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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens
Autoren: Christine Feehan
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Handgelenk. »Gregori meinte, man könne dir vertrauen. Hilf mir, ihn ins Boot zu schaffen, und dann bring uns bitte an einen dunklen Ort, an dem sich die beiden ausruhen können. Ich kümmere mich dann schon um sie.
    Ich bin Arzt und habe die richtigen Medikamente mitgebracht.«
    Er fasste Gregori bei den Schultern und wartete darauf, dass LaRue eine Entscheidung traf.
    Beau zögerte verwirrt, packte dann aber entschlossen Gregoris Beine. Schweigend schleppten die beiden Männer ihre schwere Last über den sumpfigen Boden. Als sie im Boot waren, wickelte Gary den Karpatianer sorgfältig in die Decke und zog ihn und Savannah unter das Sonnensegel. »Lass uns schnell von hier verschwinden. Wir müssen irgendwohin, wo es dunkel ist.«
    Beau schüttelte den Kopf, ließ aber den Motor an. Gern hätte er sich den Haufen rauchender Asche und die Brandspuren im Gras und auf den Felsen näher angesehen. Etwas Schreckliches hatte sich an diesem Ort ereignet. Gary hatte Recht, der alte Alligator war tot. Endlich war aus dem Schrecken des Bayou wirklich eine Legende geworden.
    Gary kniete zwischen Gregori und Savannah. Er konnte sich die Wunden nicht näher ansehen, solange die Sonne am Him-397

    mel stand und der Kapitän ihn beobachtete. Gregori hatte so viel Blut verloren. Was würde nun geschehen ? Warum hatte er den beiden nicht mehr Fragen gestellt, als er die Gelegenheit dazu gehabt hatte? Gary barg das Gesicht in den Händen und betete.
    »Sind sie gute Freunde von dir?«, erkundigte Beau sich mitfühlend.
    »Sehr gute Freunde. Sie sind beinahe wie meine Familie.
    Gregori hat mir mehr als ein Mal das Leben gerettet«, antwortete Gary, ohne zu viel zu verraten.
    »Ich habe auch so einen Freund. Er ist wie der da. Früher wohnte er nicht weit von hier entfernt, und wir fuhren oft hinaus in die Sümpfe. Er mochte die Sonne auch nicht. Ich bringe euch jetzt dorthin. Gregori und Savannah kennen ihn, und ich glaube nicht, dass Julian etwas dagegen hätte.«
    Als sie den zugewachsenen, schlammigen Kanal verlassen hatten, nahm das Boot mehr Tempo auf. »Danke«, sagte Gary aufrichtig.
    Beau LaRue kannte den Bayou wie seine Westentasche. Er gab Gas und nahm jede Abkürzung, die ihm nur einfiel. Schließlich erreichten sie eine kleine Insel, auf der sich eine Jagdhütte befand.
    Die
    Zypressen
    standen
    dicht,
    beinahe
    undurchdringlich. »In der Mitte der Insel ist der Boden sehr fest, und es gibt einen Trampelpfad aus Steinen, der über die morastigen Stellen führt. Wir können die beiden in Julians Geheimversteck bringen. Ihm gehört dieses Stück Land, und niemand würde es wagen, hier einzudringen. Julian ist kein Mann, den man verärgern möchte.«
    Sie brachten Gregori zuerst von Bord, weil Beau vorangehen musste. Sorgfältig folgte er den Trittsteinen, obwohl Gregoris Gewicht die Sache nicht leichter machte. Beau bemerkte, dass sich Gregoris Brust nicht mehr hob und senkte, doch er wollte 398

    lieber nicht nachfragen. Es schien blanker Wahnsinn zu sein, die schwer Verletzten an einen dunklen, feuchten Ort zu bringen, doch Beau wusste, dass Julian sich oft hierher geflüchtet hatte, wenn die Sonne hoch am Himmel gestanden hatte.
    Die Höhle war künstlich geschaffen worden und sehr klein. Es gab kaum Platz zum Stehen. Gary und Beau legten Gregori auf den Boden und verließen die Höhle eilig, um Savannah zu holen. Gary hob sie auf seine Arme und wandte sich Beau zu.
    »Danke für deine Hilfe. Ich kümmere mich jetzt um die beiden.
    Stell mein Gepäck einfach hier auf den Steinen ab. Ich hole es dann später.
    »Willst du, dass ich bleibe?«, fragte Beau, hin- und hergerissen zwischen Neugier und Respekt vor der Privatsphäre anderer Leute.
    Gary machte sich bereits auf den Weg zur Höhle und schüttelte den Kopf.
    In der Höhle ließ er sich schwer atmend neben den beiden zu Boden sinken. Vielleicht waren sie wirklich tot. Gary traute sich nicht einmal, Gregoris tiefe Wunden zu säubern, aus Angst, damit noch mehr Schaden anzurichten. Er vertrieb sich die Zeit, indem er Patiencen legte und hin und wieder einen Schluck aus der Feldflasche trank. Mal war er davon überzeugt, seine Freunde verloren zu haben, dann war er wieder sicher, dass sie bei Sonnenuntergang aufwachen würden.
    Endlich sank die Sonne über dem Bayou, und der Himmel nahm eine graue Farbe an. Gary stand am Höhleneingang und blickte ins Zwielicht hinaus. Die Dunkelheit konnte ihm gar nicht schnell genug einbrechen. Als er sich umdrehte, sah er, dass sich
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