Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Titel: Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer
Autoren:
Vom Netzwerk:
Und wie jeder richtige Gangster konnte er zwar knochenhart gegen andere sein. Aber wehe, wenn ihm einmal etwas wehtat. Er wimmerte vor sich hin. Ich legte ihm die Hand unter das Kinn, und hob ihm den Kopf, sodass er mich ansehen musste.
    »Der Nachtwächter von Abble ist tot«, sagte ich. »Ermordet mit einem langen, dünnen spitzen Gegenstand. Das wird ausreichen für lebenslänglich. Jetzt pack aus, Kumpel! Wo steckt Ed?«
    Er spuckte nach mir. Ich kam gerade noch schnell genug aus der Zielrichtung.
    »Tankstelle am Highway Neun«, sagte ich kalt. »Wir finden euch schon, die ganze Mannschaft, darauf kannst du Gift nehmen.«
    ***
    Der Raststättenpächter war dick und offensichtlich außer an der Stirn überall sonst behaart wie ein Gorilla. Aber er war entgegenkommend.
    »Na, allemal kenne ich Ed Abble«, sagte er. »Der fährt doch mindestens jeden Monat einmal hinauf zu seiner Jagdhütte. Und dann kauft er bei uns immer seine Vorräte ein.«
    »War er heute früh da?«
    »Ja. Er kam von seiner Jagdhütte herunter, um seine Vorräte zu ergänzen.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Er sagte es. Außerdem ist er doch vor vier Tagen erst hinaufgefahren.«
    Ich warf Phil einen kurzen Blick zu. Natürlich. Ed Abble bildete sich ein, sich auf diese Tour ein Alibi verschaffen zu können. Als ob man nicht von einer Jagdhütte mal schnell für eine Nacht in die Stadt zurückkommen könnte.
    »Wo steht das Jagdhaus?«, fragte Phil.
    »Keine Ahnung. Irgendwo in den Bergen. Ungefähr dreißig Meilen, hat er mal gesagt. Aber die genaue Stelle weiß ich wirklich nicht.«
    »Denken Sie mal nach«, bat ich. »Vielleicht fällt Ihnen wenigstens ein Anhaltspunkt ein. Er ist sehr wichtig für uns.«
    Er rieb sich die Hände und leckte sich die fleischigen Lippen.
    »Also, hören Sie mal zu, ja?«, brummte er halblaut. »Es geht mich ja nichts an, was meine Angestellten in ihrer Freizeit machen, kapiert? Aber man sieht natürlich doch das eine oder andere. Verstehen Sie?«
    »Ihre Ouvertüre hört sich viel versprechend an«, sagte ich. »Ziehen Sie den Vorhang auf zum ersten Akt.«
    »Also, ich habe da eine Serviererin in der Raststätte. Lilly. Rote Mähne, alles dran, aber eiskalt wie eine Tiefkühltruhe. Ich will wirklich nichts behaupten. Ich habe nur zufällig mal gesehen, dass Ed sie an einem Freitag mitgenommen hat. Nachdem er gerade bei mir die Vorräte fürs Wochenende gekauft hatte. Und ausnahmsweise hatte er damals sogar drei Pullen Sekt mitgenommen.«
    »Sie sind ein liebenswerter Zeitgenosse«, lobte ich. »Vielen Dank. Den zweiten Akt inszenieren wir selber.«
    Phil und ich gingen in die Raststätte am Highway Neun. Die rothaarige Serviererin wäre noch einem Neunzigjährigen aufgefallen. Sie trug grüne Strumpfhosen, ein grünes wippendes Röckchen und ein grünes, hauteng anliegendes Oberteil, das einem die Luft knapp wurde.
    »Lilly?«, fragte ich leise, als sie an uns vorbei zur Theke wollte.
    Sie musterte uns aus kalten, scharfen Augen.
    »Wir sind vom FBI«, sagte ich leise. »Sie rechnen jetzt sofort ab. Und sagen, dass Sie ein paar Stunden Urlaub brauchen, dass Ihnen nicht gut ist oder was Sie sonst für richtig halten. Haben wir uns verstanden?«
    Lilly konnte man nicht mehr erschrecken. Sie sah uns verächtlich an, zuckte mit den Achseln und sagte kalt: »Haben Sie einen Haftbefehl?«
    »O ja«, sagte ich. »Gegen Ed Abble. Und Sie sollen uns den Weg dahin zeigen.«
    »Und wenn ich nicht will?«
    »Beihilfe nach der Tat«, zählte ich auf. »Beteiligung am Bandenverbrechen, Mitwisserschaft. Verdacht auf Beteiligung an schwerem Raub, an Mord, an einem Mordversuch, an…«
    »Hören Sie auf«, sagte sie und schluckte. »Ich bin in zwei Minuten draußen an der Tankstelle.«
    »Verlaufen Sie sich nur nicht«, sagte ich. »Und lassen Sie die Finger hübsch weg von einem Telefon.«
    Sie lachte kalt.
    »In der Jagdhütte gibt es keine Telefon, wenn Sie das meinen«, sagte sie, drehte sich um und ging mit schwingenden Hüften zur Theke.
    Wir warteten. Es dauerte wirklich nicht lange. Lilly stieg zu Phil und mir vorne in den Wagen. Zeerokah und Steve Dillagio saßen auf der hinteren Bank und versuchten, nicht allzu oft auf Lillys herausfordernde Formen zu blicken. Hinter uns kamen sechs weitere G-men in zwei anderen Wagen.
    ***
    Die Hütte lag an einem steilen Hang. Ringsum ragten uralte Douglasfichten in den strahlend blauen Himmel. Ein Eichelhäher kreischte schrill, als wir uns anschlichen. Lilly war vor uns
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher