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Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Titel: Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes
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nicht.
    »Womit hat sich denn euer Freund Alfredo eigentlich seinen Lebensunterhalt verdient?«, wollte ich wissen.
    »Er hat nichts Besonderes gemacht«, meinte ein bulliger Afroamerikaner. »Alfredo hat mal hier und mal da gejobbt. Ansonsten träumt er von einer Karriere als Profi-Basketballer. Und er ist verflixt gut, das können Sie mir glauben.«
    »Das haben wir ja auch gesehen, als wir gekommen sind. Alfredo hat sich einen Cadillac gemietet. Haben Sie eine Ahnung, wofür er das Auto gebraucht hat?«
    Der Schwarze schaute mich an, als ob ich ihn auf den Arm nehmen wollte.
    »Alfredo? Sind Sie sicher, Agent? Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich habe ihn noch nie in einer Karre gesehen. Okay, er hat einen Führerschein. Aber den haben wir ja alle. Außerdem – wann sollte er denn damit durch die Gegend düsen? Tagsüber hängt er fast immer hier auf dem Basketball-Court herum. Und nachts trifft er sich mit seiner Luisa.«
    Vermutlich war Garcia nur eine Art Strohmann, der anstelle von Paul Roberts ein Auto mieten sollte. Außerdem verfügte der junge Latino gewiss nicht über 1.000 Dollar Kaution, wenn er nur ein Gelegenheitsjobber war. Das Geld würde der Agenturchef ihm gegeben haben.
    Phil hatte inzwischen Verstärkung angefordert. June Clark und Blair Duvall rückten an. Wir baten unsere Kollegen, die Aussagen von Garcias Freunden schriftlich aufzunehmen.
    »Und was habt ihr vor?«, wollte June Clark wissen.
    »Wir statten jetzt unserem neuen Hauptverdächtigen einen Besuch ab«, erwiderte Phil grimmig.
    ***
    In der Werbeagentur Roberts & Partner wusste angeblich niemand, wo sich der Chef aufhielt. Ich glaubte den Angestellten kein Wort.
    »Mister Roberts’ Kompagnon Stan Sheffield befindet sich momentan auf Geschäftsreise in Europa«, teilte uns der Geschäftsführer hochnäsig mit. »Vielleicht möchten Sie ja warten, bis er wieder zurück ist?«
    »Und vielleicht möchten Sie wegen Beihilfe zum Mord und versuchten Mord in Rikers einfahren?«, rief Phil genervt. Wir wollten jedenfalls keine unnötige Zeit verschwenden. Ich rief Mr High an und gab ihm einen kurzen Zwischenbericht. Daraufhin beantragte der Chef einen Hausdurchsuchungsbefehl sowohl für die Agentur als auch für das Privathaus von Roberts.
    Der Verdächtige wohnte in einer ruhigen Vorortgegend von Staten Island. John D. High schickte Steve Dillaggio und Zeery dorthin, um den Agenturchef zu verhaften. Doch Roberts befand sich auch nicht in seinem Haus. Seine Ehefrau Constance wusste angeblich von nichts.
    Phil und ich mussten uns in der Werbeagentur zunächst mit dem Firmenanwalt herumärgern. Der Geschäftsführer hatte ihn alarmiert. Der Jurist hieß Malcolm Brewer und strotzte nur so vor Selbstherrlichkeit.
    »Die Aussage eines Latino-Kleinkriminellen? Das ist alles, was Sie gegen Mister Roberts vorzubringen haben, Agents? Machen Sie sich nicht lächerlich.«
    Ich musste meinen Zorn unterdrücken, aber ich ließ mich von dem Anwalt nicht provozieren.
    »Es ist keineswegs sicher, ob Alfredo Garcia ein Kleinkrimineller ist, Mister Brewer. Und wir könnten den Verdacht gegen Ihren Mandanten möglicherweise sehr schnell entkräften, wenn er nur mit uns sprechen würde. Sie wissen nicht zufällig, wo er sich aufhält?«
    »Paul Roberts ist Ihnen keine Rechenschaft schuldig«, sagte der Jurist steif. Glaubte er wirklich, mit dieser Masche durchzukommen? Jedenfalls brachte unsere Kollegin Sarah Hunter wenig später den Durchsuchungsbefehl für die Firmenräume. Es war mir ein besonderes Vergnügen, Brewer das Dokument unter die Nase zu halten.
    Zähneknirschend musste der Anwalt einräumen, dass es an dem Durchsuchungsbefehl nichts auszusetzen gab. Außerdem machte er sich wenig später aus dem Staub, weil auch Roberts’ Gattin seine Anwesenheit wünschte.
    Ich ließ in der Zwischenzeit den Wagen des Agenturinhabers zur Fahndung ausschreiben. Roberts fuhr einen grünen Subaru Impreza mit New Yorker Kennzeichen.
    »Das ist ein etwas außergewöhnlicheres Fahrzeugmodell«, meinte Phil. »Vielleicht hat Roberts sich durch Garcia den Cadillac mieten lassen, weil er mit dem Subaru zu sehr aufgefallen wäre.«
    Das war natürlich eine Möglichkeit. Phil und ich zogen uns Einweg-Latexhandschuhe an und begannen damit, Roberts’ Schreibtisch zu durchforsten. Ein Team von der Scientific Research Division sollte später kommen und uns unterstützen. Der Geschäftsführer stand mitten im Raum und spielte nervös mit seinem Ehering. Man merkte ihm
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