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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens
Autoren: Christine Feehan
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benutzt, um ihn, den Vampir, aus seinem Versteck zu locken. Welcher Jäger hätte schon einen so tollkühnen Plan gefasst? Die Erkenntnis erschütterte den Vampir wie nichts zuvor.
    Sogleich änderte er seine Taktik, und seine reptiliengleiche Kälte verwandelte sich in heuchlerische Schmeichelei. »Ich will 391

    nicht gegen dich kämpfen, Gregori. Ich respektiere dich als großen Jäger und möchte die Schlacht beenden. Lass mich von hier fortgehen und mein Versteck in Florida aufsuchen. In den Everglades. Dorthin werde ich mich hundert Jahre lang zurückziehen - länger, wenn du es wünschst.« Seine Stimme klang sanft und schmeichelnd.
    Gregori wurde wenige Meter entfernt sichtbar. Blut rann in einem ständigen Strom aus vielen tiefen Wunden. Seine Züge verrieten nichts, seine Augen schimmerten stahlgrau. »Der Prinz der Karpatianer hat das Todesurteil über dich verhängt.
    Ich muss gehorchen und es vollstrecken.«
    Der Vampir schüttelte den Kopf und verzog seine hässliche Fratze zu einem Lächeln. »Der Prinz weiß überhaupt nichts von mir. Du musst keinen Befehl ausführen, den er nicht gegeben hat. Ich werde in der Erde ruhen.«
    Gregori seufzte leise. »Es gibt keine weitere Diskussion, Vampir. Du kennst die Gesetze unseres Volkes. Ich bin ein Jäger und vollstrecke das Urteil.« Er ließ den Vampir nicht aus den Augen, blinzelte nicht einmal. Der Wind blies ihm das offene Haar aus dem Gesicht, sodass er aussah wie ein Krieger aus der Vorzeit.
    Die Augen des Vampirs glänzten kalt. »So sei es.« Blitze zuckten über den Himmel, sprangen von Wolke zu Wolke. Der Wind peitschte heulend das Schilf auf.
    Gregori glitt anmutig, gelassen auf den Vampir zu. Er neigte den Kopf zur Seite, und die Blitze spiegelten sich in seinen silbrigen Augen. Der Untote roch plötzlich frisches Blut und starrte gierig auf die kostbare Lebensessenz, die aus Gregoris Wunden sickerte. Der Karpatianer griff so schnell an, dass der Vampir es nicht einmal sah. Erst als er den heftigen Aufprall auf seiner Brust spürte, wusste er, dass seine Gier nach dem Blut des Dunklen ihm zum Verhängnis geworden war.
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    Doch Gregori hatte sich schon wieder von ihm entfernt. Hoch aufgerichtet stand er in einiger Entfernung und betrachtete den Untoten kalt. Langsam streckte er den Arm aus und öffnete die Faust.
    Der Vampir stieß gellende Schreie aus, die durch die Nacht hallten. Zögernd wandte er den Blick von dem pulsierenden Fleisch in der Hand des Jägers ab und sah an sich herunter. An der Stelle, an der eben noch sein Herz geschlagen hatte, klaffte jetzt ein tiefes Loch. Entsetzt stolperte er vorwärts und brach dann im Schlamm zusammen.
    Gregori erbleichte sichtlich und ließ sich zu Boden sinken. Er ließ das giftige, zusammengefallene Herz los und untersuchte die Brandwunden und Blasen, die ihm der Kontakt mit dem Vampirblut zugefügt hatte. Dann konzentrierte er sich darauf, eine Feuerkugel in den Wolken zusammenzuballen, die er auf die Leiche des Vampirs schleuderte. Der zweite Feuerball traf das Herz. Gregori blickte zum Himmel hinauf. Die Sterne verschwammen vor seinen Augen. Tiefe Erschöpfung überkam ihn, er fühlte sich müde und schwerfällig. Teilnahmslos betrachtete er die ersten Lichtstrahlen, die den Horizont in graues Licht tauchten.
    Schließlich schloss Gregori die Augen und entspannte sich, spürte aber gleich darauf einen Lufthauch, der den Duft von Wildblumen mit sich brachte und den Gestank des Tümpels vertrieb. Savannah. Er hätte sie überall erkannt. Mühsam versuchte er, sich aufzurichten, um sie zu warnen. Der Morgen zog herauf, und sie waren viel zu weit von einem Unterschlupf entfernt.
    Savannah stieß einen erstickten Entsetzensschrei aus. »Oh, Gregori!« Sanft berührte sie eine der tiefen Wunden in seiner Brust. Er war zu entkräftet, zu schwer verletzt, um seine Wunden zu schließen. Savannah suchte die telepathische Verbin-393

    dung und versuchte, ihm ihren Willen aufzuzwingen, wie er es so oft mit ihr tat. Er würde seine Wunden schließen und sich in den heilenden Schlaf der Karpatianer versetzen. Alles andere würde er ihr überlassen.
    In Gregoris Geist suchte sie nach der telepathischen Verbindung zu Gary. Hör mich an, Gary, wir.sind in Schwierigkeiten. Du musst Beau LaRue finden, er ist der Kapitän eines Ausflugsboots und veranstaltet Touren durch die Bayous. Lass dich von ihm zum Versteck des Alten, des Riesenalligators, bringen. Du musst zu uns kommen, bevor die Sonne hoch am Himmel
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