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Jerry Cotton - 2902 - Den Tod gibts auf Rezept

Jerry Cotton - 2902 - Den Tod gibts auf Rezept

Titel: Jerry Cotton - 2902 - Den Tod gibts auf Rezept
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durch die abgedunkelten Gänge der 23. Etage.
    »Sie haben eine äußerst professionelle Einstellung zu Ihrem Beruf, Jerry«, stellte sie fest, während wir auf den Lift warteten. »Keiner meiner Leute hat sich derart rasch in das Material zur Operation Braindrain eingearbeitet wie Sie.«
    Die Türen glitten auf, und wir betraten die Kabine. Ich musterte Janet und drückte eine Taste am Bedienpanel.
    »Je mehr wir über sein Vorgehen wissen, desto eher können wir Clover zur Strecke bringen. Ich befürchte, dass Ihre Ermittlungen bei der HRA deshalb zu keinem Erfolg geführt haben, weil sie Clover, Wright und Robinson nichts nachweisen konnten.«
    »Die Beweislage ist tatsächlich schwierig«, gab Janet mir recht. »Die Nachforschungen zu GenaXent und Clover standen von Beginn an unter keinem guten Stern. Ich musste hart dafür kämpfen, dass sie fortgesetzt werden und ein eigenes Team gebildet wird.«
    »Sie meinen, dass es Widerstand innerhalb der HRA gab?«
    Ein leichtes Zucken in der Wangenmuskulatur verriet, dass Janet das Thema unbehaglich war. Sie winkte ab und heftete den Blick auf die Stockwerksanzeige des Lifts.
    »Eine Frau auf meinem Posten hat es nicht leicht«, sagte sie nach kurzer Zeit. »Es gibt einige Abteilungen, die gegen mich arbeiten.«
    »Kollegialität ist beim FBI oberstes Gebot«, erwiderte ich. »Man muss sich zu jeder Zeit aufeinander verlassen können. Ich bin mit Phil seit langem auch außerhalb des Dienstes befreundet.«
    Janet schürzte die Lippen und verlagerte das Gewicht.
    »Ich wünschte, ich könnte Ähnliches über die HRA sagen.« Sie machte eine kurze Pause und sprach mit leiser Stimme weiter. »Einer der Executive Deputy Commissioners blockiert mich, seit ich meine Arbeit aufgenommen habe. Er ist für die Community and Immigrant Services zuständig und kritisiert mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit.«
    »Es hört sich danach an, als hätten Sie kein harmonisches Verhältnis zu ihm«, bemerkte ich mit einem schmalen Lächeln. Die Fahrstuhltüren öffneten sich und wir betraten die Tiefgarage.
    »Mit Raymond Bush pflegt niemand ein harmonisches Verhältnis«, antwortete Janet. Sie suchte nach ihrem Fahrzeugschlüssel und hielt plötzlich inne. »Wo Sie es gerade erwähnen: Ich kann mich nicht erinnern, dass mir Bush einmal keine Probleme bereitet hätte. Er hatte in seiner Zeit als Neurologe selbst einen Beratungsvertrag mit GenaXent. Für das Team kam er deshalb nicht in Frage.«
    »Er war für GenaXent tätig?« Ich hielt zwischen den parkenden Fahrzeugen nach einem Wagen Ausschau, der mir nicht bekannt war. Janet drückte den Entriegelungsknopf am Wagenschlüssel.
    »Eher indirekt«, entgegnete sie und lenkte ihre Schritte zu einem pechschwarzen BMW Z4. Sie öffnete den Kofferraum und stellte die Tasche hinein. »Er besaß eine neurologische Praxis in Boston, bevor er das Angebot der HRA annahm. Sein Fachgebiet war die klinische Psychiatrie, aber er hat in der Forschung nie einen Fuß in die Tür bekommen.«
    »Wie ist er zu GenaXent gekommen?«
    Ich hielt Janet die Tür auf und sah zu, wie sie einstieg. Janet ließ sich in den Sitz sinken und rieb sich die Stirn.
    »Er ging eine Kooperation mit GenaXent ein, von der nur die Firma und er wussten. Ich kann es Ihnen nicht in allen Einzelheiten sagen, aber ich glaube, es hat ihn später seine Approbation gekostet. Er fährt inzwischen regelmäßig mit Commissioner Fisher nach Ottawa zum Angeln, was Gerüchten nach mit seiner Anstellung bei der HRA zu tun hat.«
    »Möglicherweise fühlt er sich seinen alten Freunden noch verpflichtet«, meinte ich. »Sie sollten ein Auge auf ihn haben.«
    Janet nickte und umfasste müde das Steuer. Sie nahm einen tiefen Atemzug und reichte mir zum Abschied die Hand.
    »Es ist spät, Jerry. Lassen Sie uns das Gespräch morgen fortsetzen. Ich bin Ihnen dankbar für die Zeit, die Sie meinetwegen verschwendet haben.«
    Ich erwiderte den Händedruck.
    »Sie war nicht verschwendet«, versicherte ich. »Fahren Sie vorsichtig. Phil und ich erwarten Sie gegen zehn Uhr im Büro.«
    ***
    »Die Lage ist ernst.«
    Assistant Director John D. High stand an der Stirnseite des Besprechungstisches und ließ den Blick langsam über die Anwesenden wandern. Neben Phil und mir waren Joe Brandenburg und Les Bedell, Steve Dillaggio, Zeerookah und Sarah Hunter gekommen. Auf dem Stuhl links von mir saß Janet Blackwell, die stellvertretend für die Human Resources Administration erschienen war.
    In knappen Sätzen
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