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Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Titel: Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes
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bändigen versuchte. Der Pressetyp warf seine strähnigen langen Haare zurück.
    »Und mein Name ist Nick Mulligan, Agent Cotton. Sie werden sich noch wünschen, mir nie begegnet zu sein.«
    Er hob die Überreste der Kamera auf, stieg in seinen Lamborghini und brauste davon. Zuvor schüttelte er noch drohend seine Faust in meine Richtung.
    ***
    Wenig später erschien der Gefangenentransporter, den Phil inzwischen per Handy angefordert hatte. Wir konnten Jim Ellison endlich unangefochten ins Field Office schaffen. Am nächsten Tag wurde der Killer nach Connecticut überstellt, denn dort sollte ihm der Prozess gemacht werden. Damit war der Fall für uns erledigt.
    Nick Mulligan machte seine Drohung wahr und erstattete Anzeige gegen mich. Doch es existierte ein Überwachungsvideo der Verkehrsampel an der Kreuzung Newton Street und Graham Avenue. Darauf war deutlich zu sehen, dass ich den Fotografen nicht geschlagen hatte, wie es von seinem Anwalt behauptet wurde. Und die Kamera fiel versehentlich herunter, das konnte man deutlich erkennen. Ich hatte sie keineswegs auf dem Gehweg zertrümmert, obwohl Mulligan das behauptet hatte. Daraufhin wurde das Verfahren eingestellt.
    Der Chef teilte mir diese Neuigkeit mit, als er Phil und mich zwei Wochen später zu einem Gespräch in sein Büro bat. Helen servierte uns eine Tasse von ihrem köstlichen Kaffee, dann kam John D. High sofort zur Sache.
    »Sie werden bemerkt haben, dass die Fotos von der Festnahme in der Boulevardpresse erschienen sind, Jerry und Phil. Offenbar wurde der Speicherchip der Kamera nicht in Mitleidenschaft gezogen.«
    »Leider, Sir«, erwiderte ich. »Wir haben uns gefragt, warum ein Fotograf wie Nick Mulligan plötzlich überhaupt Interesse an der FBI-Arbeit zeigt. Er macht ansonsten vorzugsweise anzügliche Aufnahmen von Prominenten. Sein bekanntester Schnappschuss zeigt eine Hollywood-Diva oben ohne am Strand ihrer Privatinsel. Mulligan ist ein Paparazzo, wie er im Buche steht. Das haben wir jedenfalls inzwischen herausgefunden.«
    »Aber der Killer war offenbar kurz mit dem Model Mandy Shaw liiert«, ergänzte Phil. »Das hat er im Verhör zugegeben. Diese Tatsache muss auch Mulligan aus irgendwelchen dunklen Quellen erfahren haben. Durch die Verbindung zu dem Model geriet der Killer in den Dunstkreis der Boulevardpresse. Jedenfalls erhöhte sich der Marktwert für ein Jim-Ellison-Foto ganz ungemein. Und die Verhaftung des Killers war natürlich eine einmalige Chance für den Paparazzo. Mandy Shaws Lover in FBI-Handschellen – so eine Schlagzeile muss Mulligan wohl vorgeschwebt haben.«
    »Woher wusste dieser Sensationsfotograf überhaupt von Ihrem Zugriff?«, wollte Mr High wissen.
    »Das haben wir uns auch schon gefragt«, erwiderte ich. »Vermutlich hat er den Tipp von demselben Informanten bekommen, der auch das FBI angerufen hat. Beweisen werden wir das niemals können. Mulligan hat sich in der Nähe des Killerverstecks auf die Lauer gelegt, so wie wir es auch getan haben. Ich habe seinen auffälligen Lamborghini zuvor leider nicht bemerkt.«
    John D. High machte eine unbestimmte Handbewegung.
    »Sie konnten den Mörder ja trotzdem erfolgreich festnehmen, Unbeteiligte wurden nicht gefährdet. Mir war die ganze Zeit klar, dass Sie sich nichts vorzuwerfen haben, Jerry. Nachdem nun das Verfahren gegen Sie eingestellt wurde, können wir zur Tagesordnung übergehen.«
    Dagegen hätte ich nichts einzuwenden gehabt, denn unser momentaner Fall beanspruchte unsere ganze Konzentration. Es ging um mögliche Schutzgelderpressung in Chinatown. Phil und ich mussten viele Zeugenaussagen auswerten. Doch Nick Mulligan hatte unsere Konfrontation nicht vergessen. Er rief mich im Büro an.
    »Sie glauben wohl, dass Sie mich losgeworden sind, Agent Cotton? Aber da täuschen Sie sich ganz gewaltig. Sie wissen doch, was man uns Paparazzi nachsagt. Wir sind für unsere Zähigkeit bekannt. Und wenn wir ein Thema gefunden haben, dann verbeißen wir uns darin wie eine tollwütige Bulldogge in ihr Opfer.«
    »Sie vergleichen sich selbst mit einer tollwütigen Bulldogge, Mulligan? Das ist interessant. Aber halten Sie mich bitte nicht von der Arbeit ab, ich habe Wichtigeres zu tun. Das Verfahren gegen mich wurde eingestellt, falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten.«
    Der Paparazzo stieß ein raues Lachen aus.
    »Sie werden auch noch von Ihrem hohen Ross steigen, Agent Cotton. Ich bin an einer ganz großen Sache dran. Da werden Ihnen die Augen übergehen, das
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