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Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Titel: Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer
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kommt er denn bloß auf so etwas?«
    »Übrigens hat Laramy schon vor Phil Besuch bekommen. Wir haben es Phil gerade vor zwei oder drei Minuten durchgegeben.«
    »Was für ein Besuch?«
    »Einen Kerl mit einer Narbe im Gesicht und einen anderen, der eine lange blonde Mähne trägt.«
    »Ich werde mich beeilen. Womöglich unterschätzt Phil die Kerle«, sagte ich.
    Ich ließ das Rotlicht aus der neutralen Limousine ausfahren und schaltete auch noch die Sirene ein. Ich machte mir ernstlich Sorgen um Phil. Jeder kann sich mal in einen falschen Gedanken verrennen, und auch ich bin schon den falschen Verdächtigen nachgejagt, dass es eine wahre Freude war - für die spottlustigen Kollegen. Aber in dieser Geschichte ging es nicht nur darum, nicht den Falschen zu verdächtigen. Wenn Phil den Schriftsteller ernstlich für verdächtig hielt, widmete er vielleicht den anderen Burschen nicht genügend Aufmerksamkeit.
    Als ich vor dem großen Appartementhaus ankam, erkannte ich die Limousine, mit der Phil gekommen war, am Kennzeichen. Ich sprang heraus, stürmte durch die Halle und sprang in den Lift. Es ging mir viel zu langsam. Doch dann stand ich endlich vor der richtigen Tür. Ich wollte den Finger auf den Klingelknopf legen, als ich hinter der Tür etwas poltern hörte. Ich drückte das Ohr gegen den Türspalt. Wieder rumpelte etwas. Eine Männerstimme rief etwas, das ich nicht verstehen konnte.
    Ich trat einen Schritt zurück. Dass da drin nicht gemütlich gepokert wurde, war offensichtlich. Ich hob den rechten Fuß, nahm am Schloss Maß, holte aus und trat mit aller Wucht zu.
    Es krachte, Holz splitterte - die Tür flog nach innen. Ich preschte hinein.
    Phil stand mitten in dem großen Zimmer. Sein rechter Arm hing herab wie das Körperglied einer Marionette, wenn der dazugehörige Faden gerissen ist. Die Linke hatte er halb angewinkelt. Vor ihm stand breitbeinig ein Kerl mit einer blonden Mähne. Zwischen Daumen und Zeigefinger hielt der Kerl etwas, das spitz, lang und glitzernd aussah.
    »Augenblick mal, Freundchen!«, rief ich und machte zwei Sätze vorwärts.
    »Vorsicht! Jerry! Rechts!«, brüllte mir Phil entgegen.
    Ich drehte mich mitten im Sprung. Hinter einem Ohrensessel kam ein Kerl hervor, dem eine brandrote Narbe quer über seine Wange lief. Er hatte einen Schlagring in der rechten.
    »Großartig«, knurrte ich. »Auf so etwas warte ich seit meinem Frühstück.«
    Er holte aus. Ich unterlief ihn, warf beide Arme um seine Taille und drückte ihn genau in der Mitte seines Rückgrats so fest an mich, dass er im Gesicht blau anlief.
    »Halt!«, krächzte er. »Loslassen!«
    Wer den Druck an der richtigen Stelle ansetzt, kann einem Menschen das Rückgrat brechen. Ich wusste es, stieß ihn zurück, warf ihm die rechte, gekrümmte Hand ins Genick und riss ihn wieder heran. Im selben Augenblick aber fuhr ihm meine geballte Linke entgegen. Den Schlag spürte ich selbst bis ins Schultergelenk. Er reichte aus für den Jungen. Seine Augen wurden glasig, ein trockenes Zischen kam aus seiner Kehle, während er torkelnd zu Boden ging.
    Ich warf mich herum. Phil hielt mit der Linken einen Holzstuhl hoch und hielt damit den Blonden auf Distanz. Jetzt sah ich, was der Kerl in der Hand hielt. Eine gut acht Zoll lange Hutnadel.
    »Endlich mal was Neues«, knurrte ich und sprang vor.
    Der Blonde fuhr herum. Er war verdammt flink. Seine Nadel stieß kaum eine Handbreit neben mir ins Leere. Ich jagte ihm beide Fäuste in die Brustgrube. Er knickte ein wie ein Taschenmesser. Trotzdem riss er noch einmal die Rechte mit der gefährlichen Nadel hoch. Ich knallte ihm die Handkante auf das Gelenk. Er gurgelte vor Schmerz. Aber er ließ die Nadel nicht los. Ich zog ihm die Rechte quer durchs Gesicht. Sein Kopf flog in den Nacken. Ich setzte die Linke nach in die kurzen Rippen. Das brachte ihn in die Positur für einen sauberen Haken. Er flog rückwärts bis gegen die lange niedrige Anrichte. Dort überschlug er sich, riss eine Stehlampe um und schlidderte über den handgeknüpften Indianerteppich vor den Bücherregalen. Ich sprang ihm nach, bückte mich, zog ihn am Jackenkragen hoch und war bereit zum letzten Schlag, als ich seine verdrehten Augen sah. Keuchend ließ ich ihn los. Er plumpste auf den Teppich zurück, sackte zusammen und stieß einen gellenden, lang gezogenen Schrei aus.
    Ich kniete neben ihm nieder. Seine Hutnadel war ihm durch die Muskeln des linken Oberarms gedrungen. Ich packte den Arm und riss die Nadel mit einem Ruck
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