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Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Titel: Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)
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die links und rechts am Ufer aufgestellt sind?«, fragte Inthavong.
    Die waren kaum zu übersehen. Wie eine Perlenschnur reihten sich diese Verschläge aneinander und auch dort herrschte lebhafter Betrieb. Die Touristen steuerten sie unter großem Gebrüll an, wobei ihnen die Betreiber mit langen Stangen das Anlegen erleichterten. Mehrfach konnte ich in den wenigen Augenblicken verfolgen, wie riskant die Manöver häufig waren. Junge Männer kreiselten auf den dicken Truckschläuchen in der Strömung des Nam Song und hatten große Mühe, einen erkennbaren Kurs einzuhalten. Tubing unter Alkohol- oder Drogeneinfluss war eine sehr gefährliche Angelegenheit.
    »Ja. Was passiert da?«, fragte ich.
    Inthavong deutete auf den einfach gezimmerten Anlegesteg der Bude, die uns am nächsten war. Schnell erkannte ich, worauf er mich aufmerksam machen wollte. Drei Männer schlürften eine braune Flüssigkeit aus einem großen Glasbehälter, indem sie an Strohhalmen saugten.
    »Da ist billiger Whisky drin, Agent Cotton. Für wenige Dollars verkaufen die Budenbetreiber den minderwertigen Alkohol und locken die Touristen anfangs mit kostenfreien Getränken an«, erklärte Inthavong.
    Doch nicht nur der Alkohol wurde am Fluss billig angeboten, Gleiches galt auch für Drogen aller Art. Die Touristen mussten keine Eingriffe der Polizei befürchten, da es scheinbar ein seltsames Agreement gab.
    »Offiziell ist diese Form des Tourismus nicht erwünscht, doch hinter den Kulissen verdienen mächtige Gruppen daran und verhindern das Einschreiten der Behörden«, erklärte der Laote.
    »Und hier soll sich Alexander Hartland vergnügt haben?«, fragte Phil skeptisch.
    Wir tauschten untereinander Blicke aus, da wir alle daran zweifelten. Das war schlicht eine unpassende Umgebung für einen Nerd, wie Hartland einer gewesen sein sollte.
    ***
    Mein Blick blieb an drei Männern hängen, die nicht in das übliche Bild passten.
    »Kennen Sie die Männer dort hinten?«, fragte ich.
    Inthavong wandte leicht den Kopf, um die drei Gestalten kurz zu mustern. Dann nickte er mit grimmiger Miene.
    »Das sind Aufpasser. Sie sollen verhindern, dass es zwischen den Touristen und den Einheimischen zu Übergriffen kommt«, antwortete er.
    An meinem verständnislosen Blick konnte Inthavong ablesen, dass er weiter ausholen musste.
    »Für die einfachen Menschen am Fluss ist dieser Tourismus eine Katastrophe. Nach ihren Vorstellungen ist der Fluss mit allem darin für längere Zeit verflucht, wenn eine Leiche darin schwimmt. Allein in diesem Jahr gab es bereits über zwanzig Todesfälle«, erklärte er.
    Doch selbst wenn die Fischer sich über diesen Fluch hinwegsetzen wollten, behinderte das wilde Treiben auf dem Nam Song ihr Geschäft. Es hatte bereits einige Kämpfe deswegen gegeben, weshalb die Betreiber der Whiskybuden und Verleihstationen für Truckschläuche die Aufpasser angeheuert hatten.
    »Könnte dann nicht Alexander Hartland so einem Überfall zum Opfer gefallen sein?«, fragte ich.
    Es war eine Möglichkeit, die wir nicht komplett ausklammern durften. Doch Inthavong schüttelte entschieden den Kopf.
    »Nein, so weit würden die Einheimischen nicht gehen, und die Aufpasser würden eher einem in Not geratenen Touristen helfen«, sagte er.
    Damit war die Sache entschieden. Wir würden am Fluss nach anderen Mördern suchen müssen. Während ich nachdenklich das Treiben dort unten beobachtete, trat auf einmal ein älterer Mann zu Inthavong. Ich registrierte einen schnellen Wortwechsel in einer Sprache, die mir völlig fremd war.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    Der Einheimische war wieder in der kleinen Gasse hinter uns verschwunden, während Inthavong ein nachdenkliches Gesicht zeigte.
    »Er hat Weiße beobachtet, die sich nicht wie andere Touristen verhalten. Sie sollen bewaffnet sein und sich an dem Abend vor Hartlands Auffinden am Fluss aufgehalten haben«, antwortete er.
    Wenn es hier Menschen unserer Hautfarbe gab, die bewaffnet durch die Gegend liefen, war es verdächtig. Die Beobachtung des Einheimischen alarmierte mich, doch wir benötigten eindeutig mehr Informationen.
    »Hat er gesehen, woher sie kamen oder wohin sie gegangen sind?«, fragte Phil.
    Dazu hatte der Mann nur vage Angaben machen können, dennoch gab es eine Stelle am Fluss, die wir uns ansehen wollten.
    »Dann schauen wir uns jetzt erst einmal dort um, wo Ihr Kontaktmann die verdächtigen Weißen gesehen hat«, sagte ich.
    Inthavong nickte knapp und übernahm die Führung.
    Als wir
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