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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst
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und Kontoinformationen durchgegangen. Aber das bringt uns nicht weiter.«
    »Irgendetwas, was eine Verbindung zu dem angeblichen Doktor beweist?«
    »Auf dem Konto war kein nennenswertes Geld.« Steve schüttelte den Kopf. »Ich habe unter der Matratze nachgeschaut und sogar im Spülkasten nachgesehen. Nichts.«
    »Also können wir sie vorerst nicht mit Hunter in Verbindung bringen?«
    »Doch.« Steve kaute zu Ende. »Erwähnte ich schon die beiden Kanarienvögel?« Er biss noch einmal von seinem Bagel ab. Ich wartete geduldig. Immerhin hatte er uns Kaffee gebracht.
    »Ich wollte sie zur Nachbarin bringen, da fiel mir das Gewicht des Käfigs auf.« Er lachte. »Die gute Mistress Leery hat offenbar viele Krimis geschaut.«
    Steve hob die Hand und griff nach einem neuen Bagel. Ich hinderte ihn daran. »Erzähl schon«, knurrte ich leise. Die positive Wirkung des Kaffees hatte nachgelassen.
    »Unter drei Lagen wirklich reinigungsbedürftigem Zeitungspapier fand ich knapp fünftausend Dollar. Das Geld war fein säuberlich in eine Plastiktüte eingewickelt. Ich hab den Käfig bei Mistress Wood, der Nachbarin, abgegeben. Sie kann Gesellschaft gut gebrauchen.«
    Phil schaute ihn entsetzt an.
    »Natürlich ohne das Geld.« Steve verdrehte die Augen. »Bei der Gelegenheit habe ich mich mit dieser Mistress Wood unterhalten. Sie bestätigt, dass Mistress Leery vor kurzem krank war. Sie hatte eine schwere Grippe. Die Adresse der Praxis kannte Mistress Wood nicht. Aber sie ist sich sicher, dass Mistress Leery den Namen Hunter erwähnt hat. Sie hätte sogar von ihm geschwärmt, weil er so gründlich gewesen sei.«
    »Eine einfache Grippe«, sagte Phil. »Und jetzt ist sie tot.«
    »Ich habe noch etwas Interessantes. Die Wohnung, in der unser angeblicher Doktor jetzt praktiziert, gehört einer Firma namens G. A. Enterprises .« Er zeigte aus dem Fenster.
    » G. A .?«, murmelte ich. Dann pfiff ich durch die Zähne. » Giovanni Armilio Enterprises ? Na, wer hätte das gedacht? Vom Ausweisfälscher zum Organhändler.«
    Ich hob das Fernglas. »Es ist kurz vor neun Uhr und die Leute strömen zu diesem angeblichen Doktor.«
    »Was sollen sie machen?«, schaltete Zeery sich ein. »Es ist Winter. Die Leute brauchen einen Arzt, den sie bezahlen können.« Geräuschvoll schnäuzte er sich die Nase. »Die Frage ist nur, wo sollen sie hin, sobald wir den Doktor verhaftet haben?«
    Ich setzte das Fernglas ab. »Vergiss nicht, er ist nicht so gut, wie es den Anschein hat. Denk an unsere Opfer, mittlerweile sind es mindestens drei.« Zeery hatte sich offenbar zu gut in seine Rolle hineinversetzt. »Ich glaube, unser falscher Doktor betritt die Praxis. Es kann losgehen.«
    Zeery stand auf. »Ich mach mich fertig.«
    Fünf Minuten später kroch Zeery die Straße entlang und zog verfroren den Mantel enger um sich. Ich hörte ihn husten und in das Mikro schniefen. Er musste beim Arzt nicht den Kranken spielen, er war es tatsächlich.
    »Mein Name ist Shawnee«, hörten wir Zeery der Schwester seinen Tarnnamen sagen. Er nannte ihr eine Tarnadresse, dann kratzte Metall über den Boden. Er hatte sich gesetzt. Ab und an hustete er ins Mikro oder ließ einen ohrenbetäubenden Nieser ab. Ansonsten blieb es still.
    Gefühlte vier Stunden später wurde sein Name aufgerufen. Der Stoff seiner Kleidung raschelte, als er ins Behandlungszimmer ging. Wir setzten uns auf und warteten gespannt.
    Vor dem angeblichen Doktor setzte Zeery noch einiges drauf. Er schnaufte wie eine Dampflok und hustete ununterbrochen.
    »Ihre Lungen sind frei«, hörten wir jemanden sagen. »Aber Ihre Lymphknoten sind geschwollen.«
    Ich ballte meine Hand zur Faust. Zeery saß vor Hunter. Endlich hatten wir ihn. Am liebsten wäre ich rübergelaufen.
    »Mir geht es furchtbar«, jammerte Zeery.
    Ich glaubte ihm aufs Wort.
    »Ich werde Ihnen etwas Blut abnehmen. Nur zur Sicherheit, um eine Entzündung auszuschließen.« Der Doktor hantierte mit etwas herum. »Gegen die Erkältung verschreibe ich Ihnen einen Hustenlöser und Bettruhe.«
    Ein kurzes Zischen verriet uns, dass der Doktor Zeery die Nadel in die Haut geschoben hatte. »Sie können die Faust jetzt lösen.«
    Es folgte ein leises Klackern. »Das war’s schon.« Mit einem klatschenden Geräusch wurden Handschuhe ausgezogen. »Wir melden uns, wenn wir etwas gefunden haben.« Mit diesem zweideutigen Satz und dem Namen eines Hustenlösers entließ er Zeery hinaus auf die Straße.
    »Das ist eine Saubude«, schimpfte Zeery, als er
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