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Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Titel: Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer
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waren anwesend und schienen nicht die geringste Spur eines schlechten Gewissens zu haben. Ich grinste vage zurück, während sie mich ins Wohnzimmer führte. Jerome S. Laramy trug einen hellen Cordanzug mit einem beigefarbenen Pulli. Er küsste seine Frau auf die Wange, nickte mir zu und sagte: »Ich will nicht stören, Darling, aber mir sind da ein paar Dinge durch den Kopf gegangen, die ich ganz gern möglichst schnell mit dir besprochen hätte.«
    Ich sagte Mrs. Laramy, dass ich ihren Mann schon kennengelernt hatte.
    Dann wollte ich mich verabschieden, um das Ehepaar nicht zu stören, aber der Schriftsteller sagte mit seltsamer Betonung: »Vielleicht wäre es ganz angebracht, Mr. Cotton, wenn Sie Zeuge unseres Gesprächs würden. Ich wollte mich nämlich mit meiner Frau über den Einbruch unterhalten.«
    »Ich lasse nur rasch einen Kaffee machen«, sagte die Frau und wollte in die Küche gehen. Ich berührte sie schnell am Ärmel. Sie sah mich fragend an.
    »Bitte, kein Wort über unsere Unterhaltung zu dem Fahrer oder dem Mädchen«, bat ich sie eindringlich.
    »Natürlich nicht«, versprach sie.
    Sie ging hinaus. Der Schriftsteller sah mich nachdenklich an.
    »Sie müssen doch eigentlich einen prächtigen Verdacht gegen mich hegen«, meinte er fast amüsiert.
    »Warum?«, fragte ich.
    »Die Übereinstimmungen«, sagte er. »Und dann auch noch zufällig derselbe Tag! Der Einbruch und die erste Folge meines Romans. Halten Sie das für Zufall?«
    »Ich weiß noch nicht«, gab ich ehrlich zu. »Es könnte ein Zufall sein. Es kann auch etwas dahinterstecken.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Wenn ich das wüsste, wäre ich weiter, als ich zurzeit bin.«
    »Ich habe mir dasselbe gesagt. Und ich sehe eine Möglichkeit, es herauszufinden, ich meine, ob es Zufall war oder nicht.«
    »Großartig«, sagte ich. »Klären Sie den Fall für uns. Ich habe nichts dagegen.«
    »Ich kann Ihnen höchstens etwas aufzeigen. Aber darüber möchte ich nur sprechen, wenn meine Frau dabei ist.«
    »Einverstanden.«
    Wir warteten ein paar Minuten, bis Mrs. Laramy selbst mit einem Tablett zurückkam, auf dem Kaffeegeschirr stand. Nachdem wir alle versorgt waren, Laramy seine Pfeife und die Frau und ich Zigaretten angezündet hatten, fragte der Schriftsteller: »Sag mal, Darling, kannst du dich an den letzten Besuch von Ed erinnern?«
    »O nein!«, rief Mrs. Laramy und runzelte die Stirn. »Liebling, doch nicht vor Agent Cotton!« Sie wandte sich an mich: »Er ist ein alter Freund der Familie, und Jerome ist eifersüchtig auf ihn, weil mir Ed vor vielen Jahren einen Heiratsantrag gemacht hatte. Ich liebte ihn nicht, und folglich habe ich seinen Antrag abgelehnt. Aber Jerome ist immer noch eifersüchtig auf ihn.«
    Der Schriftsteller seufzte.
    »Glauben Sie ihr nicht, Agent Cotton. Ich bin nicht eifersüchtig auf ihn. Ich halte ihn nun - na, sprechen wir es ruhig aus - für ein niederträchtiges Stinktier.«
    »Jerome!«, rief seine Frau erschrocken.
    Er grinste.
    »Das will sie nicht einsehen. Er ist eine widerliche Ratte, glauben Sie mir. Aber meine Frau glaubt, ich wäre eifersüchtig. Dabei liegen die Dinge ganz anders. Nach meiner Meinung wollte er sie nur heiraten, weil er Fabrikbesitzer werden wollte und gut leben möchte, ohne ernstlich arbeiten zu müssen.«
    »Wie kannst du so etwas sagen!«, rief Mrs. Laramy sichtlich empört.
    »Warten wir’s ab«, meinte er trocken. »Ich sprach vom letzten Besuch den uns der liebe Ed machte. Worüber haben wir gesprochen? Erinnerst du dich?«
    »Ich weiß nicht mehr, Liebling, und ich…«
    »Aber ich weiß es. Wir haben über meinen Kriminalroman gesprochen. Es war nämlich der Tag, an dem mir die Redaktion mitgeteilt hatte, wann der Abdruck beginnen wird. Der gute Ed wusste also schon vor vier Wochen, dass heute früh die erste Folge meines Romans in der Zeitung stehen würde. Habe ich recht?«
    »Jetzt fällt es mir wieder ein. Ja, wir haben darüber gesprochen. Aber welche Folgerungen ziehst du daraus, Jerome?«
    »Die Folgerungen wollen wir Agent Cotton überlassen. Ich habe noch ein paar andere Dinge vorzubringen, bevor wir Agent Cotton seinen Gedanken überlassen sollten. Ed hat den Anfang meines Romans gelesen, erinnerst du dich?«
    »Ja, allerdings.«
    »Und er fragte, wie ich mir das mit der Alarmanlage dächte. Das sei doch pure Utopie. Und weil mich dieser hochnäsige Nichtsnutz schon immer geärgert hat, habe ich ihm erzählt, wie ich auf diesen Gedanken kam. Ich war nämlich vor vier
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