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Spielregeln für Gewinner

Spielregeln für Gewinner

Titel: Spielregeln für Gewinner
Autoren: Steffen Kirchner
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Vorwort von Steffen Kirchner
    Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen. Ich sitze im Vorlesungssaal meiner Fachhochschule und sehe unseren Professor in den Raum kommen. Ein schlauer Mann, ein Könner seines Fachs: Experte für Marketing und Vertrieb. Er beginnt seinen Vortrag, und ich merke, wie meine Gedanken langsam abschweifen. Das geht mir in letzter Zeit öfter so, obwohl ich mich doch eigentlich für meinen Studiengang Betriebswirtschaft interessiere. Während die Vorlesung ihren Lauf nimmt, stelle ich mir plötzlich folgende Fragen: »Was mache ich hier eigentlich? Was möchte ich in meinem Leben erreichen? Ist das, was ich hier lerne, auch das, was ich später einmal machen möchte? Warum glaube ich, dass dies der richtige Weg ist? Habe ich mir das nicht vielleicht sogar von anderen einreden lassen? Wenn ich ehrlich bin: Ich habe doch überhaupt keine Lust hier zu sein. Ich hatte in Wirklichkeit noch nie Lust darauf. Aber ich muss! Was sollen meine Familie und meine Freunde von mir denken, wenn ich jetzt alles hinwerfe? Ich muss. Muss ich? Warum eigentlich? Was wäre, wenn ich jetzt einfach aufstehen und das Ganze hinter mir lassen würde?«
    Ich entschied mich dafür, die Vorlesungsstunde dazu zu nutzen, mir klar zu werden, wie mein Leben tatsächlich einmal aussehen soll. Was ist mein Lebensziel? Was ist meine Berufung?

    Nach rund 60 Minuten waren die Vorlesungsstunde und auch meine Überlegungen abgeschlossen. Welche Antworten hatte ich auf meine Fragen gefunden? Keine. War etwas anderes zu erwarten gewesen? Nein. Aber eines wusste ich nun, nachdem ich jetzt erstmals einen intensiven Dialog mit mir selbst geführt hatte: Das, was ich bisher machte, war es zu 100 Prozent nicht, was mein Leben die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte bestimmen sollte.

Die Konsequenzen ziehen
    So entschloss ich mich damals, nach Hause zu fahren und die Konsequenzen aus meinen neuen Erkenntnissen zu ziehen. Ich schickte noch am selben Tag meine Abmeldung an die Fachhochschule und nahm Abschied von der Illusion, diesen Studiengang absolvieren zu müssen, um im Anschluss daran in die Steuerkanzlei meines Vaters einzusteigen und sein Lebenswerk fortzuführen. Nein, das war weder mein Traum noch meine Berufung. Ich hatte mich durch »gut gemeinte« Ratschläge von außen manipulieren lassen und geglaubt, dass dies mein Weg sei. Doch nun erkannte ich, dass es an der Zeit war, auch geistig erwachsen zu werden, den eigenen Weg zu finden und nicht immer nur vorgezeichneten Pfaden zu folgen.
    Ich wollte nicht mehr unzufrieden durch mein Leben gehen und mich mit anderen Menschen, die genauso desorientiert waren wie ich, über unser gemeinsames Leid beklagen. Der für mich sinnlos klingende Spruch »Das Leben ist hart!« erweckte in mir plötzlich ein Gefühl des Trotzes, eine
Art »Jetzt-erst-recht-Mentalität«. Ich begann, mir Gedanken darüber zu machen, wie man sein Leben wirklich führen sollte.

Zwei Typen von Menschen
    In dieser Phase meiner Neuorientierung fing ich an festzustellen, dass es in unserer Welt zwei unterschiedliche Menschentypen gibt, was Erfolg im Leben angeht. Ich erkannte zum einen die klassischen »Gewinner-Typen«: Persönlichkeiten, denen, egal was sie anfassten, alles zu gelingen schien. Menschen, die bildlich gesprochen, wohl als Erfolgsmagnet auf die Welt gekommen waren. Dann gab es da noch die anderen. Diejenigen wie mich, denen nie oder selten etwas gelang. Menschen, die jammerten, sich mit ihrem unschönen Schicksal abgefunden hatten und auf eine Nachfrage bezüglich der eigenen Lebenssituation hin resignierend zur Antwort gaben: »Na ja, man kann eben nicht alles haben. Im Leben geht’s halt nicht immer so, wie man gerne möchte. Das Leben ist oft ungerecht, und in unserer heutigen Gesellschaft muss man sich irgendwann mit seinem Schicksal abfinden.« Nicht, dass die Personen, die so dachten, alle vom Unglück verfolgt schienen. Aber dennoch schwammen sie im Strom der unzufriedenen Masse mit.
    Ich fragte mich, was wohl der Unterschied zwischen diesen beiden Menschentypen war. Worin lag das Geheimnis der Gewinner-Persönlichkeiten, egal aus welcher Branche oder Bevölkerungsschicht sie kamen? Warum entwickelt sich ein Mensch wie beispielsweise Franz Beckenbauer zu einem solchen
Gewinner? Noch viel interessanter fand ich allerdings die Frage: Wäre eine ähnliche »Lichtgestalt« aus ihm geworden, wenn er, anstatt Fußballprofi zu werden, seine Tätigkeit als gelernter Versicherungskaufmann
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