Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst
Autoren:
Vom Netzwerk:
einen Spion in der Wand.
    Ich spähte hindurch und sah, wie Zeery und Dr. Hunter am Tisch Platz nahmen. Zeery drehte die Lautstärke des Fernsehers herunter, ließ ihn aber im Hintergrund laufen, damit etwaige Geräusche aus unserer Wohnung übertönt wurden.
    Hunter schaute sich um. »Sie haben es schön hier«, sagte er.
    »Klein, aber mein, sage ich immer.« Er räusperte sich. »Was verschafft mir die Ehre Ihres Hausbesuchs?« Wie immer kam Zeery gleich zur Sache.
    »Ich habe die Ergebnisse Ihres Bluttests.«
    Zeery wurde blass. »Ist irgendetwas nicht in Ordnung?« Er spielte den Entsetzten ausgezeichnet.
    Hunter hob beschwichtigend die Hände. »Nein, kein Grund zur Sorge. Es ist alles in Ordnung.« Er zögerte und ließ seinen Blick noch einmal durch die kleine Wohnung schweifen. »Eigentlich bin ich hier, um Ihnen ein Angebot zu machen.«
    »Ein Angebot?« Zeery schaute ihn skeptisch an. Unter seinem Blick wurde Hunter sichtlich nervös. »Erzählen Sie.«
    In Hunter arbeitete es. Er rang mit sich. »Sie können natürlich ablehnen«, begann er vorsichtig.
    Zeery machte es ihm leichter. Er lächelte und öffnete die Arme. »Nun erzählen Sie schon. Was wollen Sie mir anbieten?«
    »Leben Sie allein?«, fragte Hunter.
    »Ja. Keine Frau. Keine Katze. Und natürlich auch keine Kinder.« Er lächelte. »Ich bin für alles offen.«
    Hunter schien zufrieden mit der Antwort. »Mister Shawnee, ich habe Ihr Blut auf Entzündungswerte untersuchen lassen und es ist alles in Ordnung. Nur eine kleine Erkältung, die Sie in ein paar Tagen restlos weggesteckt haben dürften.«
    »Schön.«
    »Mir ist bei der Untersuchung Ihres Blutes aber noch etwas aufgefallen.« Bevor Zeery blass werden konnte, hob er beschwichtigend die Hände. »Nichts, was Sie beunruhigen müsste. Im Gegenteil, es ist etwas Positives, was ich entdeckt habe.«
    »Wenn Sie nicht gerade Gold in meinen Adern gefunden haben, dann verstehe ich nicht, was Sie meinen.«
    Hunter lachte. Jetzt war er sichtlich lockerer. »So etwas Ähnliches, Mister Shawnee. So etwas Ähnliches.« Er legte eine Kunstpause ein. »Wissen Sie, wie viele Menschen erkrankt sind und auf ein gesundes Organ warten?«
    Zeery lachte und schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.«
    »Zu viele. Das Problem ist, dass zu wenig gesunde Menschen daran denken, noch zu Lebzeiten dafür zu sorgen, dass nach ihrem Tod ihre Organe anderen zur Verfügung gestellt werden können.«
    »Wollen Sie, dass ich einen Organspendepass beantrage?«, fragte Zeery.
    Hunter lachte. »Nein, ich bevorzuge die einfachere Variante.« Er lehnte sich nach vorn. »Wenn jemand zum Beispiel dringend eine neue Niere benötigt, kann er in seiner Verwandtschaft herumfragen oder auf den Tod eines passenden Spenders warten.« Hunter hob bedauernd die Arme. »Manchmal dauert das Warten allerdings zu lange und der Patient verstirbt.«
    Zeery nickte ernst.
    »Nun ist es so, dass jeder Mensch zwei Nieren hat, wobei eine vollkommen ausreichen würde, um ein ausgefülltes und langes Leben zu führen. Aber wenn Sie nicht mit dem Patienten verwandt sind, dürfen Sie Ihre Niere nicht spenden. Sie müssen erst sterben.«
    »Das klingt ungerecht«, sagte Phil.
    Hunter nickte zustimmend. »Mister Shawnee, ich habe Ihr Blut untersucht. Ich habe Ihre Blutgruppe getestet und noch andere Faktoren, auf die ich jetzt nicht weiter eingehen will. Mir ist aufgefallen, dass Sie erstaunlich gesund sind. Ihre Organe arbeiten einwandfrei.«
    Stolz breitete sich auf Zeerys Gesicht aus.
    Hunter schaute sich theatralisch um. »Würden Sie gern in eine hellere Wohnung ziehen? In einem besseren Stadtteil? Sich einen größeren Fernseher kaufen? Eines von diesen neuen, flachen Geräten?«
    Zeery grinste. »Natürlich würde ich das gerne. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen? Ich habe derzeit keine Arbeit.«
    »Das trifft sich gut.« Hunter lehnte sich entspannt zurück. »Mister Shawnee, Ihre Nieren funktionieren so gut, dass ich Ihnen gerne eine abkaufen würde.«
    Jetzt endlich war es raus. Wir hielten alle die Luft an. Auch Zeery. Dann lachte er laut los. »Sie wollen mir eine Niere abkaufen?«
    »Ja, Mister Shawnee.« Hunter legte ein dickes Dollarbündel auf den Tisch. »Das sind fünftausend Dollar. Wenn Sie uns eine Ihrer Nieren geben, bekommen Sie eine Woche nach der Transplantation noch einmal fünftausend Dollar. Was sagen Sie dazu?« Hunter sah aus, als hätte er Zeery mitgeteilt, dass er in der Lotterie gewonnen hätte.
    »Zehntausend Dollar für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher