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Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Titel: Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes
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Firmenanwalt Malcolm Brewer bei ihr. Mir war immer noch nicht klar, ob er in die illegalen Aktivitäten seines Auftraggebers verstrickt gewesen war. Bisher hatten unsere Ermittlungen keine Hinweise in diese Richtung ergeben.
    Jedenfalls war der Jurist offenbar sauer, weil Roberts auf anwaltlichen Beistand verzichtet hatte. Und diesen Frust versuchte er an uns auszulassen.
    »Was wollen Sie von meiner Mandantin, Agents? Sie hat Ihnen nichts zu sagen. Und als Ehefrau des Beschuldigten hat Constance Roberts ein Zeugnisverweigerungsrecht.«
    »Das ist uns bekannt, Mister Brewer«, gab ich gelassen zurück. »Aber ich könnte mir vorstellen, dass Mistress Roberts selbst gern erfahren möchte, was geschehen ist.«
    »Allerdings!«
    Dieses Wort kam aus dem Mund der Ehefrau. Sie kam aus einem Zimmer auf uns zu. Nachdem uns eine Hausangestellte geöffnet hatte, wollte Malcolm Brewer uns in der Eingangshalle abwimmeln. Dieses Vorhaben ging gründlich schief.
    Constance Roberts war eine attraktive Frau, obwohl sie momentan sehr angespannt und bleich aussah. Das war angesichts ihrer Situation aber auch kein Wunder. Bei der Auswertung der bisherigen Indizien deutete nichts auf ihre Beteiligung an den kriminellen Geschäften ihres Mannes hin. Ich ging immer stärker davon aus, dass der Mörder ein Doppelleben geführt hatte.
    Ich beachtete den Juristen momentan nicht weiter und wandte mich direkt an die Ehefrau.
    »Mistress Roberts, Ihr Mann hat den Mord an Nick Mulligan gestanden. Hat er den Namen des Opfers Ihnen gegenüber jemals erwähnt?«
    »Antworten Sie nicht, Mistress Roberts«, rief der Anwalt. »Dieser Agent will Sie nur hereinlegen!«
    »Das FBI legt niemanden herein«, erwiderte ich scharf. Aber Constance Roberts hatte offenbar sowieso nicht vor, auf den Juristen zu hören.
    »Sie sprechen von diesem Paparazzo, nicht wahr? Ich kannte ihn nicht, aber ich habe mich aus dem Berufsleben meines Mannes auch immer herausgehalten. Sie dürfen mich nicht für naiv halten, Agents. Ich habe zumindest geahnt, dass mein Mann Geheimnisse vor mir hat. Aber ich bemühte mich immer, die Augen vor der Wirklichkeit zu verschließen. Paul hat mir ja ein sorgenfreies Leben ermöglicht. Trotzdem spürt eine Frau natürlich, wenn die Dinge nicht ganz in Ordnung sind.«
    Ich nickte und zeigte Constance Roberts ein Foto von Nick Mulligan. Sie schüttelte den Kopf.
    »Das ist der Ermordete? Nein, ich habe ihn niemals getroffen.«
    »Er hat zeitweise auch für die Werbeagentur Ihres Mannes gearbeitet«, warf Phil ein.
    »Dort bin ich nur ein einziges Mal gewesen, zum fünfjährigen Firmenjubiläum. Wie gesagt, ich habe mich aus dem Geschäftsleben meines Mannes herausgehalten.«
    Nun präsentierte ich der Ehefrau auch noch eine Aufnahme von Danielle Chapman. Ihre Reaktion war seltsam. Erst erschien ein süßsaures Lächeln auf ihren Lippen. Dann fragte sie: »Ist das die Geliebte meines Mannes?«
    »Wie kommen Sie zu dieser Annahme, Mistress Roberts?«
    »Die Frau entspricht genau Pauls Geschmack«, sagte Constance Roberts zu mir. »Blond, elegant, schlank, rund zehn Jahre jünger als ich und mit dem gewissen Etwas, wie man immer so schön sagt. Ich bin schon lange verheiratet, Agents. Mir kann mein Mann nichts mehr vormachen. Ich kenne sein Beuteschema genau, was Frauen anbelangt. Er hat mich früher schon betrogen, doch nach einiger Zeit hat er seine Gespielinnen immer wieder fallengelassen. Irgendwann wurde es ihm langweilig, verstehen Sie? Doch ich könnte mir gut vorstellen, dass diese junge Lady dort seine aktuelle Geliebte ist.«
    »Aber ihren Namen kennen Sie nicht?«, vergewisserte ich mich.
    »Nein, das nicht. – Warum stellen Sie mir alle diese Fragen, Agents? Sie sagten doch, mein Mann hätte schon ein Geständnis abgelegt. Ist der Mordfall denn noch nicht abgeschlossen?«
    »Noch nicht ganz, Mistress Roberts«, gab ich zurück.
    ***
    Nach Danielle Chapman mussten wir nicht lange suchen. Sie saß ja wegen ihrer Drogendelikte in Rikers ein. Der Richter hatte beim Haftprüfungstermin Untersuchungshaft angeordnet, wie ich es schon vermutet hatte.
    Wir meldeten uns bei der Verwaltung der Gefängnisinsel an. Daher erwartete uns die Ex-Maklerin bereits in einem Besucherraum, bewacht von einer Wärterin. Ein Wärter schloss für uns auf.
    »Die Farbe Orange steht Ihnen gut, Miss Chapman«, sagte Phil und deutete auf den Gefängnisoverall der Verbrecherin. Danielle Chapman lächelte, als ob sie in eine saure Zitrone gebissen
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