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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens
Autoren: Christine Feehan
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die Brust seines karpatianischen Freundes unter der Decke hob und senkte.
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    Gregori fühlte zuerst Hunger und dann Schmerz, verdrängte jedoch beide Empfindungen, um seine Verletzungen zu untersuchen. Er hatte viel Blut verloren, doch Savannah hatte ihm einiges davon zurückgegeben. Gregori konzentrierte sich, versenkte sich in seinen Körper und heilte die klaffenden Wunden. Trotz Savannahs Hilfe brauchte er dringend Blut. Erst als er alle Wunden geschlossen und damit weiteren Blutverlust vermieden hatte, setzte er sich auf. In der Nähe hörte er einen Herzschlag und das Rauschen von Blut, das pulsierend durch Adern floss und nach ihm rief.
    Unwillkürlich suchte er nach der geistigen Verbindung zu Savannah. Sie hatte ihn gerettet. Inzwischen gewöhnte er sich schon beinahe daran, dass sie ihm in schwierigen Situationen beistand. Ihr Mut kannte keine Grenzen. Sie war sehr schwach.
    Ihn zu retten hatte sie beinahe das Leben gekostet. Fluchend streifte Gregori die Decke ab und schob dann Savannahs Decke beiseite. Er nahm sie in die Arme und untersuchte sie.
    Dann erregte wieder der kräftige Herzschlag seine Aufmerksamkeit. Langsam wandte er sich um und entdeckte Gary, der am Höhleneingang stand. Gregori wusste, dass ihr sterblicher Freund es gewesen war, der sie aus dem Sumpf geholt und an diesen Ort gebracht hatte.
    »Ich habe dir viel zu verdanken«, sagte Gregori leise. Sein Hunger wurde unerträglich, und er spürte, wie seine Fänge wuchsen. Auch seine Gefährtin brauchte dringend Nahrung.
    »Bleib bei ihr, während ich auf die Jagd gehe.«
    Gary atmete tief durch. »Du kannst mein Blut haben. Ich wusste, dass du Hunger haben würdest.«
    Um Gregoris Lippen spielte der Hauch eines Lächelns. »Ich habe nicht einfach nur Hunger, mein Freund. Ich brauche viel Blut. Und Savannah auch. In diesem Zustand bin ich sehr gefährlich. Ich würde nie dein Leben aufs Spiel setzen.«
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    »Ich vertraue dir, Gregori«, erwiderte Gary. Überrascht stellte er fest, dass dies die reine Wahrheit war.
    Gregori ging um ihn herum. »Du bist ein ganz besonderer Mensch, Gary. Es ist eine Ehre, dich zum Freund zu haben.
    Bitte sorge für meine Gefährtin, bis ich zurückkomme.«
    Der Karpatianer streifte im Vorbeigehen nur leicht Garys Arm, doch die Berührung ließ den Sterblichen erschauern.
    Gregori war gefährlich und glich in diesem Augenblick mehr denn je einem Raubtier, obwohl Gary nicht genau wusste, worin der Unterschied lag. Gregori verwandelte sich vor seinen Augen in einen Raubvogel und flog davon. Erst danach fiel Gary auf, dass Gregoris tiefe Wunden verheilt waren. Er blickte dem Raubvogel nach, bis dieser nur noch ein dunkler Punkt am Horizont war.
    Dann ging Gary in gebückter Haltung durch die Höhle, um sich nicht den Kopf zu stoßen, und setzte sich neben Savannah.
    Es dauerte nicht lange, bis Gregori zurückkehrte. Fasziniert beobachtete Gary, wie sich die schimmernden Federn auflösten und Gregori wieder menschliche Gestalt annahm.
    Mit sicheren Schritten eilte Gregori auf die Höhle zu. Er sah so kräftig und gesund aus wie immer. Selbst seine Kleidung war makellos. Sein Haar glänzte und wurde im Nacken von einem Lederband zusammengehalten. Gregoris silbrige Augen wirkten wieder klar und durchdringend. »Gary«, wie immer klang seine Stimme tief und samtig, »lass uns bitte einen Augenblick allein.«
    »Wird sie wieder gesund?«, fragte Gary ängstlich. Obwohl er es inzwischen besser wusste, hatte er immer wieder nach Savannahs Puls gefühlt.
    »Sie muss«, antwortete Gregori sehr leise.
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    Seine Stimme klang ruhig, doch es lag ein Unterton darin, der Gary erschauern ließ. Wenn Savannah etwas zustieß, wäre niemand auf der Welt mehr vor dem Karpatianer sicher. Gary hatte nie zuvor darüber nachgedacht, und er wusste auch nicht, woher er das Wissen nahm, doch es gab keinen Zweifel. Er kroch aus der Höhle und entfernte sich einige Schritte. Die Geräusche der Nacht machten ihn nervös.
    Gregori nahm Savannah zärtlich in die Arme. Komm zu mir, Licht meines Lehens. Wach auf und sei bei mir. Gregori gab ihr den Befehl und presste ihren Mund an seinen Hals, sobald er die ersten zaghaften Herzschläge fühlte. Trink, ma petite. Trink und nimm dir, was du mir so großzügig gegeben hast.
    Savannah regte sich, und ihr erster Atemzug strich warm über seinen Hals. Sie schmiegte sich an ihn, geschwächt durch den Blutverlust. Mit der Zungenspitze fuhr sie über seine Haut und suchte nach seinem Puls. In
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