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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst
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Tisch wegtreten.«
    Hunter tat, was ich verlangte. Langsam trat er drei Schritte zurück. Plötzlich griff er eine der Schwestern, zerrte sie vor sich und schleppte sie zu einer Tür, die links vom Raum abging. Ich hatte kein freies Schussfeld, also ließ ich ihn und die Schwester gehen.
    Das SWAT-Team stürmte herein. Es wurde eng im Raum.
    Phil signalisierte drei SWAT-Männern, dass sie Hunter folgen sollten. Der Rest umstellte den Tisch.
    Ich wollte dem sterilen Bereich nicht zu nahe kommen, aber ich musste wissen, wer auf dem Tisch lag. Das SWAT-Team behielt den verbliebenen Arzt und die beiden Schwestern im Visier. Ich schaute mich suchend um.
    Auf einem Metalltisch entdeckte ich eine OP-Maske. Ich steckte meine Waffe zurück ins Holster, hielt mir die Maske vor den Mund und atmete tief durch. Dann trat ich an den OP-Tisch.
    So schäbig es auch in der Arztpraxis war, der OP war sauber und professionell eingerichtet. Langsam trat ich zwischen die beiden Schwestern und schob den Kopf wie eine Schildkröte nach vorn. Ein blaues Tuch bedeckte die Brust und ein anderes den Genitalbereich und die Beine des Patienten. Dazwischen sah ich einen langen Schnitt. Blut tropfte aus dem Spalt. Ich konnte nicht erkennen, wie tief er ging und ob die Niere schon entfernt worden war.
    Mein Puls beschleunigte sich. Das darf nicht wahr sein, dachte ich. Ich musste den Kopf sehen.
    Von einer Beatmungsmaschine führte ein dicker Schlauch zum Kopfteil des Tisches. Mit schnellen Schritten umrundete ich die Maschine. Erschrocken riss ich die Augen auf. Ich blickte in Zeerys schlafendes Gesicht.
    Ich versuchte, langsamer zu atmen. Dann ging ich drei Schritte zurück, ließ die Maske fallen und zog erneut meine Waffe. »Wie weit sind Sie?« Mühsam stieß ich die Worte durch meine zusammengepressten Zähne hervor.
    »Wir haben gerade erst begonnen«, krächzte der noch verbliebene Arzt.
    Ich schluckte. »Seine Niere ist also noch drin?«
    Er nickte.
    »Sofort zunähen«, knurrte ich. »Und machen Sie besser eine unauffällige Narbe.«
    Eine Viertelstunde lang standen das gesamte SWAT-Team und ich im sicheren Abstand um den OP-Tisch herum und bewachten die Arbeit des Mannes mit Argusaugen. Dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, schnitt eine Schwester den Faden ab und legte ein Tuch auf die frische Naht.
    »Wegtreten«, sagte ich. Mein Hemd war klatschnass und meine Hände schweißfeucht.
    Der Mann klemmte sich die Hände unter die Achseln und trat mit gesenktem Kopf beiseite. Die Schwestern taten es ihm nach.
    »Hände hoch«, knurrte ich und packte die Waffe fester. »Sie sind jetzt fertig.«
    Zwei Männer des SWAT-Teams legten dem Arzt und den Schwestern Handschellen an. Erleichtert nahm ich das metallische Klicken wahr und ließ endlich meine SIG sinken. Hinter mir hörte ich Stimmen. Steve führte zwei Männer herein. Einer von ihnen war Dr. Lacy.
    »Ich war nie so froh, Sie zu sehen, Doc«, sagte ich und trat zur Seite. Lacy legte eine Maske vor sein Gesicht, streifte sich Gummihandschuhe über und prüfte Zeerys Vitalfunktionen. Als er einen Blick auf die Narbe warf, hörte ich ihn knurren. »Ich lasse die Narkose jetzt auslaufen.« Gedämpft klangen die Worte durch seine Maske. »Dann bringe ich ihn in ein richtiges Krankenhaus.«
    Der zweite Arzt und die beiden Schwestern wurden an mir vorbeigeführt. »Stopp«, rief ich.
    Während der Arzt Zeery zugenäht hatte, blieb mir viel Zeit, seine Statur und sein Gesicht zu mustern. Ich ahnte, wer sich hinter der Stoffmaske verbarg.
    »Dachte ich es mir doch«, schnaubte ich.
    »Wir retten Leben«, sagte Slotnicks Assistenzarzt. Er fixierte mich fest mit seinen Augen.
    »Nein, das tun Sie nicht«, fauchte ich. »Ihr Kompagnon ist nicht mal ein richtig ausgebildeter Arzt.« Angewidert wandte ich den Blick ab. »Abführen«, befahl ich. »Bringen Sie ihn ins FBI-Gebäude.«
    Phil und ich begaben uns zu Steve. »Er wird schon wieder«, sagte Phil und klopfte Steve auf den Rücken.
    »Er kommt zu sich.« Steve ließ Zeerys Hand los. »Aufwachen, alter Junge.«
    Zeerys Augenlider flackerten, dann öffnete er die Augen ganz. »Da seid ihr ja endlich«, murmelte er. Seine Hand wanderte an seine Seite.
    »Alles noch da«, sagte ich und hielt seine Hand fest. »Aber ab heute hast du eine Narbe mehr, die du den Ladys präsentieren kannst.«
    Phil beugte sich über ihn. »Wir haben dafür gesorgt, dass sie besonders hässlich wird.«
    Zeery grinste, dann fielen seine Augen wieder zu.
    »Das war
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