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Jerry Cotton - 2902 - Den Tod gibts auf Rezept

Jerry Cotton - 2902 - Den Tod gibts auf Rezept

Titel: Jerry Cotton - 2902 - Den Tod gibts auf Rezept
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stirbt, der an unserem Forschungsprojekt teilnimmt.«
    »Es gibt keinen Hinweis darauf, dass sein Tod durch die Absetzung von Deraquel hervorgerufen worden ist«, widersprach Clover ungeduldig. »Die Firma hat eine weiße Weste, das Projekt hat eine weiße Weste, und ich habe sie erst recht. Sie werden keinen zur Rechenschaft ziehen außer Brady selbst. Es ist der vierte oder fünfte Selbstmord von der George Washington Bridge in diesem Jahr.«
    Samantha schob die Sonnenbrille auf die Nasenspitze und sah ihn über die Gläser hinweg an. Sie konnte nicht begreifen, wie ihr Mann, der jeden Schritt seiner Karriere und jede Einzelheit der Operation Braindrain akribisch geplant hatte, nach solch einem Ereignis derart sorglos sein konnte.
    »Du machst einen Fehler, Dean«, warf sie ihm vor, nachdem sie eine Zeit lang nachgesonnen hatte. »Du überschätzt dich und Operation Braindrain . Jack meint, dass das NYPD die Ermittlungen an das FBI abgegeben hat. In Zukunft ist dir eine Bundesbehörde auf den Fersen.«
    Clover stützte sich mit beiden Armen gegen den Großbaum des Bootes. Er blickte am eingerollten Segel hinauf.
    »Ein halbes Jahr noch, Samantha«, wiederholte er. »Du wirst meinen Entschluss verstehen. Ich bin kein Mann, der Geld auf der Straße liegen lässt. Braindrain bringt uns Millionen ein.« Er machte einen Schritt auf sie zu und dämpfte die Stimme. »Setzen wir uns zum Dinner, Liebes. Der Streit bringt uns nicht weiter.«
    Sie stiegen zurück in die Kabine und nahmen die Feinkostplatten aus dem Kühlfach, die im Laufe des Tages angeliefert worden waren. Samantha entschied sich für ein Thunfischsandwich, das sie zögernd und ohne rechte Lust verzehrte.
    »Versprich mir, dass du vorsichtig bist«, sagte sie und blickte ihn über den Tisch hinweg an. »Versprich’s mir, Dean.«
    Clover hob das Glas und prostete ihr zu.
    »Cheers, Liebes.«
    ***
    Gegen vier Uhr morgens hatten Commissioner Janet Blackwell und ich fast viertausend Fälle im Großraum New York City überprüft, in denen durch Medicare oder eine andere Wohltätigkeitsorganisation das GenaXent -Psychopharmakon Deraquel verschrieben worden war. Die Daten des New York City Health Department stützten die Vermutung der HRA, dass sich der Absatz von Deraquel über einen Zeitraum von vier Jahren hinweg kontinuierlich gesteigert hatte, ohne dass es gleichzeitig zu einer Zunahme diagnostizierter Fälle von psychischen Störungen gekommen war.
    »Dean Clover, Paul Wright und Larry Robinson verdienen sich ihre Millionen auf doppelte Weise«, fasste Janet zusammen. » Operation Braindrain wirft hohe Erträge über den Schwarzmarkt ab und stützt durch das Forschungsprojekt zusätzlich Clovers interne Bilanz bei GenaXent. Die Absätze von Deraquel haben sich allein in New York City um siebzig Prozent gesteigert. Die Daten des Health Department sind in diesem Punkt mehr als eindeutig.«
    »Es wäre interessant zu wissen, ob Clover diese Geschäfte auch in anderen Bundesstaaten durchführt.« Ich schaltete den Computermonitor ab. »Die HRA hat sich ausschließlich auf New York City konzentriert.«
    Janet lehnte mit übereinandergeschlagenen Beinen an Phils Schreibtisch und ging ihr Dossier durch. Sie verglich die registrierten Deraquel -Fälle mit den Patientenanfragen, die ihr Team verschickt hatte.
    »Ausschließen würde ich nichts«, antwortete sie. »Clover muss großen Aufwand betreiben, um die eingesammelten Medikamente wieder in den Handel zu bringen. Die Profite von Operation Braindrain würden sich vervielfachen, wenn andere Bundesstaaten beteiligt wären. Seine Gewinne würden sich signifikant erhöhen, obwohl der Einsatz für ihn gleich bleibt.«
    Sie legte das Dossier zur Seite, gähnte und strich sich das blonde Haar zurück.
    »Wir sollten aufhören, Jerry«, meinte sie und sah auf die Uhr. »Ich bin seit vierzehn Stunden auf den Beinen.«
    »Einverstanden«, nickte ich. »Assistant Director High wird morgen entscheiden, ob wir eine Undercover-Operation in die Wege leiten. Ich habe einen Einsatzplan erstellt.« Ich stand auf und ging zur Tür. »Kann ich Sie nach Hause bringen? Ich wohne auf der Upper West Side.«
    »Mein Wagen steht in der Tiefgarage«, lehnte Janet freundlich ab. »Ein paar Meilen, und ich bin in meinem schmalen Reihenhaus, in dem mein Bett und vier unausgepackte Kisten mit Büchern auf mich warten.«
    Sie nahm ihre Tasche, schob das Dossier hinein und ging vor mir aus der Tür. Ich schloss das Büro ab und lief mit ihr
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