Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Titel: Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes
Autoren:
Vom Netzwerk:
an, dass er sich überhaupt nicht wohl in seiner Haut fühlte.
    Ich blickte auf.
    »Hat Ihre Firma eigentlich Lagerräume?«
    »Nein, wozu? Wenn wir beispielsweise Prospekte fertigen lassen, dann werden sie bei der Druckerei aufbewahrt, die den Auftrag bekommen hat.«
    »Sehr interessant«, erwiderte ich. »Dann frage ich mich doch, warum Paul Roberts eine Lagerhalle in Jersey City angemietet hat.«
    Ich hatte soeben den Mietvertrag im Schreibtisch gefunden. Der Geschäftsführer wirkte überrascht. Oder war er einfach nur ein guter Schauspieler?
    »Von einem Lager weiß ich nichts«, stammelte er. »Mister Roberts und sein Kompagnon Mister Sheffield haben mir bei der Leitung der Werbeagentur größtenteils freie Hand gelassen. Sie waren beide oft halbe Tage oder noch länger verschwunden. Dann konnte ich sie nicht erreichen, und sie haben mir auch nicht gesagt, wo sie waren. Ehrlich gesagt nahm ich an, dass meine Chefs Affären haben oder ihr Geld in Atlantic City verspielen. Oder beides. Aber da mein Gehalt immer pünktlich kam, habe ich mich nicht beschwert.«
    Der zuvor so wortkarge Geschäftsführer war richtig gesprächig geworden. Vielleicht dämmerte ihm allmählich, dass Paul Roberts und dessen Kompagnon Stan Sheffield doch nicht so saubere Westen hatten. Nun wollte der Angestellte seinen Kopf aus der Schlinge ziehen. Das konnte ihm sogar gelingen, wenn er bei der Wahrheit blieb.
    »Was für eine Rolle spielt Sheffield eigentlich?«, hakte Phil nach. »Ich dachte, die Agentur gehört Paul Roberts.«
    »Ja, zum größeren Teil. Aber Mister Sheffield ist finanziell beteiligt und arbeitet auch mit. Doch ich könnte Ihnen gar nicht sagen, worin genau seine Aufgaben bestehen.«
    Die Sache stank gewaltig, das war mir klar. Mir ging es vor allem darum, jetzt Paul Roberts zu verhaften. Er war weder in seiner Firma noch in seinem Privathaus. Lag es nicht nahe, ihn in dem Lagerschuppen zu suchen?
    Doch zuvor wollte ich wissen, was aus Alfredo Garcia geworden war. Ich rief im Brooklyn Medical Center an. Nach einigem Hin und Her erreichte ich den behandelnden Arzt.
    »Wir konnten die Notoperation soeben erfolgreich beenden, der Patient ist außer Lebensgefahr. Wir haben ein Projektil aus seiner Brust entfernt.«
    Ich war erleichtert, weil der junge Mann den feigen Anschlag überlebt hatte. Ich veranlasste, dass die Patrone umgehend an die Scientific Research Division geschickt wurde.
    ***
    Phil und ich kehrten ins Field Office zurück. Wir wollten das weitere Vorgehen mit unserem Chef abstimmen. Wenig später saßen wir schon am Besprechungstisch in Mr Highs Büro.
    »Ein Motiv für den Mord an Nick Mulligan haben Sie also immer noch nicht gefunden?«, vergewisserte sich der Assistant Director. Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein, Sir. Aber ich gehe davon aus, dass Mulligan irgendwelche illegalen Machenschaften von Roberts entdeckt hat. Vielleicht hat er ihn sogar erpresst. Roberts hatte einen Komplizen, nämlich Alfredo Garcia. Garcia mietete das Auto, mit dem Mulligan in der Mordnacht beschattet wurde. Ich gehe davon aus, dass Roberts den Paparazzo höchstpersönlich erschossen hat.«
    »Leider ist Roberts ausgerechnet durch uns darauf gestoßen worden, dass wir in die richtige Richtung ermitteln«, ergänzte Phil. »Wir waren bei Roberts in seiner Werbeagentur und sprachen mit ihm über Mulligan. Er behauptete, keinen Kontakt mehr zu haben. Aber er konnte sich denken, dass wir früher oder später seinen Komplizen Alfredo Garcia auftreiben würden. Während wir noch anderweitig beschäftigt waren, fuhr Roberts nach Brooklyn. Und bevor wir von Garcia die Wahrheit erfahren konnten, wurde er von Roberts niedergeschossen.«
    »Daran trifft Sie nun wirklich keine Schuld, Jerry und Phil«, betonte der Chef. »Sie konnten ja zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen, dass Roberts der mutmaßliche Mörder ist. Ich habe den Verdächtigen übrigens inzwischen zur Fahndung ausschreiben lassen.«
    Ich berichtete von dem Lagerhaus-Mietvertrag. Mr High hörte konzentriert zu, während er die Fingerspitzen seiner Hände gegeneinanderlegte.
    »Wir müssen damit rechnen, dass sich Roberts in diesem Gebäude versteckt. Er hat ja schon bewiesen, wie gewaltbereit er ist. Außerdem könnten sich dort noch weitere Komplizen von ihm aufhalten. Ich schlage vor, dass wir in Zusammenarbeit mit den Kollegen aus New Jersey einen Zugriff vornehmen. Schließlich befindet sich das Lagerhaus auf ihrem Gebiet.«
    Diese Lösung war auch in unserem Sinn. Auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher