Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
steht, und uns an einen dunklen Ort bringen. Auch wenn du meinst, wir seien schon tot, musst du uns von hier fortbringen. Wir verlassen uns auf dich, Gary.
    Du bist unsere einzige Hoffnung.
    Savannah sah sich nach einem halbwegs festen Untergrund um. Mit letzter Kraft ließ sie Gregori auf den kleinen Hügel schweben, der jedoch keinen Schutz vor der Sonne bot. Als sie sich über ihren Gefährten beugte, stellte sie fest, dass er sich nicht in den Heilschlaf versetzt hatte. Savannah erschrak. Gregori war zu schwach, um sich zu heilen. Schnell schloss sie selbst die tiefsten Wunden und benutzte dazu einmal mehr das Wissen, das sie aus Gregoris Erinnerungen schöpfte. Sie zog sich die Jacke aus, legte sich neben ihren Gefährten und schützte seinen und ihren Kopf mit dem Stoff. Zuletzt öffnete Savannah ihr Handgelenk und presste die Wunde auf Gregoris Mund, damit die Leben spendende Flüssigkeit in seinen erschöpften Körper fließen konnte.
    394

KAPITEL 18
    Das Boot tuckerte so langsam durchs Wasser, dass Gary am liebsten geschrien hätte. Zum hundertsten Mal sah er auf die Uhr. Die Sonne stieg unaufhaltsam. Nie zuvor war er sich der Hitze und des hellen Lichts so bewusst gewesen. Es hatte viel kostbare Zeit gekostet, Beau LaRue zu finden und ihn davon zu überzeugen, dass Savannah und Gregori in großer Gefahr schwebten. Und nun befürchtete er, dass die Sonne sie jeden Augenblick zu Asche zerfallen lassen würde.
    »Kann der Kahn nicht schneller fahren?«, fragte er zum zehnten Mal.
    Beau schüttelte den Kopf. »Wir sind in der Nähe des Verstecks des Alten. Die Gewässer hier sind tückisch. Überall gibt es scharfe Felsen und aufragende Wurzeln. Es ist gefährlich. Und wenn wir dem Alten begegnen, ist es unser Ende.«
    »Gregori hat ihn getötet«, erwiderte Gary ruhig, voller Vertrauen zu seinem karpatianischen Freund. Gregori war unbesiegbar. Selbst schwer verletzt wäre er noch jedem Gegner überlegen.
    »Ich bete, dass du Recht behältst«, entgegnete der Kapitän leise.
    Das Boot fuhr um eine Kurve und erreichte den schlammigen Kanal, der zum Tümpel des Riesenalligators führte. Gary unterdrückte einen Schrei, als er in der Ferne die verkohlten Überreste am Ufer entdeckte. Er durfte einfach nicht zu spät kommen. Er durfte seine Freunde nicht im Stich lassen.
    »Schneller!«, rief er und rannte zur Reling, um ins trübe Wasser zu springen.
    395

    »Selbst wenn der Alte tot ist, gibt es hier noch mehr Alligatoren«, warnte LaRue.
    »Ich dachte, hier gäbe es nur das Ungeheuer. Das hast du selbst gesagt«, protestierte Gary.
    »Ich glaube, du hast Recht, der Alte ist tot.« LaRue suchte mit den Augen die Umgebung ab und atmete tief ein. »Der schreckliche Gestank ist verflogen, und das Leben des Bayou kehrt bereits zurück. Siehst du dem Baumstamm da im Wasser?
    Das ist kein Baumstamm, sondern sieht nur so aus. Bleib im Boot.«
    Nervös ging Gary auf und ab, bis es Beau gelungen war, das Boot in Ufernähe zu manövrieren. Dann griff er nach einigen Decken und sprang von Bord. Er sank knöcheltief im Morast ein. LaRue schüttelte den Kopf. »Der Boden ist hier nicht fest.
    Wenn du im Moor versackst, gehst du unter.« Der Kapitän war vorsichtiger, prüfte den Untergrund und führte seinen Begleiter auf einen sicheren Weg.
    Gary sah die beiden Gestalten, die inmitten der verrottenden Pflanzen lagen. Er fluchte und rannte auf sie zu, ohne an seine eigene Sicherheit zu denken. Eine Jacke bedeckte ihre Gesichter.
    Beide schienen tot zu sein. Gary fühlte ihren Puls. Nichts.
    Gregoris Kleidung war schmutzig und zerrissen. Überall klebte getrocknetes Blut in beängstigender Menge. Ehe LaRue die beiden aus der Nähe betrachten konnte, breitete Gary die Decken über sie.
    »Wir müssen sie schnell ins Boot schaffen. Gibt es hier irgendwo eine Höhle oder einen anderen Ort, an dem es dunkel ist?«, fragte Gary, während er Savannah bereits auf seine Arme hob.
    396

    LaRue beobachtete, wie er die schöne Frau zum Boot trug.
    »Ich glaube, ein Krankenhaus wäre besser«, mahnte er sanft, als fürchtete er, Gary könnte den Verstand verloren haben.
    Gary vergewisserte sich, dass jeder Zentimeter von Savannahs Haut geschützt war, bevor er zu Gregori eilte. »Ich brauche Hilfe, LaRue. Die Decke darf auf keinen Fall verrutschen. Er ist sehr allergisch gegen Sonnenlicht.«
    »Lebt er noch?« LaRue beugte sich hinunter und riskierte einen Blick unter die Decke. Gregoris Wunden waren tief.
    Gary griff nach seinem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher