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Prag

Prag

Titel: Prag
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
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Prag
    Um all die Facetten der tausendjährigen Stadt zu entdecken, bräuchte man Wochen. Um sie zu verstehen, Jahre. Genießen aber kann man Prag auf Anhieb.
    Prag ist eine Stadt im Wandel, eine Stadt auf dem Weg zu einer neuen Identität im Herzen Europas und innerhalb der EU. Die Tristesse aus der Zeit des Sozialismus ist passé, das Grau der Fassaden übertüncht. Das Attribut „golden“ trägt Prag wieder zu Recht. Farbenprächtig und lebensfroh präsentiert sich das Zentrum. Anteil daran haben auch die Millionen Besucher aus aller Welt.
    Prag zeigt seine Reize freizügig: eine erhabene Burg, hundert Türme und Kuppeln, verschlungene Gassen und prächtige Straßenzüge mit Bauten aus der Gründerzeit. Die Schätze liegen nicht wie in anderen Metropolen in Museen versteckt. Zwei Weltkriege hat die Stadt dank der ausgebliebenen Bomber nahezu unbeschadet überstanden, das kommt ihr zugute. Aber nicht nur die Vergangenheit ist an allen Ecken lebendig, auch die Gegenwart. Als eine pulsierende, weltoffene Metropole präsentiert sich Prag, als eine Stadt, die voller Optimismus in die Zukunft blickt.
    Ein Optimismus aber, den nicht alle Bewohner teilen: Während sich in trendigen Cocktailbars die neureiche Oberschicht zur Caipirinha trifft, hinter mondänen Glasfassaden die Weichen für das Prag des neuen Jahrtausends gestellt werden, in schicken Shoppingmalls die noch unentdeckten Karolína Kurkovás flanieren und in prächtigen Jugendstilcafés Touristen über Kafka und den Golem plaudern, sitzen die einfachen Arbeiter in den Eckkneipen am Stadtrand dicht gedrängt beim Pausenbier und studieren die Quoten der Fußballwetten. Ihre Frauen durchwühlen die Wäscheberge der Secondhandläden, von der glamourösen Hochglanzwelt können sie nur träumen. Auf den Straßen knattern Auspuffe, Presslufthämmer und Ampeln um die Wette. Am Gehweg daneben erledigt der humpelnde Rauhaardackel sein Geschäft. Sein verarmtes Frauchen – zum Zaungast im neuen Prag geworden – kramt in der Mülltonne. Nur eine überfüllte Straßenbahn schaut zu. Prag hat verschiedene Gesichter.

Prag
… zwischen Gotik und Moderne
    Das historische Zentrum Prags präsentiert sich als einzigartiges Freilichtmuseum, nicht umsonst ist es UNESCO-Welterbe. Gotik, Barock, Jugendstil, Kubismus – die architektonische Vielfalt auf engem Raum ist überwältigend. Mehr als 2000 historische Gebäude versammeln sich auf einer Fläche von rund 860 ha. Die Synthese von „Moderne und koboldhafter Romantik“ entdeckte schon Thomas Mann in der Moldaumetropole. Daran hat sich bis heute nichts geändert, als Beispiel sei nur Frank Owen Gehrys „Tanzendes Haus“ genannt. Zudem besitzt Prag erstklassige Museen, allen voran der Veletržní palác, eine architektonische Meisterleistung der 1920er. Auf Kunstliebhaber warten ferner über die ganze Stadt verteilte Galerien.

Prag
… zwischen Figaro und Fugazi
    Klassische Konzerte, Ballett, Theater – jeden Abend stehen unzählige Veranstaltungen auf dem Programm. Sie haben die Qual der Wahl zwischen Aufführungen in prunkvollen Opernhäusern oder unter freiem Himmel in einem duftenden Rosengarten. Berühmt ist Prag aber auch für seine Jazzclubs, rockenden Revivalbands, Avantgarde-Sessions, Festivals, Lesungen und so fort – auf irgendeiner Bühne laufen die Verstärker immer heiß. Und wer es ganz anders mag: Blas- und Volksmusik zum Schunkeln auf Karel-Gott-Niveau servieren viele Touristenkneipen.

Prag
… zwischen Sonnenuntergang und Morgengrauen
    In der Moldaumetropole steht dem Clubbing nichts im Weg. Aufgrund kurzer Distanzen kann man unkompliziert von Bar zu Club und von Club zu Bar ziehen und so die Nacht zum Tag machen. Viele Clubs haben bis zum Morgengrauen geöffnet, eine Sperrstunde gibt es nicht. Egal, ob man nun auf Punkrock, Modern Jazz, elektronische Beats oder afroamerikanische Rhythmen steht, Orte zum Feiern findet man genug.

Prag
… zwischen Staropramen und Budvar
    Nicht nur Gotik und Barock haben Prag berühmt gemacht, auch die über 1000 Pivnices. In diesen traditionsreichen, rustikalen und verrauchten Spelunken werden – so sagt man – die besten Biere der Welt gezapft. Dementsprechend fließt das Pivo in rauen Mengen. Dazu werden deftige Happen serviert. Das tschechische Grundnahrungsmittel Nr. 1
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