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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst
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Mann, der gerade zur Tür hereinkam. Er trug Jeans und einen grünen Parka. Nichts Auffälliges in dieser Gegend und bei dem Wetter.
    Aber als ich genauer hinschaute, sah ich, was Phils Aufmerksamkeit erregt hatte. Der Mann hielt einen Aktenkoffer in der Hand und schaute sich suchend um. Sein Blick fiel auf uns.
    Hätten wir noch am Tresen gesessen und wie alle anderen in unser Bier gestarrt, wären wir ihm wahrscheinlich nicht aufgefallen. Aber so wusste er sofort, was Sache war. Er roch den Braten, drehte sich um und stürzte aus der Bar.
    ***
    Kalte, nasse Luft schlug uns entgegen, als wir hinter dem Mann im grünen Parka durch die Tür stürmten. Draußen war es bereits dunkel. Nur jede zweite Laterne spendete ein fahles, blasses Licht. Der Rest der Straßenlampen war defekt, zerschlagen von gelangweilten Jugendlichen oder frustrierten Erwachsenen.
    Mit raschen Schritten lief er die 138th herunter. Er rannte zwar nicht, aber er war nahe dran. Die Kragen unserer Mäntel aufgestellt, folgten wir ihm.
    Der Mann im grünen Parka drehte sich hastig um und beschleunigte seine Schritte. Das Stakkato unserer Stiefel auf dem nassen Asphalt wurde ebenfalls schneller. Wir nahmen Geschwindigkeit auf, und am Ende rannten wir.
    Der Mann bog ab. Wir stürmten hinterher. Plötzlich standen wir in einer Gasse, die noch dunkler als die 138th war. Wir stoppten, gingen jetzt vorsichtiger weiter. »Der ideale Ort für einen Hinterhalt«, raunte Phil.
    Große Müllcontainer thronten links und rechts von uns. Hinter jedem konnte ein Angreifer lauern. Wir zogen unsere Waffen aus dem Beinhalfter und brachten sie in Anschlag.
    Der Mann war nirgends zu sehen. Dafür nahm der Gestank der Müllcontainer mit jedem Schritt zu. Ein Rascheln ließ uns herumfahren. Das Licht einer Taschenlampe flammte auf. Phil hielt eine kleine Maglite in der Hand. »Klasse Partner«, lobte ich ihn. Er leuchtete auf den Boden. Schwarze Schatten flohen aus dem Lichtkegel.
    »Ratten«, zischte ich angewidert.
    Plötzlich erlosch die Lampe und Metall schlug auf den Asphalt. Eine Faust traf auf nacktes Fleisch. Phil keuchte neben mir. Ich versuchte herauszufinden, woher das Geräusch kam. Als sich meine Augen endlich wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah ich, wie der Mann im grünen Parka Phil im Schwitzkasten hielt. Zumindest versuchte er es.
    Aber Phil war kein leichter Gegner. Behände griff er über seine Schulter und warf den Mann mit einem gekonnten Judogriff auf die nasse Straße.
    Dann war ich bei ihnen. »FBI«, rief ich und zielte mit der Waffe auf den Kopf des Mannes. Der verzog das Gesicht. Ob vor Schmerzen oder aus Frust, konnte ich nicht sagen.
    »Was befindet sich in dem Aktenkoffer?«, fragte ich.
    »Welcher Aktenkoffer?« Der Mann im grünen Parka schaute sich erstaunt um.
    Ich hob die Maglite auf und schaltete sie an. Tatsächlich, der Aktenkoffer war weg.
    »Verarsch jemand anderen.« Phil zog den Mann auf die Beine und legte ihm Handschellen an. Ich suchte seine Taschen nach Ausweispapieren ab. »Keine Papiere.«
    »Wo hast du den Aktenkoffer versteckt?«, knurrte ich. »Es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn finden.«
    Der Mann im grünen Parka schnaubte geräuschvoll durch die Nase.
    Mir war klar, was auf mich zukam. Einen nach dem anderen öffnete ich die Deckel der Müllcontainer. Übler Gestank schlug mir entgegen. Aber nicht nur das. Trotz der Taschenlampe war es so dunkel, dass ich mich tief in die Container hineinbeugen musste, um etwas erkennen zu können.
    Und dann entdeckte ich den Koffer. Er lag natürlich im letzten der fünf Container. Triumphierend zog ich ihn heraus.
    »Das ist nicht meiner«, sagte der Kerl cool. »Ihr wollt mir was anhängen.«
    In diesem Moment wusste ich, dass wir in dem Koffer etwas Interessantes finden würden. Ich hockte mich hin und stellte den Koffer auf meine Oberschenkel. Als der Verschluss aufschnappte, leuchtete ich mit der Maglite hinein. Ohne es zu merken, hatte ich den Atem angehalten. Enttäuscht ließ ich ihn wieder entweichen. Im Inneren des Koffers rollten eine leere Dose Cola und eine Kugel aus Alufolie hin und her.
    »Das war mein Abendessen.«
    »Also doch dein Aktenkoffer?«, fragte Phil.
    Der Mann hielt die Klappe, als er merkte, dass er sich verquasselt hatte.
    »Warum bist du vor uns davongerannt, wenn du doch nur dein Abendessen dabeihast?« Ich öffnete die Alufolie. Sie roch verdächtig nach Corned Beef.
    »Schaut euch doch an«, motzte der Mann. »Ihr seht aus wie
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