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Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Titel: Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest
Autoren: Enid Blyton
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Enid Blyton
Dolly Band 15
Ein Möwenfest im Möwennest
scanned by Ginevra corrected by Chase
    Im Internat Burg Möwenfels summt es nur so vor Geschäftigkeit. Die Schülerinnen planen ein großes Fest und dieses Fest ist etwas ganz Besonderes: Die Zukunft der geliebten Burg hängt davon ab ! Die Mädchen fiebern ungeduldig dem großen Ereignis entgegen. Und endlich, an einem wunderschönen Tag im Mai startet die Superparty...
Die Burg ist in Gefahr
    „So oft habe ich mich bei diesem Anblick gefreut“, sagte Dolly und bremste den Wagen ab. „Ich habe die vier großen Türme unserer Burg in allen Jahreszeiten, bei jedem Wetter, zu jeder Tageszeit bewundert. Aber so etwas Unheimliches wie heute habe ich noch nicht gesehen, solange ich in Möwenfels bin. Schau dir das an! Das sieht doch aus wie der bevorstehende Weltuntergang!“
    „Ja, wirklich! Beängstigend“, bestätigte Klaus. „Und diese Totenstille… die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm! Laß uns weiterfahren, sonst erwischt uns das Unwetter noch, ehe wir im Haus sind!“
    Dolly starrte wie gebannt auf die blauschwarze Wolkenwand, die von Westen her auf die Burg vordrang. Die sonst so düsteren Türme wirkten fast hell gegen die bleierne Schwere des Himmels, der sich wie eine Decke über das Land hinabzusenken schien. Die mächtigen Mauern von Burg Möwenfels, soweit sie unter dem Bewuchs des Efeus zu sehen waren, sahen aus, als leuchteten sie von innen.
    „Wie das verzauberte Schloß eines bösen Märchenkönigs sieht unsere Burg heute aus“, sagte Dolly und trat kräftig aufs Gaspedal. „Ein König, der mit den Mächten des Bösen im Bunde ist.“
    „Warum nicht gleich Dracula?“ meinte Klaus lachend. „Ein Glück, daß unsere Tochter noch nicht versteht, was du da erzählst, sie würde sich vermutlich weigern, unsere Wohnung zu betreten.“
    „Meine Tochter ist selbstverständlich intelligent genug, um Dichtung von Wahrheit zu unterscheiden!“ gab Dolly lächelnd zurück und schaute über die Schulter auf den Rücksitz, wo Kathrinchen in ihrem Tragekorb lag und sich heftig bemühte, in eine halbwegs sitzende Stellung zu kommen. „Außerdem ist sie viel zu beschäftigt damit, sitzen zu üben!“
    „Du bist ja auch gemein; immer wenn sie es gerade geschafft hat, sich aufzurichten, gehst du in die Kurve, und sie plumpst wieder um!“
„Das fördert die Kondition. Wie du siehst, gibt sie auch so schnell nicht auf!“
„Das hat sie von mir!“
„Na klar!“
„Du sagst das so ironisch!“
„Überhaupt nicht! Uff, geschafft! Jetzt müssen wir nur noch trockenen Fußes und Hauptes in die Wohnung kommen. Geh schon mal mit dem Babykorb vor, ich komme mit den Einkaufstüten nach!“
„Okay. Komm, Kathrinchen, beeilen wir uns, sonst weht es uns über die Klippen davon!“
Klaus-Henning Schwarze verschwand im Eingang der Burg, während Dolly die Tüten und Taschen mit den Einkäufen aus dem Kofferraum ihres Wagens hob. Am Tage vor der Rückkehr der Mädchen aus den Ferien gab es immer besonders viel zu besorgen.
Was war das? Dolly hob lauschend den Kopf. Noch war es fast windstill, aber vom Horizont her war ein eigentümliches Sausen zu hören, ein hoher sirrender Ton, fremd und erschreckend. Dolly hatte einen solchen Ton noch nie gehört.
„Wie unheimlich das ist“, murmelte sie. „Lieber Gott, bewahre unsere gute alte Burg vor Schaden! Nun, sie hat vielen Jahrhunderten getrotzt, sie wird auch diesem Orkan trotzen.“
Im gleichen Augenblick wurde sie von einem Windwirbel gepackt, daß sie sich kaum auf den Beinen halten konnte. Trockene Blätter fegten über den Parkplatz, eine Tür fiel krachend ins Schloß. Dolly raffte ihre Tüten und Tragetaschen zusammen und rannte in den Innenhof der Burg zum Eingang des Nordturms, dem sie als Hausmutter vorstand und in dem sie und ihr Mann Klaus die behagliche kleine Lehrerwohnung hatten. Noch während sie lief, steigerte sich das hohe Sirren zu gewaltigem Heulen und Brausen; die ersten schweren Tropfen, eine Mischung aus Regen, Hagel und Schnee, prasselten herunter.
In der Wohnung empfing sie wohlige Wärme. Klaus hatte das Teewasser aufgesetzt und war dabei, seine Tochter mit trockenen Windeln zu versorgen.
„Man könnte wirklich Angst kriegen“, rief Dolly, während sie die Einkäufe in die Küche trug. „Hoffentlich hat sich der Sturm gelegt, bis die Mädchen kommen!“
In diesem Augenblick sahen sie draußen über dem Meer den ersten Blitz, gefolgt von heftigem Donner. Schnee und Hagel
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