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Jerry Cotton - 2902 - Den Tod gibts auf Rezept

Jerry Cotton - 2902 - Den Tod gibts auf Rezept

Titel: Jerry Cotton - 2902 - Den Tod gibts auf Rezept
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meine Verspätung. Ich hatte nicht die Absicht, Sie warten zu lassen.«
    Ich schwieg für einen Moment und machte sie mit Phil bekannt. Aus einem bestimmten Grund konnte ich mich von ihrem Anblick nicht losreißen.
    »Sie haben uns nicht warten lassen, Miss Blackwell«, sagte ich, nachdem wir uns zu dritt um den Arbeitstisch im Büro gesetzt hatten. »Agent Decker und ich sind gerade aus New Jersey zurück.«
    »Nennen Sie mich Janet«, antwortete sie und hob die Brauen. »Sie und ich werden ja eng zusammenarbeiten müssen.«
    Phil und ich nahmen dankbar an und erwiderten das Angebot. Ich warf einen Blick auf die Aktentasche, die Janet bei sich trug.
    »Mister High kündigte an, dass Sie uns mit Operation Braindrain vertraut machen werden. Das FBI ist in die Ermittlungen in der Vergangenheit nicht einbezogen worden.«
    Janet wandte den Kopf zu mir und lächelte. Sie strich sich das blonde Haar zurück.
    »Es bestand bisher keine Notwendigkeit, eine Bundesbehörde einzubeziehen«, erklärte sie. »Das NYPD hat den Großteil der kriminologischen Arbeit übernommen. Das FBI kam erst hinzu, als wir die Nachricht erhielten, dass im Fall Brady Mordermittlungen laufen.«
    Sie nahm eine Akte aus der Tasche, schlug sie auf und las darin. Phil griff nach seinem Wasserglas und trank.
    »Assistant Director High meint, dass Sie hinter Operation Braindrain ein Schwarzmarktgeschäft vermuten. Der Kopf der Organisation soll im Aufsichtsrat eines Pharmakonzerns sitzen.«
    »Dean Clover«, gab Janet ihm recht. »Er ist der dienstälteste Manager bei GenaXent. Bullige Statur, kurz geschorenes Haar, elegante Maßanzüge. Er leitet die Großkundenakquise bei GenaXent.«
    Sie zog eine Farbfotografie aus den Akten und gab sie uns. Die Aufnahme zeigte Clover, wie er aus seinem Dienstwagen stieg. Aus dem Zeitstempel ließ sich schließen, dass das Foto vor zwei Wochen entstanden war.
    »NYPD-Kollegen im verdeckten Einsatz?«, fragte ich, als mir der zuständige Bezirk in der Fußzeile auffiel. »Die Abteilung ist auf Wirtschaftskriminalität spezialisiert.«
    »Scharf beobachtet, Jerry. Das NYPD hat uns Undercover-Spezialisten zur Verfügung gestellt, als wir auf die Verbindung zu GenaXent stießen. Sie haben die Festnahmen der Sammler geleitet.«
    »Ich glaube, Sie müssen uns erläutern, was es mit den Sammlern auf sich hat.«
    »Die Sammler sind das zentrale Glied in der Betrugskette, die Clover und seine Helfer geknüpft haben«, kam Janet meiner Bitte bereitwillig nach. »Sie werben im Rahmen eines Forschungsprojektes Patienten an, die Psychopharmaka wie Deraquel aus verschiedenen Gründen ablehnen. Sowie die Erkrankten fest ins Programm eingebunden sind, bieten sie ihnen an, die nicht mehr benötigten Medikamente gegen eine Entschädigung weiterzuverwerten.« Janet zog die Schultern hoch. »Die meisten Patienten begreifen nicht einmal, dass sie dem Schwarzmarkt Tür und Tor öffnen.«
    Phil trommelte mit den Fingern nachdenklich gegen das Wasserglas.
    »Wer lehnt freiwillig ein Medikament ab, wenn man schwerkrank ist?«, grübelte er. »Solche Sachen verstehe ich nicht.«
    »Die meisten Psychopharmaka wirken nicht so punktuell, wie es für das jeweilige Krankheitsbild erforderlich wäre«, sagte Janet. »Sie haben heftige Nebenwirkungen: Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Erektionsstörungen.«
    »Anne Brady berichtete uns von Erektionsstörungen bei ihrem Mann«, ergriff ich das Wort.
    Janet sah mich einige Sekunden lang starr an. Sie rieb sich mit einem Nagel langsam über den Fingerknöchel.
    »Damit würde sich unser Verdacht bestätigen. Brady wäre ein bevorzugter Kandidat für Operation Braindrain gewesen.«
    »Lässt sich diese Spur prüfen?«, fragte ich. »Das Verhör von Anne Brady hat nicht den Aufschluss erbracht, den wir uns erhofft hatten. Es wäre wichtig, dass wir alle Erkenntnisse zu Bradys Tod kennen, bevor wir Mistress Brady erneut aufsuchen.«
    Janet legte eine Hand auf die Akten und lächelte.
    »Von mir aus gern.« Ihre Miene veränderte sich. »Aber es ist Eile geboten. Das NYPD hat die verdeckten Maßnahmen gestoppt, nachdem man bei GenaXent zu misstrauisch geworden war. Die Cops haben Angst, dass man ihnen eine Falle stellt.«
    Ich wechselte einen raschen Blick mit Phil und deutete mit dem Kinn auf die Akten.
    »Dann lassen Sie uns anfangen. Wir sollten Ihre Unterlagen mit den Datenbanken des FBI abgleichen.«
    Auf Janets Lippen erschien ein charmantes Lächeln.
    »Überreden Sie mich gerade zu einer Nacht in
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