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Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Titel: Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)
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Teil des Business-Class-Bereichs, direkt vor der Küche. Dadurch hatten wir Gelegenheit, auf dem langen Flug ungestört die Fakten des Falles zu erörtern.
    »Den Residenten hat aber bereits der scheinbare Unfall von Alexander Hartland stutzig gemacht. Denk nur an die Fotografien des Leichnams«, ergänzte ich.
    Damit hatte das Rätselraten seinen Anfang genommen. Hartland war ein vorbestrafter Hacker, der seine besonderen Fähigkeiten schon einmal für eine kriminelle Gruppierung eingesetzt hatte. Was hatte so ein Mann in Laos zu suchen? Wollte er wirklich nur einige Tage ausspannen?
    »Wenn jemand einen Urlauber ausnehmen will, muss er ihn meistens nicht töten. Und wenn, gehören Fesselungen und Folter kaum zu den üblichen Gepflogenheiten«, stimmte Phil zu.
    Ich hatte große Zweifel, ob wir während der Reise auch nur eines dieser Rätsel würden lösen können.
    ***
    Er war mit dem Internet aufgewachsen. Dort kannte man den Professor nur als »Owl«, ein Spitzname, den er sich selbst zugelegt hatte. Am College, an dem er englische Literatur und griechische Philosophie lehrte, ahnte niemand etwas von seinem anderen Leben. Der Dozent war ein Außenseiter, da er trotz seiner sechsundvierzig Lebensjahre noch immer ein zurückgezogenes Junggesellendasein führte.
    »Sie sind zu viel allein, Professor«, mahnte der Dekan öfter.
    Das wahre Leben findet im Internet statt , dachte Owl.
    Er war bereits viele Jahre dort aktiv und verfolgte mit zunehmender Besorgnis, wie sich das virtuelle Leben immer mehr verschlechterte.
    »Zu viel Freiheit kann auch schädlich sein«, murmelte er.
    Seitdem der mysteriöse Wettbewerb für den Zugangscode erstmals in einem der Subnetze aufgetaucht war, verfolgte Owl dessen Existenz mit hartnäckiger Verbissenheit. Da ihm viel Zeit und, dank einiger nicht ganz legaler Tricks, auch technisch nahezu unbeschränkte Möglichkeiten zur Verfügung standen, wusste er mehr. Anfangs hatte es ihn sogar gereizt, selbst diesen Code zu knacken und den Zugang in das Subnet zu finden. Sollte es ihm gelingen, erwarteten Owl angeblich 10.000 Dollar. Doch die Geheimniskrämerei des Ausrichters machte ihn stutzig. Steckte womöglich eine Regierungsbehörde dahinter?
    »Die locken euch in eine verdammte Falle. Warum erkennt ihr es nicht?«
    Auf allen erdenklichen Wegen versuchte der Collegeprofessor, seine Freunde im weltweiten Netz zu warnen. Als er mitbekam, dass einige der fähigsten Hacker von einer unbekannten Gruppe zu dem Wettstreit eingeladen wurden, ging Owl der Sache auf den Grund.
    » Cypher ? Wer zum Teufel steckt dahinter?«, fragte er sich.
    Viele Stunden jagte er diesem Phantom im Netz hinterher, um so gut wie keine Hinweise zu finden. Innerhalb der Community genoss Owl einen guten Ruf, doch dieses Mal ignorierten viele seiner Freunde alle Warnungen. Ursprünglich hatte der Professor die virtuelle Welt so angenommen, wie sie sich offen präsentierte. Mit der Zeit drang Owl jedoch immer tiefer in die vielen Netze und Subnetze ein. Als er zufällig in Kontakt zu einem Hacker kam, entdeckte dieser Owls unglaubliche Fähigkeiten. Nach und nach wurde er so zu einem gefragten Ansprechpartner und erlangte eine besondere Stellung innerhalb der Netzgemeinde.
    »Wo ist diese Farm?«, fragte er.
    Seit einer Woche geisterte ein neues Gerücht durch die Welt der Bits und Bytes. Demnach hatte Cypher eine Gruppe von fünf besonders erfolgreichen Hackern aus dem Wettbewerb zu einer neuen Herausforderung eingeladen.
    »Niemand bezahlt so viel Geld für eine Überprüfung irgendeines Sicherheitssystems«, mahnte Owl.
    Es sträubte sich alles in ihm, wenn er von der Belohnung für ein Hackerprogramm las. Eine Million Dollar wurde dem Entwickler versprochen, und nachdem offenbar mehrere von ihnen bei dem ersten Wettbewerb tatsächlich die zugesagten 10.000 Dollar erhalten hatten, trauten die Hacker der Organisation. Owl nicht.
    »Alles in Ordnung, Owl. Ich habe Kontakt zu Alex. Er und die anderen wurden auf einer Farm untergebracht. Es geht ihnen gut«, schrieb eines Tages Tessa.
    Sie gehörte nicht zu den Hackern im eigentlichen Sinne, denn sie war nur die Schwester von Alexander Hartland. Trotzdem bewegte sie sich in den gleichen Netzwerken und kommunizierte so auch mit Owl. Auf seine Nachfragen zu der Farm reagierten andere Hacker.
    »Das weiß doch niemand. Gib endlich Ruhe, Owl. Cypher ist sauber. Wir haben es überprüft«, lautete die Antwort.
    Was konnten sie schon überprüfen? Nur die Spuren, die Cypher
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