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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens
Autoren: Christine Feehan
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Geburt in ihr Schicksal eingegriffen und damit alle Gesetze seines Volkes gebrochen hatte. Es zählt nur, dass sie endlich ihm gehörte.
    Er spürte ihre telepathische Suche, die seinen Geist streifte wie der Flügelschlag eines schönen Schmetterlings. Doch er war zu mächtig und erfahren, als dass sie etwas hätte ausrichten können. Sein eigenes Volk sprach nur im Flüsterton von ihm, voller Bewunderung und Furcht. Der Dunkle. Obwohl Savannah die Gefahr erahnte, hatte sie keine Chance, ihn aufzuspüren, bevor er es ihr gestattete.
    Seine Zähne blitzten, und er knurrte leise, als sich der blonde Assistent vorbeugte, Savannah übers Gesicht strich und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte, ehe er sie, in Handschellen und Ketten gelegt, in einem großen Stahltresor einschloss.
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    Er spürte, wie ihm scharfe Fänge wuchsen, und er betrachtete den jungen Mann mit dem starren, eiskalten Blick eines Mörders. Dann konzentrierte er sich auf die Kehle des Mannes, der plötzlich das Gefühl hatte, erdrosselt zu werden. Er griff sich an den Hals und taumelte, fing sich jedoch wieder, als das schreckliche Gefühl nachließ und er wieder atmen konnte.
    Nervös blickte er sich um, konnte jedoch im Publikum nichts entdecken. Als er dabei half, den Tresor in einem Wasserbassin zu versenken, atmete er noch immer schwer.
    Der unsichtbare Jäger knurrte warnend, so leise, dass nur der blonde Assistent das bedrohliche Geräusch hören konnte. Er wurde blass und flüsterte seinem Kollegen etwas zu. Dieser runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.
    Es bereitete dem Jäger unendliche Freude, wieder Gefühle empfinden zu können, doch der Verlust seiner Selbstbeherrschung war selbst ihm unheimlich. Er verließ die Show und das Stadion, obwohl er Savannah mit jedem Schritt schmerzlicher vermisste. Doch er nahm den Schmerz an und erfreute sich an der Tatsache, ihn wenigstens zu spüren.
    Die ersten hundert Jahre seines Lebens waren ein einziges Fest der Sinne und Gefühle gewesen - Macht, Begehren und sogar Güte. Langsam, aber unerbittlich war die Finsternis über ihn gekommen, die jeden karpatianischen Mann bedrohte, der keine Gefährtin gefunden hatte. Empfindungen verschwanden, Farben verblassten, bis er seine Existenz kaum noch Leben nennen konnte. Er hatte sich der Erforschung von Geheimnissen zugewandt, dabei große Macht und Wissen erlangt, jedoch auch den Preis dafür bezahlt. Er nährte sich, jagte und tötete, wenn er es für richtig befand. Doch die Finsternis drohte ihn zu verschlingen, seine Seele zu vergiften und ihn zu einem der Verdammten zu machen - zu einem Untoten.
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    Savannah war so unschuldig. Sie hatte so viel Lebensfreude, Mitgefühl und Güte in sich. Sie war das Licht in seiner Dunkelheit. Ein bitteres Lächeln zuckte um seine sinnlichen Lippen und gab ihnen einen grausamen Zug. Seine kräftigen Muskeln zuckten, und er warf das pechschwarze, schulterlange Haar zurück. Plötzlich wirkten seine Züge so hart und gnadenlos wie er selbst. Seine hellen Augen, von denen sich die Sterblichen immer so magisch angezogen fühlten, verengten sich zu silbrigen Schlitzen.
    Selbst aus einiger Entfernung hörte er noch den donnernden Applaus und die Jubelschreie, die ihm verrieten, dass Savannah aus ihrem Gefängnis unter Wasser entkommen war. Er verschmolz mit der Nacht, ein unheimlicher Schatten, der weder von Sterblichen noch von Angehörigen seines eigenen Volks entdeckt werden konnte. Er verfügte über die Geduld der Erde, über die Regungslosigkeit der Berge. Still stand er inmitten der Menschenmenge, die aus dem Stadion strömte, sich in die Autos auf dem Parkplatz verteilte und das unver-meidliche Verkehrschaos verursachte.
    Er wusste jederzeit, wo sie sich befand. Als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war, hatte er bereits die starke Verbindung zu ihr hergestellt, die nicht einmal der Tod hätte zerstören können. Savannah hatte versucht, Abstand von ihm zu gewinnen, und war nach Amerika gegangen, dem Heimatland ihrer Mutter. Unschuldig wie sie war, hatte sie sich in Sicherheit gewähnt.
    Zeit bedeutete ihm nichts. Nach und nach verebbte der Lärm der Autos und Menschen um ihn herum. Die Lichter erloschen, und die Nacht gehörte ihm. Er atmete tief ein und nahm ihren Duft in sich auf. Dann streckte er sich wie eine Raubkatze, die auf ihre Beute lauert. Ihr Lachen drang an sein Ohr, leise, melodisch, einzigartig. Savannah sprach mit dem blonden Assistenten, während sie die Verstauung ihrer Requisiten
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