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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst
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erhalten.«
    Ich nickte, auch wenn Mr High es nicht sehen konnte, und legte auf.
    »Wir haben nichts«, sagte Phil und raufte sich die Haare. »Wo sollen wir ihn denn suchen?«
    Ich zermarterte mir das Gehirn. »Die Arztpraxis«, sagte ich dann. »Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um sie auffliegen zu lassen.«
    »Es ist Sonntag. Meinst du, da ist jemand?« Noch während er das fragte, waren wir auf dem Weg zurück zum Wagen.
    »Wir müssen es trotzdem versuchen. Wie du schon sagtest: Mehr haben wir nicht. Und wenn wir Zeery nicht bald finden, wird er aufgeschnitten.«
    ***
    Phil schaltete das Blaulicht ein und ich raste rüber nach Queens. Es war Sonntagmorgen, für New Yorker Verhältnisse waren die Straßen nahezu leer. Froh, dass ich in meinem Jaguar saß, drückte ich das Gaspedal bis zum Boden durch. Mein Baby gehorchte. Mit einem warnenden Aufjaulen der Sirene überfuhr ich jede rote Ampel.
    Ich suchte nicht lange nach einem Parkplatz, sondern stellte den Jaguar direkt vor den Eingang der Praxis. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, rannte ich die knarrende Treppe herauf. Phil folgte mir.
    »Hier ist es.« Phil zeigte auf eine Sperrholztür. Sie war nagelneu. Ich drehte am Türknauf. Die Tür war abgeschlossen. Wir klingelten, klopften und hämmerten gegen das Brett. Laut hallte unser Drängen durch den sonntäglichen Hausflur. Ein Hund bellte eine Etage unter uns, aber ansonsten blieb es still.
    »Ein Tritt genügt«, raunte Phil.
    Ich hatte mich gerade für die elegantere Methode entschieden und zog meine Dietriche aus der Tasche, als ich hinter dem Sperrholz Schritte hörte.
    »Ja?«, fragte eine weibliche Stimme. Sie klang verängstigt.
    »Machen Sie sofort die Tür auf«, rief Phil. »FBI.«
    Eine Kette klirrte. Ich ging davon aus, dass die Frau sie aushängte. Aber nachdem die Tür sich zwei Sekunden später nicht öffnete, wussten Phil und ich, dass die Kette davorgehängt worden war. Wir zogen unsere Waffen und setzten Phils Plan in die Tat um. Ein kräftiger Tritt – und das Holz knallte gegen die dahinterliegende Wand.
    »Sie bleiben, wo Sie sind«, rief ich zu der Frau am Ende des Flurs. Ich überprüfte die Wohnung. Rechts befand sich das Wartezimmer. Bis auf ein paar billige, wild zusammengewürfelte Stühle war es leer. Ich schob mich an dem schmutzig grauen Putz des Ganges entlang.
    »Wer sind Sie?«, hörte ich Phil die Frau fragen.
    Sie stotterte einen Namen, den ich nicht verstand.
    Ich betrat den sogenannten Behandlungsraum. Eine alte Liege und ein paar Holzstühle bildeten das gesamte Equipment. Auf einer ausrangierten Küchenanrichte standen drei Kartons. Ich riss sie auf und fand darin Spritzen und Medikamente.
    »Wo ist Dr. Hunter?« Ich spuckte ihr die Frage nahezu vor die Füße. »Dieser angebliche Arzt?«
    »Er ist nicht hier.« Die Frau schüttelte den Kopf. »Und was heißt hier angeblicher Arzt?«
    Ich steckte die Waffe zurück ins Holster. Mir kam ihr Gesicht bekannt vor. »Sie arbeiten hier in einer illegalen Arztpraxis«, fuhr ich sie an. Mir fiel nicht ein, woher ich sie kannte.
    »Nur weil das keine Nobelpraxis ist, bedeutet das noch lange nicht, dass sie nicht legal ist. Wir behandeln Leute, die nicht viel Geld haben.« Sie klang sehr überzeugend.
    »Warum haben Sie uns nicht die Tür geöffnet?«
    »Wir sind in Queens und ich bin allein.« Energisch stemmte sie ihre Fäuste in die Hüfte. »Haben Sie eine Ahnung, wie häufig jemand an die Tür klopft?«
    »Wir haben uns als FBI zu erkennen gegeben«, sagte Phil.
    Sie schnaubte durch die Nase. »Auch das höre ich nicht zum ersten Mal. Und am Ende stürmen doch ein paar Ganoven herein, halten einem ihre Waffe unter die Nase und verlangen, dass man eine Schusswunde behandelt.« Ihr Ton klang ruppig. Sie verfügte über eine gehörige Portion Selbstsicherheit. »Oder sie klauen einem die Schmerzmittel.«
    Und in diesem Augenblick fiel mir ein, woher ich sie kannte. »Sie sind Krankenschwester im Bronx Hospital«, rief ich, überrascht von meiner Erkenntnis. Und dann dämmerte es mir. »Sie waren da, als wir Kim eingeliefert haben.«
    »Schwester Natascha?« Phil war genauso perplex wie ich.
    Schwester Natascha wurde blass. Auch sie schien uns in unseren FBI-Westen nicht erkannt zu haben. Bei unserem ersten Treffen hatten wir Wollpullis und Bärte getragen.
    Mir wurde mit einem Mal alles klar. »Daher wussten die also, dass Kim im Krankenhaus liegt.«
    Phil verzog den Mund. Ohne eine weitere Erklärung legte er Schwester
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