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Jerry Cotton - 0519 - Als Praemie einen Todesjob

Jerry Cotton - 0519 - Als Praemie einen Todesjob

Titel: Jerry Cotton - 0519 - Als Praemie einen Todesjob
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und lauschte.
    Ein Lächeln ging über sein häßliches Gesicht, als er deutlich vier Stimmen unterscheiden konnte. Was sie sprachen, verstand er nicht. Es waren italienische Laute.
    Endlich kam wieder Bewegung in die massige Gestalt. Cunard trat einen Schritt zurück, schnaubte vernehmlich und legte den Zeigefinger seiner behandschuhten rechten Hand auf die Apartmentklingel.
    Er ließ die Klingel ohne Unterlaß schrillen, bis die Tür aufgerissen wurde.
    »Hey, Mister!« fauchte ihn ein kleiner schlanker Mann mit ölig glänzenden Haaren erbost an.
    Das Nilpferd nahm seine Hand von der Klingel.
    »Corrado da?« sagte er gemütlich.
    »Ich bin Corrado«,' antwortete der Kleine.
    Cunard nickte, als habe er keine andere Antwort erwartet. Mit dem Kopf machte er eine Bewegung, die andeuten sollte, daß er eintreten wollte.
    »Wer sind Sie, Mister?« fragte der mißtrauische italienische Koch.
    »Ich bin Cunard«, erklärte das Nilpferd wahrheitsgemäß. »Muß Sie sprechen!«
    Corrado schüttelte energisch den Kopf. »Sorry, Mister — wir kaufen nichts und sind auch gegen alles versichert, was es überhaupt gibt. Danke für den Besuch, mille grazie und…«
    »Ich bin kein Vertreter«, unterbrach Cunard den Abschied. »Muß Sie sprechen wegen…«
    Vorsichtig schaute er den Gang nach beiden Seiten entlang. Er verstand es sehr gut, den Eindruck zu erwecken, als befürchte er Zuhörer.
    »Was?« fragte deshalb auch der Italiener.
    »Sie haben den Mord an Carina Notury entdeckt und der Polizei wichtige Hinweise gegeben«, flüsterte er fast.
    »Mama mia«, flüsterte der Italiener zurück. »Ich denke, der Fall ist längst erledigt?«
    »Ja«, sagte der Dicke. »Längst erledigt. Nur noch eine…«
    »Kommen Sie herein!«
    Das Nilpferd quetschte sich durch die Apartmenttür.
    Die drei Kollegen Corratlos, Berani, Gardini und Lecelli, musterten den unförmigen Ankömmling erstaunt.
    Corrado tat genau das, was Cunard erwartet hatte.
    »Prego«, sagte er geschäftig, »nehmen Sie Platz, Sif!« Er wandte sich an seine drei Landsleute und Kollegen. »Der Gentleman ist von der Polizei. Eine Formsache wegen der Notury-Angelegenheit.«
    Cunard verzichtete darauf, sich auf den angebotenen Stuhl zu setzen. Stehend musterte er die vier Italiener und wandte sich dann wieder an Corrado. »Sie haben damals die Polizei verständigt?«
    »Ja, ich war es. Das heißt, wir vier haben gemeinsam…«
    »Schon gut«, unterbrach das Nilpferd den schnellsprechenden Italiener. »Sie wurden vom Commissioner für Ihre Aufmerksamkeit öffentlich belobigt und…«
    »Ja, wir sind gute amerikanische Staatsbürger, wenn wir auch nie unsere Heimat vergessen!« versicherte Corrado.
    »… und Sie haben«, sprach Cunard weiter, »eine Belohnung von 500 Dollar dafür erhalten, daß bei der Aufklärung des Mordes an Carina Notury ein lange zurückliegender Mordfall aufgeklärt werden konnte.«
    »Ja«, freute sich Aldo Corrado. »Wir wußten gar nicht, daß in der anderen Sache eine Belohnung ausgesetzt war. Es war eine schöne Überraschung für uns.«
    Leonard Cunard nickte.
    »Sie bekommen noch eine Belohnung«, sagte er dann mit Nachdruck.
    »Noch eine?«
    Wie auf einen stummen Befehl sprangen die vier Köche des Fontini hoch und wollten auf den Überbringer der anscheinend erfreulichen Mitteilung zueilen.
    Gardini bemerkte als erster den merkwürdigen Blick des Besudiers.
    Er prallte zurück.
    Doch es war zu spät.
    Leonard Cunard hielt eine Pistole mit aufgesetztem Schalldämpfer in der Hand.
    Er stand fast regungslos, als er die Projektile in die Körper der vier Männer jagte.
    ***
    »Ja, Budd Fletcher«, sagte ich, »das FBI!«
    Er stand unschlüssig vor uns, und ich sah, wie es hinter seiner niedrigen Stirn arbeitete. Sicher überlegte er jetzt, was wir ihm noch vorwerfen konnten.
    »Soll ich Sie allein lassen?« warf der Direktor ein.
    »Es ist mir angenehm, wenn Sie dabeibleiben«, gab ich zurück. »Darf der Gefangene ausnahmsweise Platz nehmen?«
    »Wenn es Ihre Arbeit erleichtert, ja!«
    »Bitte, Fletcher«, sagte ich und wies auf einen der einfachen Stühle. Fletcher schaute mich erstaunt an. Die Augen fielen ihm aus dem Kopf, als ich ihm, nach einem schnellen Blickwechsel mit dem Direktor, auch eine Camel anbot. »Wie gefällt es Ihnen hier, Fletcher?« fragte ich.
    Er verzog sein Gesicht. »Fünf Jahre sind ’ne Menge für so einen kleinen Mitläufer wie mich. Der Boß hat nur zwölf bekommen…«
    »Bandenverbrechen, Fletcher«, sagte ich.
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