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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst
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wieder bei uns war. »Ich würde mir da nicht mal ein Brot schmieren, geschweige denn mich ernsthaft behandeln lassen. Wir sollten die Praxis sofort dichtmachen.« Er hatte seine Einstellung komplett geändert.
    »Wenn wir die Praxis gleich hochgehen lassen, bekommen wir keine Beweise für den Organhandel«, sagte ich.
    »Und wir haben keine Chance, Armilio dranzukriegen«, ergänzte Phil. »Wir hätten nur den Handlanger aus dem Verkehr gezogen, nicht der Schlange den Kopf abgeschlagen.«
    Mit einem Zischen öffnete Zeery eine Flasche Wasser. »Es gibt nur drei Räume: einen Warteraum, das Behandlungszimmer und eine Küche, in der alles abgewaschen wird. Die Toilette befindet sich auf dem Gang, aber die habe ich nicht überprüft.«
    »Also führt er seine Eingriffe nicht dort durch?«
    Zeery schüttelte den Kopf. »Kein Platz dafür.«
    »Dann heißt es abwarten«, sagte Phil. »Abwarten, ob er dich anruft und dir ein Angebot macht.«
    »Ein blutiges Angebot«, bemerkte Zeery. Er strich sich über den Bauch, als vermisste er schon jetzt seine Organe.
    Wir fuhren Zeery in die Tarnwohnung. Es war eine Absteige in Queens. Hier sollte er warten, bis sich dieser Dr. Hunter meldete. »Ich kann doch das Telefon umstellen lassen«, murrte er. »Was soll ich hier tatenlos rumsitzen?«
    »Bei den Kings hat er nicht vorher angerufen. Er stand einfach vor der Tür. Also«, ich schob ihn in die Wohnung. »Du hast auch einen Fernseher und wir kommen heute Abend vorbei und leisten dir Gesellschaft.«
    »Kurier dich aus, Partner«, sagte Steve. »Immerhin hat der Doktor dir Bettruhe verschrieben.«
    ***
    Nach einem langen, aber ereignislosen Tag leisteten wir, wie den letzten Abend auch, Zeery und Steve in der Tarnwohnung Gesellschaft. Wir brachten Pizzen und ein paar Dosen alkoholfreies Bier mit.
    Die Bude war klein, dunkel und nur spärlich eingerichtet. Aber sie war sauber und warm. Das Besondere an dieser Wohnung war, dass sich hinter der Garderobe, die aus ein paar hässlichen Haken bestand, eine Verbindungstür in die Nachbarwohnung befand.
    Nachdem die Pizzen aufgegessen und die Dosen geleert waren, zerrte Langeweile an unseren Nerven.
    »Ewig will ich hier nicht mehr untätig rumsitzen«, schimpfte Zeery und räumte den Müll zusammen.
    »Immerhin geht es deiner Erkältung besser«, sagte Steve.
    Phil warf sich eine Handvoll Erdnüsse in den Mund. »Wenn er sich bis morgen nicht meldet, müssen wir etwas unternehmen.«
    »Vielleicht kann er Zeerys Organe nicht gebrauchen?« Steve grinste seinen Partner an.
    Zeery plusterte sich auf. »Meine Organe sind von bester Qualität. Wer die mal bekommt, kann sich freuen.« Als er bemerkte, was er da gesagt hatte, verzog er das Gesicht. Dann wurde es still. Im Hintergrund lief leise der Fernseher.
    Ich war eingenickt, als es an der Tür klopfte. Sofort waren alle hellwach. Phil, Steve und ich schnappten uns die Dosen und verschwanden durch die Verbindungstür in die Nachbarwohnung.
    »Moment«, hörten wir Zeery verschlafen rufen. »Bin gleich da.« Leise schlossen wir die Tür, als eine andere geöffnet wurde.
    In der Sperrholzwand befand sich ein kleines Guckloch. Auf der anderen Seite kaschierte ein hässliches Bild von einem sinkenden Dampfer das Loch.
    »Guten Abend, Dr. Hunter.« Zeery mimte den Überraschten. »Ist es nicht ein wenig spät für einen Hausbesuch?«
    »Mister Shawnee, entschuldigen Sie die Störung. Dürfen wir hereinkommen?«
    Zeery trat zur Seite und zwei Männer betraten die Wohnung. Ich erkannte Hunter. Der zweite Mann war ein grobschlächtiger Kerl mit ausgebeultem Jackett. Auf seiner linken Wange schlängelte sich eine hässliche Narbe.
    »Wer ist Ihr Begleiter?«, fragte Zeery.
    »Ein Kollege.« Hunter lachte nervös.
    Selbst durch mein Guckloch sah der Typ eher nach Türsteher als nach Kollege aus. Es herrschte angespanntes Schweigen. Ich stellte mir vor, wie Zeery den Mann mit bösem Blick musterte.
    »Wenn es Ihnen lieber ist, kann er auch draußen warten«, bot Dr. Hunter an.
    »Das wäre es«, antwortete Zeery.
    Der Türsteher schüttelte den Kopf. »Der Boss sagt, ich soll Sie nicht allein lassen.« Misstrauen klang in seiner Stimme mit.
    Nach einer zischend geführten Diskussion traten schwere Stiefel in den Hausflur und verharrten dort.
    »Wie geht es Ihnen?« Zeery führte Hunter in den kleinen Wohnbereich. »Was macht die Erkältung?«
    Steve, Phil und ich verfolgten ihre Bewegungen von der Nachbarwohnung aus. Drei Schritte weiter gab es auch
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