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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens
Autoren: Christine Feehan
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Bewegung in die dunkle Masse, die über den Nachthimmel auf die Sümpfe zuströmte, um dem Jäger zu entkommen. Gregori warf sich in die Luft, wandelte seine Gestalt und wich gleichzeitig den Blitzen und Holzpflöcken aus, die ihm entgegengeschleudert wurden.
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    Auf der Straße herrschte Stille, dann schienen alle Touristen auf einmal erleichtert zu seufzen. Einige lachten nervös. »Oh, Mann, was für eine Show!«
    Savannah griff die Idee sofort auf, suggerierte den Leuten eine rationale Erklärung für die Geschehnisse.
    »Tolle Effekte«, meinte ein Teenager.
    Sein Vater lachte unsicher und sah den Fremdenführer an.
    »Wie, zum Teufel, haben Sie das gemacht? Der Typ hat sich einfach in Luft aufgelöst.« Erblickte auf die Leichen der Männer, die noch immer auf der Straße lagen, und fluchte leise.
    »Nein, die sind echt. Die gehören nicht zur Show.«
    »Das ist doch verrückt.« Der Fremdenführer kniete sich zwischen die beiden. »Sie sind beide tot. Was geht hier vor?«
    Wieder sprang Savannah ein und suggerierte dem Publikum die Antworten auf ihre Fragen, gab ihnen Erinnerungen an die Show und die echte Tragödie. Zwei Touristen aus Florida hatten sich gestritten und dann plötzlich aufeinander geschossen.
    Das Ganze hatte sich mitten in einer improvisierten Zaubershow ereignet, um die der Fremdenführer Savannah gebeten hatte. Die Hundemeute war von den Schüssen aufgeschreckt worden.
    Mehr konnte Savannah im Augenblick nicht tun. Die Polizei war bereits eingetroffen und nahm Aussagen auf. Savannah musste sich beeilen, um den Leuten die Erinnerung an Gre-gori zu nehmen. Dabei blieb sie die ganze Zeit über mit ihm verbunden und folgte ihm auf seinem Weg über die Stadt in den Bayou hinaus. Er befand sich auf dem Weg zum gefähr-lichsten aller Orte - dem Versteck des Vampirs.
    Gary blieb tapfer an ihrer Seite und bemerkte besorgt, dass Savannah immer blasser wurde. Es kostete sie viel Kraft, an zwei Orten gleichzeitig zu sein und außerdem noch eine Illu-387

    sion für so viele Leute aufrechtzuerhalten. Winzige Schweiß-
    perlen standen ihr auf der Stirn, doch sie reckte das Kinn vor und wirkte so anmutig und beeindruckend wie immer. Auch den Polizisten, der ihre Zeugenaussage aufnahm, zog sie in ihren Bann.
    Gary zweifelte nicht daran, dass sie die Touristen erfolgreich abgelenkt hatte. Die ganze Geschichte war ohnehin viel zu bizarr, um sie zu glauben. Die Erinnerungen an Gregori waren ausgelöscht, also blieben den Leuten nur die Hunde und die Schießerei. Allein der Fremdenführer blickte mit gerunzelter Stirn zum Himmel auf und untersuchte dann die Rußspuren an einer Wand. Immer wieder ertappte Gary den Mann dabei, dass er Savannah anstarrte, doch er verfügte über zuviel Erfahrung, als dass er eine so abenteuerliche Geschichte weitererzählen würde. Niemand würde ihm glauben.
    Savannah konzentrierte sich auf ihre schwierige Aufgabe, war jedoch gleichzeitig bei Gregori, als tröstlicher Schatten in seinen Gedanken.
    Der Karpatianer spürte ihre Anwesenheit, ihre Sorge um seine Verwundung und den Blutverlust. Er sandte ihr Trost und liebevolle Gedanken, obwohl er sich bereits dem Versteck des Vampirs näherte. Aus LaRues Beschreibungen erkannte er die Stelle. Insekten schwärmten in dichten Wolken und gehorchten dem Vampir. Sie stürzten sich auf alles Lebendige. Gregori errichtete einen Schutz um sich herum und setzte seinen Weg fort, in den Sumpf, zu dem schwarzen, schlammigen Tümpel, in dem der Vampir hauste. Ein fauliger Gestank stieg ihm in die Nase. Jahrhunderte der Verwesung verpesteten die Luft des Bayou.
    Es war völlig windstill. Schlammlöcher gurgelten und lauer-ten blubbernd darauf, dass er einen falschen Schritt machte.
    Leuchtend grüne Grasflecken, die so einladend wirkten, waren 388

    in Wirklichkeit Todesfallen. Tiere und Menschen fühlten sich zu den frischen, leuchtenden Flecken hingezogen, versanken dann jedoch langsam in den Sickerlöchern, die sich darunter verbargen.
    Gregori schwebte über dem schlammigen Tümpel. Felsen formten sich zu einem Absatz unter der Wasseroberfläche. Dies war der Ort, an dem das groteske Ungeheuer seine Opfer aufbewahrte, bis sie halb verwest waren. Das Wasser selbst war schwarz und dickflüssig, ganz anders als alle Kanäle, die zu dem Tümpel führten. Gregori konnte weder den Alligator noch den Vampir entdecken.
    Sorgfältig suchte er die Umgebung ab. Dieser Untote war schlau und gerissen. Dies war sein Revier, sein Unterschlupf. Es würde
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