Suppen. Oder würde ihn diese Zuordnung verärgern?
    Sie stellte die Hühnerbrühe ins Fach mit den Suppen und trat zurück, um sich noch einmal von der korrekten Ordnung der Einkäufe zu überzeugen: Brokkoli, Chili, Gazpacho, Hühnerbrühe, Linsen, Sellerie und schließlich Tomaten.
    Wo immer sie auf zwei gleichartige Büchsen stieß, schob sie eine hinter die andere, wobei die vordere Dose das frühere Mindesthaltbarkeitsdatum aufweisen musste.
    Mit einem ärgerlichen Schnauben schloss sie die Schranktür. Sie hatte jetzt keine Zeit, sich die Stempelaufdrucke anzusehen, die allesamt ohnehin noch eine jahrelange Haltbarkeit versprachen. Wenn sie nicht überlegte, was sie heute Abend kochen sollte, würde Garret gewiss noch etwas finden, das er ihr wegnehmen konnte.
    Sie öffnete den Kühlschrank und betrachtete stirnrunzelnd den Inhalt. Was stimmte nicht mit ihr, dass sie immer vergaß, das Fleisch morgens herauszunehmen? Ständig musste Garret sie belehren: Du musst dazu nur ein bisschen vorausschauend denken, Sara. Oder bist du zu einfach gestrickt, um mal ein paar Stunden in die Zukunft zu blicken ?
    Einfach gestrickt. Wohl kaum. Bevor sie sich begegnet waren, hatte sie an der University of Virginia ihren Master gemacht. Wenn er wüsste, wie klug sie in Wahrheit war, mit welcher Raffinesse sie ihre Geheimnisse vor ihm verbarg, würde er sie vermutlich auf dem Dachboden einsperren.
    Sie schnappte sich eine Packung tiefgefrorene Hamburger und schob sie in die Mikrowelle.
    Das dumpfe Dröhnen einer Basstrommel setzte ein, woraufhin Sara bestürzt zur Decke sah. Was dachte Kendal sich dabei, seine Musik dermaßen laut aufzudrehen? Er wusste doch ganz genau, dass sein Vater mittwochs zu Hause arbeitete.
    Sie holte erschrocken Luft. Wenn er nicht leiser machte, würde sie beide eine Maßregelung erwarten.
    Schnell verließ sie die Küche und lief durch den marmornen Eingangsbereich zur Treppe, um den Jungen zu warnen. Doch da bemerkte sie, dass die Tür zu Garrets Büro offenstand. Richtig, sie hatte ja gehört, wie er das Zimmer verlassen hatte. Er musste bereits oben sein, ging ihr auf, um sich Kendal vorzunehmen. Du liebe Güte .
    Die plötzliche Stille verriet ihr, dass Garret den Stecker der Stereoanlage gezogen hatte. Jetzt hörte sie auch seine Stimme. Er ließ eine schroffe, abgehackte Schimpftirade vom Stapel, von der sie kein Wort verstand.
    Sie blieb mit einem Fuß auf der untersten Stufe der Treppe stehen und lauschte. Garret konnte es nicht ausstehen, wenn sie sich einmischte.
    Dann folgte ein grässliches Schweigen.
    »Nein !«
    Kendals Aufschrei elektrisierte sie. Sara lief hinauf, nahm drei der breiten, gewundenen Stufen auf einmal. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie sich vorstellte, was Garret getan haben mochte, das ein derartiges Protestgeschrei auslöste. Soweit sie wusste, hatte er Kendal wenigstens noch nie angerührt.
    Sie erreichte den ersten Stock im selben Moment, in dem Garret aus Kendals Zimmer stolziert kam. An einer Hand baumelte Mr Whiskers. »Wirf das weg !« , befahl er und drückte ihr, während sie an ihm vorbeistürmte, das Langohrkaninchenin die Hand. »Das wird deinen Sohn lehren, mich nicht bei der Arbeit zu stören .«
    Sara hielt das erschlaffte Geschöpf in den Armen und erkannte sofort, dass es tot war.
    Fassungslos blickte sie darauf hinab. Es gab keine sichtbaren Verletzungen – weder
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