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Richtig Einkaufen bei Gicht

Richtig Einkaufen bei Gicht

Titel: Richtig Einkaufen bei Gicht
Autoren: Karin Hofele
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Diagnose: Gicht
    Kaum eine Krankheit ist so eng mit dem Wohlstand verknüpft wie Gicht. Das Zipperlein, wie die Gicht früher im Volksmund genannt wurde, traf einst nur Wohlhabende. Doch unser üppiger Lebensstil sorgt heute für eine weite Verbreitung der Krankheit. Außerdem werden die Patienten immer jünger. Früher trat die Krankheit erst im höheren Lebensalter auf. Heute wird nicht selten bereits bei Dreißigjährigen Gicht diagnostiziert.
Fehler im Stoffwechsel
    Gicht – Mediziner sprechen von Arthritis urica – ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Harnsäurewerte im Blut erhöht sind. Männer sind davon deutlich häufiger betroffen als Frauen. Etwa 10 Prozent der erwachsenen Männer haben erhöhte Harnsäurewerte, jedoch nur 2-5 Prozent der Frauen. Schuld an den erhöhten Harnsäurewerten ist eine angeborene Stoffwechselstörung.
    Normalerweise wird die im Körper vorhandene Harnsäure problemlos über die Nieren, also mit dem Urin, ausgeschieden. Das funktioniert auch dann noch, wenn vorübergehend mehr Harnsäure anfällt. Der Körper erhöht in diesem Fall einfach die Ausscheidung. Bei manchen Menschen klappt das jedoch nicht, da der Ausscheidungsmechanismus gestört ist. Wenn Sie an einer Gicht leiden, ist wahrscheinlich das bei Ihnen der Fall. In ganz seltenen Fällen (bei 1 Prozent der Betroffenen) bildet der Körper wegen eines Enzymdefekts vermehrt Harnsäure.
    Die Stoffwechselstörung kann lebenslang unbemerkt bleiben. Bei einem Großteil der Betroffenen zeigt sie sich jedochim Laufe des Lebens. Je nach Lebensstil kann das früher oder später sein. Übergewicht, reichlich Purine im Essen oder Alkoholkonsum führen zu einem Überschuss an Harnsäure, den die Nieren nicht mehr verarbeiten können. Vereinzelt sind hohe Harnsäurewerte auch die Folge einer anderen Krankheit, zum Beispiel einer Nierenerkrankung oder einer Blutkrankheit. Durch die Einnahme bestimmter Medikamente kann der Harnsäurespiegel ebenfalls steigen.
    GUT ZU WISSEN
    Frauen erkranken seltener
    Die weiblichen Geschlechtshormone, die Östrogene, schützen Frauen vor Gicht. Sie fördern nämlich die Harnsäureausscheidung über die Nieren. Leider gilt dieser Schutz nur bis zu den Wechseljahren.
Harnsäure entsteht aus Purinen
    Purine sind wesentliche Bestandteile aller Körperzellen, sowohl bei Pflanzen als auch bei Tieren. Beim Menschen sind die Purine ebenfalls lebensnotwendige Bausteine der Zellen. Bei der fortlaufenden Erneuerung der Zellen werden Purine freigesetzt und schließlich zu Harnsäure abgebaut. Auch aus den mit dem Essen oder Trinken aufgenommenen Purinen entsteht am Ende Harnsäure. Die Harnsäure, ganz gleich woher sie stammt, wird über die Nieren ausgeschieden. Funktioniert diese Ausscheidung nicht optimal, weil ein Fehler im Stoffwechsel vorliegt, dann bleibt zu viel Harnsäure im Körper zurück und der Harnsäurespiegel steigt an. Aus einem Milligramm (mg) Purinen entstehen beim Abbau ungefähr 2,4 Milligramm Harnsäure.
    Nähert sich der Harnsäuregehalt im Blut einem Wert von 6,5 Milligramm pro 100 Milliliter (ml) Blut, steigt das Risiko,einen Gichtanfall zu bekommen. Denn ab diesem Wert kann sich die Harnsäure im Blut nicht mehr lösen und es bilden sich Kristalle. Diese Harnsäurekristalle lagern sich in Gelenken, Weichteilen und den Nieren ab.
    GUT ZU WISSEN
    Zu viel Harnsäure
    Hyperurikämie bedeutet wörtlich übersetzt »zu viel Harnsäure im Blut«. »Zu viel« ist es dann, wenn sich in 100 Milliliter Blutserum mehr als 6,5 Milligramm Harnsäure befinden. Denn dann löst sich die Harnsäure nicht mehr gut und es können Kristalle und Ablagerungen entstehen. Angegeben wird der Harnsäurewert immer in Milligramm pro Deziliter (mg/dl).
Schmerzhaft: der Gichtanfall
    Ein leicht erhöhter Harnsäurespiegel verursacht zunächst weder Schmerzen noch andere Beschwerden. Deshalb kommt die Diagnose oft überraschend bei einer Routineuntersuchung. Erst wenn die Harnsäuremenge im Blut so groß wird, dass sich Kristalle bilden, macht sich die Gicht bemerkbar. Lagern sich die Harnsäurekristalle in Gelenken ab, entsteht dort eine Entzündung. Das Gelenk schwillt an, ist gerötet, heiß und sehr berührungsempfindlich. Spätestens dann treten starke, fast unerträgliche Schmerzen auf.
    Der Gichtanfall kommt meist ganz plötzlich, oft in der Nacht oder am frühen Morgen. Häufig ist das Gelenk des großen Zehs betroffen. Aber auch Daumen-, Sprung- oder Kniegelenk können entzündet sein. Typische Auslöser
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