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Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Titel: Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer
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oder fünf Jahren als Zuschauer in einer Gerichtsverhandlung. Unter den Angeklagten befand sich ein offenbar hochbegabter Techniker, der ein Gerät erfunden hatte, mit dem man Strahlenalarmanlagen außer Betrieb setzen kann, ohne dass sie Alarm schlugen. Also habe ich Ed erzählt, dass meine Idee nicht nur keine Utopie, sondern sogar schon in der Praxis erprobte Wirklichkeit sei und dass der Erfinder in Sing-Sing seine Strafe abbrummte. War das ungefähr der Inhalt unserer Unterhaltung, Darling?«
    »So ungefähr ja. Jetzt, da du es erzählst, fällt es mir wieder ein. Aber ich verstehe nicht…«
    Ich stand auf.
    »Wie heißt dieser Ed mit seinem vollen Namen?«, fragte ich.
    »Ed Abble«, sagte der Schriftsteller. »Ein um tausend Ecken mit meiner Frau mehr als entfernt Verwandter.«
    Ich schrieb mir die Adresse auf, ließ mir eine Beschreibung geben und erklärte, dass ich zum Distriktgebäude zurückkehren müsse. Es lag auf der Hand, was mir Laramy mit dieser Erzählung hatte andeuten wollen, und ich fand seine Gedanken gar nicht so abwegig. Jedenfalls wollte ich sie auf der Stelle prüfen.
    »Können Sie mich ein Stück mitnehmen?«, fragte er. »Ich werde jetzt einen Kriminalroman über die Entstehung eines Kriminalromans schreiben. Die Geschichte reizt mich.«
    Wir verabschiedeten uns von seiner Frau. Unterwegs bat Laramy an einer Ecke, abgesetzt zu werden. Ich tat es. Wir wussten beide nicht, dass Laramy schon erwartet wurde…
    ***
    »Hör zu, Sadie«, hatte Ed gesagt. »Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder weiß dieser Schreiberling wirklich etwas von uns, dann kann schon morgen alles aus sein. Oder er ist nur durch Zufall auf denselben Gedanken gekommen wie wir. Dann wird ihn die Polizei verdächtigen. Der Kerl muss weg, verstehst du? Er muss stumm gemacht werden. Dann wird die Polizei glauben, dass er den Plan für den Einbruch nicht nur im Roman ausgedacht hat. Kapiert?«
    Sadie Blender hatte sich das durch den Kopf gehen lassen, und es war ihm einleuchtend erschienen. Klar, die Cops brauchten doch einen Schuldigen, und wenn man ihnen einen lieferte, so war das besser, als wenn sie gar keinen hatten. Vielleicht konnte man sie damit von ihrer Fährte ablenken. Also hatte er Chuck Berry einen Wink gegeben.
    »Wir fahren mit dem Bus zurück in die Stadt«, hatte er gesagt. »Sobald wir es diesem Idioten besorgt haben, kommen wir nach, Ed. Okay?«
    Ed hatte zufrieden genickt. Großartig, dachte er. Es läuft alles wie am Schnürchen. In einer Stunde ist Jerome S. Laramy tot, seine diamantenschwere Frau ist Witwe - und der gute, alte treue Ed wird sie trösten. Während sich die Polizei den Kopf darüber zerbricht, mit wem Laramy wohl zusammengearbeitet haben kann bei dem Einbruch, den er doch selbst in seinem Roman beschrieb.
    Das war vor anderthalb Stunden auf einem Highway nördlich von New York gewesen.
    ***
    Zusammen mit den Detectives des Reviers war Phil bei der Überprüfung der Belegschaft der Fabrik. In solchen Fällen musste man immer damit rechnen, dass die Einbrecher einen Gewährsmann unter den Firmenangehörigen hatten, und wenn man diesen finden konnte, war ein wichtiges Verbindungsglied ermittelt.
    Plötzlich tauchte Detective Morlock neben Phil auf. »Die Überwachungsabteilung hat angerufen«, sagte er leise zu Phil. »Laramy ist vor ein paar Minuten in seine Wohnung zurückgekehrt.«
    »Sieh mal an«, brummte Phil. »Also ist er doch nicht getürmt. Oder hat er etwas Wichtiges vergessen?«
    »Wie auch immer«, meinte Morlock. »Wir sollen hinfahren und uns den Jungen holen.«
    »Ich schließe mich Ihrer geschätzten Meinung an, Kollege.«
    Sie verließen das Firmengelände und setzten sich in Phils Dienstwagen, weil der neutral war und von außen nicht als FBI-Fahrzeug erkannt werden konnte. Phil lenkte den Wagen. Unterwegs sagte er: »Sie bleiben draußen, Morlock. Behalten Sie an der Rückfront die Feuerleiter im Auge. Sonst entwischt uns der Vogel noch einmal.«
    »Sollten wir nicht lieber Verstärkung herbeirufen?«
    »Damit verlieren wir nur Zeit«, meinte Phil. »Außerdem ist es doch so, dass Laramy vielleicht Pläne ausdenken kann. Für einen Menschen, der mit Gewalt etwas ausrichten will, halte ich ihn ganz und gar nicht. Und wenn er es versucht - großer Gott, ich will nicht prahlen, aber mit dem wird jeder Polizeirekrut fertig.«
    Morlock grinste nur.
    Eine Weile fuhren sie schweigend durch das vormittägliche Manhattan. Die Sonne strahlte von einem fast wolkenlosen
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