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Jerry Cotton - 2902 - Den Tod gibts auf Rezept

Jerry Cotton - 2902 - Den Tod gibts auf Rezept

Titel: Jerry Cotton - 2902 - Den Tod gibts auf Rezept
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die Analyseergebnisse des NYPD-Labors vor. In ein paar Tagen wissen wir mehr.«
    »Ich möchte, dass beide Wege weiter beschritten werden, Agents.« Mr High blickte zu Phil und mir. »Jerry, Phil, Sie fahren hinüber nach New Jersey und sehen sich das Haus der Familie an. Gehen Sie behutsam vor und sprechen Sie mit Anne Brady.«
    Ich zeigte mit einem Kopfnicken, dass ich verstanden hatte.
    Der Assistant Director erhob sich und nahm seine Unterlagen an sich. Er musterte jeden von uns.
    »Ich hoffe, dass wir schnell zu Resultaten kommen und diesen Fall zu den Akten legen können. Die Öffentlichkeit und Leigh Bradys Angehörige verdienen es, dass wir ihnen sagen, was auf der George Washington Bridge geschehen ist.«
    ***
    Das Wohnhaus der Bradys war im viktorianischen Stil errichtet worden und stand inmitten üppiger Rhododendronsträucher an der Fairmount Avenue von Chatham. In der Einfahrt parkte ein beigefarbener Ford Taurus, der dem Modell entsprach, das in den Einsatzprotokollen der Port Authority beschrieben worden war. Die Hafenbehörde, in deren Verantwortlichkeitsbereich die George Washington Bridge fiel, hatte das Fahrzeug offensichtlich bereits an die Familie zurückgegeben.
    »Stattliches Anwesen«, bemerkte Phil, als wir aus dem Jaguar stiegen. Er machte einige Schritte in der knirschenden Kiesauffahrt und blickte auf den gepflegten Garten. »Keine schlechte Gegend, um fünf Kinder großzuziehen.«
    »Drei der Jungen sind bereits auf dem College.« Ich erinnerte mich an die Akte des Falls. »Bradys Tochter und sein jüngster Sohn besuchen das Internat in Somerville. Sie haben gerade Ferien.«
    Wir folgten dem gewundenen Sandweg, der zur Haustür führte. Die Klingel war ein messingfarbener Löwenkopf. Ich läutete und nahm die Dienstmarke aus der Manteltasche.
    Die Frau, die uns öffnete, war Anfang vierzig und hatte hellblondes, sorgfältig frisiertes Haar. Sie musterte uns einen Moment lang und sah nach dem Jaguar. Ich klappte die Marke auf.
    »Special Agent Jerry Cotton vom FBI New York City, Ma’am«, stellte ich mich vor. »Wir möchten mit Ihnen über den Tod Ihres Mannes sprechen.«
    »Special Agent Phil Decker«, wies sich auch Phil mit der Marke aus. »Das FBI hat die Ermittlungen in diesem Fall übernommen.«
    Die Frau an der Tür trat einen Schritt zurück und deutete mit der Hand ins Foyer des Hauses. Sie senkte den Kopf und sprach mit leiser Stimme.
    »Kommen Sie herein. Es wird das Beste sein, wenn ich die Kinder auf ihre Zimmer schicke. Sie sind in den Ferien zu Hause.«
    Sie rief zwei Namen und erteilte einem Jungen und einem Mädchen die Anweisung, sich ins Obergeschoss zu begeben. Die Kinder grüßten höflich und kamen dem Wunsch ihrer Mutter nach. Das Mädchen blieb auf halber Treppe stehen, bis sein Bruder es an der Hand mit sich zog.
    Anne Brady öffnete die Seitentüren zum Salon, in dem antike Möbel und ein auf Hochglanz polierter Konzertflügel standen. Sie deutete auf eine Couch und forderte uns auf, Platz zu nehmen.
    »Mein Mann liebte es, im Haus zu musizieren. Er war ein äußerst begabter Mensch.«
    Sie setzte sich uns gegenüber und lächelte höflich. Ihre schmalen Finger verhakten sich ineinander.
    »Ich trauere um Leigh. Aber ich werde versuchen, Ihnen die Auskünfte zu geben, die Sie benötigen.«
    Ich sah zu Phil und begann mit der Befragung.
    »Was können Sie uns über die psychischen Probleme Ihres Mannes sagen, Ma’am? Sie gaben an, dass er an Depressionen litt.«
    Anne Brady spitzte den Mund, als wollte sie antworten, schwieg dann jedoch. Sie richtete den Blick zu Boden und sann nach.
    »Leigh war schwerkrank«, meinte sie, nachdem einige Zeit verstrichen war. »Eine Zeit lang ging es ihm so schlecht, dass wir über eine stationäre Betreuung nachgedacht haben. Er ließ sich medikamentös behandeln, seit wir uns kennenlernten.«
    »Sie meinen, er nahm Psychopharmaka?«, präzisierte Phil. »Ihr Mann trug verschiedene Medikamentenproben bei sich, als er von der Brücke stürzte.«
    Mrs Brady nickte bedächtig. Sie fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und starrte trüb vor sich hin.
    »Er hatte entsetzliche Wahnvorstellungen. Er glaubte, von Männern entführt zu werden, die ganz in Weiß gekleidet sind. Er hielt sie abwechselnd für Engel oder für Angehörige einer Verschwörung.«
    Ich folgte mit dem Blick ihrer Hand, die auf die Sessellehne herabsank. Am Ringfinger steckte eine zierlicher Goldring.
    »Hatten Sie und Ihr Mann Schwierigkeiten? Schwierigkeiten
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