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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst
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Natascha Handschellen an.
    »Das ist nicht so, wie es aussieht«, sagte sie.
    »Für wie viele Morde wollen Sie verantwortlich sein?«, knurrte ich ihr ins Ohr.
    »Ich bin für gar keinen Mord verantwortlich«, schimpfte sie. »Wir behandeln arme Menschen, die sich keinen anderen Arzt leisten können. Wir tun Gutes. Wir retten Leben.«
    »Und warum ist dann Kim tot? Sie wissen, dass Sie nicht nur Gutes tun.« Ich trat nahe an sie heran. »Die Organe. Die Spender. Der Mord an Mister Kim. Wir wissen alles«, zischte ich ihr ins Ohr.
    Ich ließ meine Worte wirken. Dann blickte ich ihr in die Augen. »Zeigen Sie sich kooperativ und Ihnen wird die Höchststrafe erspart bleiben.«
    Mein Blick ruhte eiskalt auf ihr. Als ich die gewünschte Wirkung in ihren Augen sah, sprach ich weiter. »Ihr angeblicher Doktor Hunter hat einen FBI-Agent in seiner Gewalt. Wenn ihm etwas zustößt, wird die ganze Kraft des Gesetzes auch Sie treffen.«
    Sie starrte mich an.
    »Mindestens drei Menschen gehen derzeit auf seine und damit auch auf Ihre Kappe. Sollen es vier werden?«
    Sie senkte den Blick. »Ich weiß nichts darüber. Ich tue nur, was man mir sagt.«
    »Sie sind Krankenschwester. Sie bekommen mehr mit, als die lieben Doktoren ahnen«, sagte Phil. »Also erzählen Sie.«
    Schwester Natascha atmete tief durch. »Als Sie Kim ins Bronx Hospital brachten, war ich zu Tode erschrocken. Ich wusste, dass Kim einer von Dr. Hunters besonderen Patienten war.« Sie betonte das Wort, als wäre es etwas, worauf man stolz sein konnte.
    »Was bedeutet: besonders ?«
    »Dass er als Spender infrage kam. Dr. Hunter zieht sich immer eine Kopie der Akte, wenn der Spender passt. Er denkt, ich merke es nicht, aber ich bin nicht blind oder taub.«
    »Weiter«, knurrte Phil.
    »Ab und an kamen Patienten in die Praxis und klagten über Beschwerden nach einem operativen Eingriff, den Dr. Hunter durchgeführt hat. Dabei führen wir offiziell gar keine OPs durch. Also stellte ich Nachforschungen an.«
    Ihre Augen bekamen einen verschlagenen Ausdruck. »Dr. Hunter und ein anderer Arzt haben einen Raum auf dem Astoria Boulevard. Dort operieren die beiden. Aber ich schwöre Ihnen, ich habe mit den Eingriffen nichts zu tun. Ich arbeite nur hier in der Praxis.«
    »Wo genau befindet sich dieser OP?« Phil griff nach seinem Telefon, bereit, das SWAT-Team zu informieren.
    »Da war mal ein Wasserrohrbruch und ein Handwerker rief hier an.« Sie triumphierte. »Er nannte die Adresse.«
    »Wo?«, fragte ich scharf.
    »Astoria Boulevard, Ecke 31st. Es ist ein Raum im Keller.«
    ***
    Während wir die Treppe hinuntergingen, brachte Phil telefonisch Steve und das SWAT-Team in Stellung. Ich packte Schwester Natascha in den Fond des Wagens. Ich wollte so schnell wie möglich in diesen Keller – und zu Zeery.
    »Erzählen Sie mir, warum Kim jetzt tot ist«, befahl ich, startete den Wagen und raste los.
    »Als Sie Kim ins Bronx Hospital brachten und ich sah, wie schlecht es ihm ging, rief ich Dr. Hunter an. Ich wollte ihn zu Rede stellen, aber er geriet völlig außer sich. Er brüllte mich an und forderte, dass ich verhinderte, dass Kim plauderte.«
    »Kim hat kein Wort gesagt«, knurrte Phil. »Er hat nichts verraten.«
    »Ich weiß«, sagte sie kleinlaut. »Als ich von den Schüssen auf seine Frau und sein Kind erfuhr, meldete ich mich krank.«
    »Wer hat Kim die Spritze gesetzt?« Ich blickte in den Innenspiegel. Ihre Augen schwammen in Tränen.
    Sie senkte den Blick. »Ich«, flüsterte sie. Dann bäumte sich ihre Stimme wieder auf. »Dieser scheußliche Mann mit der Narbe im Gesicht kam zu mir nach Hause. Er drohte mir, wollte mir beide Beine brechen, wenn ich es nicht tun würde. Ich hatte keine andere Wahl.« Mit dem letzten Wort brach sie weinend zusammen.
    »Man hat immer eine Wahl«, hörte ich Phil leise sagen.
    Ich drückte das Gaspedal fast durchs Bodenblech. Ich wollte nur eins: Zeery so schnell wie möglich aus diesem OP holen. Oder taten sie ihm bereits Schlimmeres an? Bedeuteten die abgelegten Kleider, dass er aufgeflogen war?
    »Warum wechselt Hunter den Wagen? Und warum müssen sich die Patienten ausziehen?«
    »Was?« Schwester Natascha hob den Kopf.
    »Im Hafen. Er hat den Wagen gewechselt und wir haben die Kleidung des Spenders gefunden.«
    »Ach, das meinen Sie.« Sie schniefte undamenhaft. »Der Kerl, für den Hunter arbeitet, ist ein Sicherheitsfanatiker. Er verlangt auch, dass ihnen die Augen verbunden werden. Keiner soll später den OP
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