Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 168 Hinter Dem Zeitschirm

PR TB 168 Hinter Dem Zeitschirm

Titel: PR TB 168 Hinter Dem Zeitschirm
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
1.
    „Psycholatorverhör!“ befahl Dalaimoc Rorvic.
    Dukkut Proskeff wurde blaß, als er es hörte. Der
Raumpirat hatte sich bisher als harter Mann aufgespielt, der
angeblich weder Tod noch Teufel fürchtete. Deshalb wunderte ich
mich darüber, daß ihn die Erwähnung eines
Psycholatorverhörs so aus dem seelischen Gleichgewicht brachte.
    Ich schaltete das Gerät ein, während ein Kampfroboter
den Piraten in ein Fesselfeld hüllte und zu dem Kontursessel
dirigierte, der unter der silbrig schimmernden Kopfhaube des
Psycholators stand. Dalaimoc Rorvic hockte unterdessen auf dem
schmutzigen Lappen, den er hochtrabend „Meditationsteppich“
nannte, stierte aus seinen rötlichen Augen auf den Boden und
lauschte dem leisen Surren seiner elektronischen Gebetsmühle.
    Ein Blick in die Gesichter unserer fünf jungen Gefährten
bewies mir, daß sie daran dachten, wie leicht sie eines Tages
in die gleiche Lage wie Proskeff hätten geraten können,
wenn sie vor rund sechs Wochen nicht durch dramatische Umstände
von der Piratenlaufbahn abgekommen wären, die sie ursprünglich
einzuschlagen beabsichtigten.
    Im Unterschied zu Dukkut Proskeff und seinen Komplizen waren sie
jedoch nur durch widrige Umstände und aus einem Mißverständnis
der chaotischen Verhältnisse nach der Verdummung auf die schiefe
Bahn geraten, während Proskeffs Bande schon vor der Verdummung
geraubt, geplündert und gemordet hatte. Ihre Gewissen wurden
auch nicht durch den Tod ariderer Intelligenzen belastet.
    Auf Guckys Bitte hin waren diese jungen Menschen Rorvic und mir
vor sechs Wochen als Rehabilitanden zugeteilt worden. Sie hatten mit
uns einen mehr als abenteuerlichen Flug in ein Paralleluniversum
durchgeführt und ihr Teil dazu beigetragen, daß der dort
existierende Schwärm vor dem Zerfall gerettet wurde.
    Vor rund vier Wochen waren wir mit unserer Space-Jet BUTTERFLY aus
dem Universum der Symbionten zurückgekehrt - und sofort mit
neuen Aufgaben betraut worden. Unsere letzte Aufgabe war gewesen, der
verbrecherischen Tätigkeit der Piratenbande von Dukkut Proskeff
ein Ende zu bereiten. Das war gelungen. Wir hatten das Piratennest
ausgehoben und die Piraten, die die Kämpfe überlebten,
verhaftet.
    Zur Zeit befanden wir uns mit dem Schweren Kreuzer der
GOLEM-Klasse, einem vollrobotischen Raumschiff, das den Namen ISAAC
ASIMOV trug, auf dem Rückflug ins Solsystem. Bis zu unserer
Ankunft mußten wir die Verhöre der Piraten
    abschließen, so daß das Gericht, das sich mit den
Verbrechern befassen würde, ausreichend Material für eine
zügige und dennoch gerechte Verhandlung besaß.
    Die fünf jungen Menschen begleiteten uns auch diesmal. Sie
galten offiziell noch immer als Rehabilitanden, aber für
Dalaimoc Rorvic und mich waren sie fast schon Freunde, denn sie
hatten sich nicht nur im großen und ganzen bewährt,
sondern mehr als einmal ihr Leben riskiert.
    Als Proskeff von dem Fesselfeld des Roboters in den Kontursessel
gehoben wurde, aktivierte ich die Anschnallgurte. Sie legten sich
fest um Brust und Bauch des Piraten und konnten nicht von ihm selbst,
sondern nur von meinem Schaltpult neben dem Gerät gelöst
werden.
    Als der Roboter den Fesselfeldprojektor ausschaltete, bewegte der
Pirat die Arme, soweit es die Gurte zuließen, dann sagte er:
    „Ich habe alles ausgesagt, was Sie wissen wollten. Warum
soll mein Gehirn dann zerstört werden?"
    „Ihr Gehirn wird nicht geschädigt, Mister Proskeff",
versicherte ich. „Unser Psycholator enthält eine
entsprechende Sicherung, die das verhindert. Sie brauchen sich also
nicht zu fürchten."
    „Behandeln Sie den Verbrecher doch nicht so zartfühlend,
Captain Hainu!" rügte der Tibeter. „Er hätte
meinetwegen ruhig Blut und Wasser schwitzen können.
Wahrscheinlich haben er und seine Komplizen Psycholatorverhöre
an ihren Opfern durchgeführt, bei denen keine Rücksicht auf
die körperliche und geistige Unversehrtheit genommen wurde."
    Ich erwiderte nichts darauf. Weder Rorvic noch andere Erdgeborene
würden mich jemals richtig verstehen. Marsianer wie ich
unterschieden sich eben von Erdgeborenen durch ihre ausgesprochene
Höflichkeit und ein stark ausgeprägtes Taktgefühl.
    Wortlos schaltete ich an meinem Pult. Die blitzende
Psycholatorhaube senkte sich bis dicht über den Kopf des
Delinquenten, dann bildete sich unter ihr ein gewölbtes
Energiefeld, das keinen sichtbaren Kontakt mit dem Piraten hatte,
aber mittels dimensional übergeordneter
Mehrschicht-Energiefelder das Gehirn durchdrang und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher