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Besitze mich! (Band 1)

Besitze mich! (Band 1)

Titel: Besitze mich! (Band 1)
Autoren: Emily Brooks
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1. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!
    „If there is a will, there is a way.”
    Im Englischen bedeutet das: „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg“.
    Genau das sagte mein bester Freund, Fabien, zu mir, als er Paris verließ, um seinen Traum zu verwirklichen: seinen Liebhaber in einem Tauchverein in Südafrika zu treffen. Als einziges Gepäck hatte er ein paar Sommersachen dabei. „Ich überlasse dir mein Apartment, dafür kümmerst du dich um meine Buchhandlung.“
    Dieser Anruf sollte mein ganzes Leben verändern. Fabien, den ich in den letzten Monaten kaum gesehen hatte, hatte fünf Minuten am Telefon mit mir gesprochen. Er brachte auf dem Motorroller einen schweren Schlüsselbund vorbei, an dem die Schlüssel für sein schönes Apartment, unweit des Pariser Place Saint-Sulpice in der Rue Servandoni, waren und die für seine Buchhandlung, einer weithin bekannten Adresse, denn
Des Sens
war die älteste erotische Buchhandlung im Marais-Viertel.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinen festen Anker in meinem Leben. Gerade war die Beziehung mit meinem Ex in die Brüche gegangen, der mich für eine brillante Anwältin verlassen hatte, und meine unbestimmte Karriere als Journalistin hatte noch nicht wirklich begonnen, obwohl ich mein Journalismus-Studium an der Sorbonne mit der höchsten Auszeichnung abgeschlossen hatte: Meine Porträtreihe wurde in der Kultur-Beilage von
Le Monde
veröffentlicht. Aber das war alles weit entfernt ... Für mich hatte sich das erträumte Leben als Journalistin als realitätsferne Fantasie erwiesen, ich konnte es mir für mich nicht mehr vorstellen. Ich hatte aufgehört, die Bars zu zählen, in denen ich gekellnert hatte. Auch die One-Night-Stands, die mit diesem Nachtleben ohne ein Morgen einhergingen.
    An diesem Punkt war ich also, als Fabien mich anrief.
    „If there is a will, there is a way” …
    Ich war 29 Jahre alt und hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wie mein Leben aussehen sollte, während der Großteil meiner Freundinnen ein fest in der Wirklichkeit verankertes Ehe- oder Berufsleben vorweisen konnte. Mein eigenes Leben verfügte über wenig Stabilität, enttäuschende Liebesabenteuer reihten sich nur so aneinander und eine große Ungewissheit machte sich langsam in allen Bereichen meiner Existenz breit. Wenn mich die wenigen Personen, die ich in den Redaktionen kannte, zum Schreiben ermutigt hatten, war ich dennoch zu eingeschüchtert, um die Türen aufzustoßen und den Weg einzuschlagen, von dem ich träumte: für eine Zeitung oder einen Verlag zu arbeiten, bei dem ich über das hätte schreiben können, was ich um mich herum wahrnahm. Maßnahmen zur Arbeitsbeschaffung, die andere Ehemalige aus meinem Studienjahrgang trotz geringerer Begabung perfekt zu beherrschen schienen, waren mir fremd. Ich rief die Ressortleiter nicht zurück, die mich kontaktierten, ich folgte nicht den Ratschlägen meiner Professoren, die mich trotz allem weiter unterstützten. Diese Welt faszinierte mich zu sehr, als dass ich es mir gestatten konnte, dort hinzugelangen. Ich war unfähig, vorwärts zu kommen, und wartete ständig auf etwas, das zweifelsohne nie eintreffen würde. Ich spürte, dass ich eine Art Elektroschock als auslösenden Impuls benötigte, damit ich endlich zu dem würde, was ich sein wollte. Genau dazu sollte es in diesem März in Paris als Folge einer seltsamen Verkettung von Ereignissen kommen.
    Ich hatte wohl schon in allen Pariser Arrondissements gewohnt. Ich liebte Paris über alles und die Besonderheit jedes seiner Viertel. Mir war nicht wichtig, wo ich lebte. Eine einzige Sache interessierte mich wirklich: Porträts anzufertigen, die Geschichten der Menschen zu erzählen, die ich traf, und dabei mit etwas Glück - wie in einem Buch - ihr Innerstes freizulegen. Die wenigen Artikel, die ich in eher unbekannten Zeitschriften veröffentlicht hatte, entwarfen das Porträt der Menschen, die mir über den Weg liefen, zum Großteil Unbekannte, deren Leben ich mir vorstellte. Zwischen zwei Jobsuchen ging ich in den Pariser Gärten spazieren, im Jardin des Tuileries oder im Jardin du Luxembourg, ich setzte mich auf eine Bank und beobachtete einen Jogger oder einen Mann, der mit seinem Hund Gassi ging, eine einzelne Frau, eine Studentin mit Tränen in den Augen ... und ich schrieb das Leben dieser Unbekannten auf. Besonders den Jardin des Tuileries mochte ich, er war voll mit Touristen, deren Leben mir so viel spannender erschienen. Natürlich war ich viel zu schüchtern und
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