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Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer

Titel: Jerry Cotton - 0575 - Die Diamanten-Killer
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gelingt, die neue Rosenart zu züchten, von der ich im Zuchthaus geträumt habe…
    Der Wagen hielt an. Es war ein schmales, zweistöckiges Reihenhaus am äußersten Ende von Queens. Cartney spürte, wie sein Herz klopfte.
    Verhoofen war ausgestiegen. Auch der Fahrer in seiner Lederjacke stand auf der Straße.
    »Alles Gute, Mr. Cartney«, sagte Verhoofen und hielt ihm die Hand hin. »Wenn Sie es sich überlegen wollen, rufen Sie uns einfach an. Einverstanden?«
    »Ja, sicher«, meinte Cartney und starrte zur Tür hinauf. Dorothy schlug sein Herz. Er löste sich von den beiden Männern, die ihm schweigend nachblickten. Nach vier Jahren stieg er zum ersten Mal wieder die Stufen zu seinem Häuschen empor: Dorothy hatte ihm beim letzten Besuch den Hausschlüssel mitgebracht. »Wenn ein Mann nach Hause kommt, darf er nicht klingeln müssen«, hatte sie gesagt. »Wie soll er das Gefühl haben, nach Hause zu kommen, wenn er keinen Schlüssel für die Tür hat.«
    Und so zog Cartney also den Schlüssel aus der Hosentasche. Er schob ihn ins Schloss und drehte. Ihm fiel wieder ein, dass die Tür ein bisschen klemmte, und so drückte er sie am Türknauf ein wenig hoch, wie er es immer hatte machen müssen. Er lächelte erleichtert, als er spürte, dass sie immer noch klemmte. Es sah wirklich so aus, als ob er nur von der Arbeit nach Hause käme, als ob inzwischen nicht vier Jahre vergangen seien.
    Er drückte die Tür völlig auf und trat über die Schwelle.
    »Dorothy!«, rief er erschrocken.
    Seine schlanke rothaarige Frau stand mitten im Wohnzimmer. Sie starrte ihn flehend an, sagte aber nichts, ihre Unterlippe war aufgeplatzt, und ein dünnes Blutgerinnsel klebte an ihrem Kinn. Hinter ihr stand ein Kerl mit einer langen blonden Mähne, während einer mit einer Narbe auf der rechten Gesichtshälfte im Durchgang zur Küche lehnte.
    »Mach die Tür zu, Cartney«, sagte der Narbige ausdruckslos. »Oder bei deiner Alten fließt noch mehr Blut.«
    ***
    »…Sie streiften sich die dünnen Gummimasken über, die zwei Schlitze für die Augen und einen größeren für den Mund aufwiesen. Einer gab ein Zeichen. Lautlos richteten sie sich auf und schlichen dicht an der Wand der kleinen Fabrikhalle entlang. Die Dunkelheit verschluckte sie. Bis sie die hintere Tür erreicht hatten. Dort gab es eine Lampe, die die ganze Nacht eingeschaltet blieb. Einer der vier Maskierten schob sich in den Lichtkreis und hantierte ein paar Sekunden geräuschlos am Türschloss. Mit einem leisen, kaum vernehmlichen Quietschen ging die Tür auf. Die Männer huschten auf ihren geschwärzten Tennisschuhen in die Fabrik hinein. Der letzte drückte die Tür geräuschlos hinter sich zu. Dann bückte er sich und setzte ein winziges keilförmiges Metallstück in den Spalt zwischen Tür und Betonboden. Der vorderste hatte jetzt eine Stablampe eingeschaltet. Er achtete darauf, dass der Lichtschein nicht bis zur Höhe der vergitterten Fenster vordrang. Zwischen den langen Arbeitstischen der Schleifer, die zwei große Reihen bildeten, ging er hindurch. Am Ende der Fabrikhalle führte eine Metalltür in ein kahles Treppenhaus. Die Maskierten eilten die Stufen hinab. Unten lag ein kurzer Flur vor ihnen. Etwa in seiner Mitte gab es etwas, das wie ein stählerner Türrahmen ohne Tür aussah. Die Maskierten blieben stehen. Drei von ihnen blickten stumm auf den letzten. Der begann mit ruhigen, sicheren Handgriffen eine Tasche auszupacken. Er schraubte einen Stativfuß an eine Metallstange. Nacheinander ließ er kleine, torpedoähnlich geformte Metallteile über die senkrechte Stange gleiten und schraubte sie mit Zwingen fest. Jede einzelne dieser Metallzigarren besaß eine Art Zielvorrichtung. Der Maskierte kniete nieder und begann, bestimmte Stellen in der rechten Leiste des leeren Türrahmens anzuvisieren. Die anderen sahen stumm zu. Bis der letzte anfing, den Stativfuß behutsam nach vorn zu schieben. Er tat es so langsam, dass er für ein Stück von zwölf Zentimetern ebenso viele Minuten brauchte. Aber plötzlich glühte es an den Enden der sechs Metallzigarren auf. Der vierte sah aus seiner knienden Haltung hinauf zu den Komplizen. Mit einer Handbewegung zeigte er an, dass sie links an seinem seltsamen Gerät vorbeikriechen sollten. Die Männer gehorchten mit äußerster Vorsicht. Als sie sich aufrichteten, waren sie nur noch zwei Yards von dem Tresor entfernt. Zwei traten an die beiden Seiten der klobigen, schweren Tür und schoben kompliziert geformte Schlüssel in
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