Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
nicht leicht sein, ihm hier eine Falle zu stellen. Gregori spürte das Böse, wusste, dass sich der Vampir in der Nähe aufhielt. Er wählte ein Stück Sumpf mit halbwegs solidem Grund, weit weg von dem gefährlichen Tümpel.
    Dann sprach er in seiner hypnotischen, tiefen Stimme, der sich niemand, nicht einmal ein Untoter, entziehen konnte. »Komm zu mir. Du hast lange darauf gewartet, mir gegenüberzutreten.
    Nun bin ich gekommen.« Jedes Wort klang rein und melodisch, jeder Ton war der Bannspruch eines mächtigen Zauberers.
    Faszinierend. Unausweichlich. Gregori stand gelassen da und wirkte mächtig, unbesiegbar, trotz des großen Blutflecks auf seinem Hemd.
    Er begann, Beschwörungsformeln in der Sprache der Karpatianer zu murmeln, und wiederholte seinen Befehl an den Vampir. Das Schilf wiegte sich und legte sich dann in einer wellenförmigen Bewegung nieder. Doch es gab keinen Wind, der die Störung verursacht haben könnte. Aus dem Augenwin-kel sah Gregori eine zweite Welle und eine dritte. Sie zogen sich zu einem Kreis um Gregori zusammen. Der unsichtbare Feind 389

    umzingelte ihn. Der Karpatianer wartete. Geduldig wie die Berge. Fest wie Granit. Gnadenlos. Unerbittlich. Gregori. Der Dunkle. Der Jäger.
    Der Angriff kam aus der Luft. Plötzlich füllte sich der Himmel mit so vielen Vögeln, dass die Luft selbst unter der Last aufzustöhnen schien. Klauen spreizten sich, messerscharfe Schnäbel streckten sich vor. Die Vögel stürzten sich auf Gregori und griffen ihn von allen Seiten an. Zwar löste er sich blitzschnell in Nebel auf, doch einige rubinrote Tropfen, die ins Schilf fielen, bewiesen, dass der Vampir ihn verwundet hatte.
    Schließlich musste Gregori sich wieder sichtbar machen, um die Blutungen zu stillen. Ein zufriedenes Zischen ertönte in der Luft. Der Boden unter Gregoris Füßen war morastig und erschwerte ihm jeden Schritt. Während er das Schilf absuchte, griff der Feind von unten an. Der Alligator brach aus dem Sumpf hervor, den Rachen weit aufgerissen. Schnell wich Gregori zurück, versank jedoch knietief im Morast. Schnell baute er eine Barriere zwischen sich und dem Alligator auf, die jedoch nicht viel aushalten würde. Mit aller Kraft versuchte er, sich aus dem Sumpf zu befreien. Ein kleineres Reptil griff ihn von hinten an, eines von links. Dem kleinsten Alligator gelang es, Gregoris Bein mit seinen scharfen Zähnen aufzureißen.
    Wieder versank Gregori im Schlamm, und die Reptilien stürzten sich auf ihre Beute, rissen und schnappten, während ihn die Insekten in dichten Wolken umschwirrten. Als Gregori sich gerade freigekämpft hatte, herrschte plötzlich Stille. Die Insekten verzogen sich, und die kleinen Alligatoren glitten ins Wasser.
    Gregori richtete sich auf. Blut trat aus vielen Wunden an seinen Armen und Beinen und in seiner Brust. In der Stille, die den Sumpf einhüllte, hörte er einen einzigen Laut. Ein Kratzen, das die riesige Kreatur verursachte, war seine einzige Warnung.
    390

    Das Ungeheuer bewegte sich schnell und geschickt, selbst auf dem sumpfigen Untergrund. Der kräftige Schwanz glitt auf dem Boden hin und her. Die Augen des Alligators glühten rot.
    Der Rachen mit den spitzen Fängen war von Algen und grünem Schleim bedeckt. Der Alligator stürzte sich auf Gregori, schwer atmend, in der Erwartung zu töten.
    Ein weiß glühender Blitz zuckte vom Himmel, durchschlug den dicken Panzer des Ungetüms und drang in seine inneren Organe ein. Doch trotzdem trug der Schwung das Biest weiter auf Gregori zu. Es riss den Rachen auf, fest entschlossen, den Karpatianer zu zerreißen. Der Alligator wollte nur noch töten und fressen.
    Gregori verschwand einfach, und die kräftigen Fänge schlossen sich leer. Der Alligator war tödlich verwundet, brüllte und schüttelte den riesigen Kopf. Verzweifelt bückte er sich nach seinem Feind um. Schließlich schlüpfte der Vampir aus dem rauchenden Körper des Reptils und stieg mit einem Wutschrei in die Luft. Er musste fliehen, wurde aus seinem jahrhundertealten Versteck vertrieben. Doch er prallte in der Luft gegen eine unsichtbare Barriere, und der Aufprall schleuderte ihn zu Boden.
    Benommen lag der Untote da und versuchte, sich von der Wucht des Aufpralls zu erholen. Dann stand er vorsichtig auf, obwohl auch er im Morast einsank. Gregori. Der Dunkle. Die überlebensgroße Legende. Nun wusste der Untote endlich, dass alle geflüsterten Gerüchte den Tatsachen entsprachen. Es gab kein Entkommen. Gregori hatte sich selbst als Köder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher