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Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Titel: Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer
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brummte Cartney.
    »Wir haben vielleicht ein interessantes Angebot für Sie.«
    »Ich weiß nicht…«
    »Nun, deshalb können Sie ruhig erst einmal einsteigen. Sie müssen ja doch zurück nach New-York, nicht wahr? Und ob Sie unser Angebot annehmen oder nicht - Sie können es sich auf jeden Fall einmal anhören. Das verpflichtet Sie doch zu nichts. Und dem Wagen ist es gleichgültig, ob zwei oder drei Mann drinsitzen.«
    Na ja, dachte Cartney. Nach NewYork will ich ja, und mit denen hier kann ich das Geld für den Bus sparen. Also warum eigentlich nicht? Natürlich nehme ich ihr Angebot nicht an. Jedenfalls nicht, bevor ich mit Dorothy darüber gesprochen habe. Oder überhaupt nicht. Nein, überhaupt nicht. Es bleibt bei dem, was ich mit Dorothy abgesprochen habe. Aber ich fahre mit. Billiger und bequemer kann ich nicht nach New-York kommen.
    Er stieg ein. Verhoofen kam nach und zog die Tür zu. Am Steuer saß ein Mann, der eine Lederjacke trug. Jim Cartney sah von ihm nicht viel mehr als die breiten Schultern, den Stiemacken und die kurz geschorenen braunen Haare, aus denen die abstehenden Ohren herausragten.
    »Haben Sie schon irgendwelche Pläne für die Zukunft, Mr. Cartney?«, ließ sich Verhoofen neben ihm vernehmen.
    Jim zuckte mit den Achseln.
    »Meine Frau meint, wir sollten erst einmal einen Urlaub machen. Vielleicht in Kalifornien. Oder in Florida. Irgendwo, wo uns niemand kennt.«
    »Ein sehr kluger Gedanke. Und dann?«
    »Ich wollte einen Job als Gärtner annehmen.«
    »Als Gärtner? Habe ich richtig gehört?«
    »Ja. Botanik war schon immer mein Hobby. Ich möchte in die Natur. Ich will nichts mehr sehen von Labors und Schreibtischen.«
    »Ein so hochbegabter Mann wie Sie, Mr. Cartney? Nehmen Sie es mir nicht übel. Aber das ist doch Unsinn! Man kann doch seinen Verstand nicht einfach beiseiteschieben und so tun, als ob keiner da wäre.«
    »Glauben Sie denn, ein Gärtner braucht keinen Verstand?«
    »Das will ich damit nicht gesagt haben. Aber Sie haben doch nun einmal eine ausgesprochene Spezialbegabung. Wollen Sie die verkümmern lassen?«
    Jim Cartney schloss die Augen. Ich habe mit Dorothy besprochen, dass ich erst einmal ein Jahr als Gärtner arbeite. Um alles zu vergessen was hinter mir liegt. Sie hat vier Jahre lang auf mich gewartet und treu zu mir gehalten. Obgleich ich ihr weiß Gott die Hölle auf Erden bereitet habe. Ich bin es ihr schuldig.
    Verhoofen nannte ein Gehaltsangebot. Er war recht beachtlich. Aber Jim Cartney schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß ja nicht einmal, ob ich halten kann, was Sie sich von mir zu versprechen scheinen«, meinte er. »Vergessen Sie nicht, dass ich praktisch seit fünf Jahren aus der wissenschaftlichen Arbeit heraus bin. Fünf Jahre sind heute eine lange Zeit.«
    »Ein Mann wie Sie dürfte den Anschluss schnell wieder finden, Mr. Cartney.«
    Natürlich würde ich ihn finden, dachte Cartney. Wenn ich wollte. Aber ich will nicht. Basta.
    »Vielleicht arbeiten Sie auf einem Gebiet, wo ich sowieso wenig Ahnung habe«, sagte er.
    »Die wissenschaftlichen Fachfragen kann ich allerdings nicht mit Ihnen erörtern. Ich bin der kaufmännische Manager. Von Wissenschaft verstehe ich so gut wie nichts. Jeder auf seinem Gebiet, nicht wahr?«
    »Ja, natürlich«, murmelte Jim Cartney.
    Die ganze Fahrt unterhielten sie sich über dies und jenes, wobei Verhoofen immer wieder auf sein Angebot zurückkam. Als sie in-Yonkers kamen, meinte Jim: »Es tut mir leid, Mr. Verhoofen. Aber ich glaube, ich sollte bei dem bleiben, was meine Frau und ich abgesprochen haben.«
    Verhoofen zuckte bedauernd mit den Achseln.
    »Wie Sie meinen. Vielleicht unterhalten wir uns später noch einmal. Auf geschoben ist ja nicht aufgehoben. Sie erlauben aber doch dass wir Sie zu Ihrer Wohnung bringen?«
    »Das ist wirklich nicht nötig«, meinte Jim.
    »Es macht uns nichts aus«, behauptete Verhoofen. »Ich weiß sogar Ihre Adresse. Wenn wir Sie da oben verpasst hätten, wären wir sowieso zu Ihnen gekommen.«
    Jim wandte den Kopf und sah zum Fenster hinaus. Nein, New York hatte sich nicht verändert. Die endlosen, schnurgeraden Straßenzeilen, der pausenlos flutende Verkehr, die Fülle von bunten Reklamen, der ganze hektische Rummel dieser Riesenstadt war unverändert geblieben. Nein, dachte Jim Cartney. Da stürze ich mich vorläufig nicht wieder hinein. Ich gehe aufs Land und sehe zu, dass ich eine kleine Gärtnerei pachten kann. Ich will mit Erde und Pflanzen zu tun haben. Mal sehen, ob es mir
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