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Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)

Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)

Titel: Chaos Kriege Erstes Buch: Die Wächter der Elemente, Teil 1 (German Edition)
Autoren: Pascal Baier
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Prolog: Der Söldner
     
    Die untergehende Abendsonne s tand grell am Horizont und warf ein gelbliches Licht auf das von Dürre gezeichnete Land. Gräser und Kräuter waren braun und über weite Felder vegetierte unfruchtbare Ernte dahin. Auf einem von der Trockenheit gezeichneten schmalen Pfad, der von blattlosem Geäst gesäumt wurde, trottete ein einsamer, bewaffneter Reiter auf seinem Fuchs dahin. Von seiner langen Reise durch dieses öde Land erschöpft, hoffte er, bald auf eine Siedlung zu treffen.
    Die Sonne versank schließlich gänzlich hinter dem Horizont und überließ Mond und Sternen das Feld. Das schwache Leuchten der schmalen Sichel ließ die weißen Verzierungen der rabenschwarze Rüstung des Reiters bläulich schimmern. Während das grimmige Gesicht für keine Gefühlsregungen geeignet schien, zeichnete sich auf der Stirn eine beeindruckende tiefe Narbe ab. Es war nur eine von vielen an dem von unzähligen Kämpfen geschundenen Körper. Seine Haare trug er offen, bis weit über die Schultern, sodass sie im Abendwind wehten. Ein schwarzer, wappenloser Umhang verhüllte die Statur und am Waffengurt hing die Scheide für das Breitschwert.
    Das Pferd, ein kräftiger und großer Hengst, trabte stolz durch die Finsternis, als sich vor Ross und Reiter hinter einer Anhöhe ein heller Schein am Himmel abzeichnete. Es musste ein Dorf sein und so gab er seinem Ross die Sporen. Auf dem Hügel angelangt, blickte er entsetzt auf die hellerleuchteten Flecken nieder. Die schemenhaft zu erkennenden einfachen Holzhütten mit ihren Strohdächern standen allesamt in Flammen. Der Rauch, der aus den brennenden Häusern hervorquoll, sammelte sich zu einer riesigen, schwarzen Wolke, die am dunklen Nachthimmel sich nur schwach abzeichnete. Unüberhörbar ertönten immer wieder Kampflaute, deren Ursprung man aus der Ferne nur erschwer erahnen konnte.
    Obwohl im Kämpfen geübt, wäre es zu diesem Zeitpunkt töricht gewesen, sich in das Dorf zu wagen und eine Schlacht gegen einen unbekannten Feind zu führen. Er war geschwächt von einer langen, beschwerlichen Reise mit wenig Nahrung und noch weniger Wasser. Außerdem war er Söldner. Er zog sein Schwert in der Regel nur für eine Gegenleistung. Für die wenigen Lebensmittel, die den Brand mit etwas Glück überstehen würden, lohnte sich das Kämpfen wohl kaum. Doch andererseits, wann würde er in dieser trost- und wasserlosen Gegend, das nächste Lebenszeichen antreffen? Unentschlossen blickte er eine ganze Weile auf das Flammenmeer, welches sich immer weiter ausbreitete. Plötzlich sah er eine Gestalt den Hang erklimmen. Er verfluchte sein Zögern. Im Mondenschein war er mit seiner Rüstung nicht gerade unauffällig und jemand musste ihn entdeckt haben. Schnell lag seine Hand auf dem Heft des Schwertes und er zog es geschwind, für den Fall, dass sein Gegenüber feindselige Absichten besitzen sollte. Auch die Stahlklinge schimmerte wie die Verzierungen der Rüstung im Mondlicht.
    Bald schon aber erkannte er eine Frau, die etwas schwerfällig doch nicht minder ehrgeizig mit ihrem unhandlichen Kleid über die Felsvorsprünge zu ihm emporkroch. Keuchend erreichte Sie das Plateau. Das Schwert des Reiters glitt zurück in die Scheide. Dennoch war er gespannt und auf der Hut zugleich. Es konnte eine Arglist sein, ein Hinterhalt. Dann begann die Frau mit dem angesengten Kleid und dem rußverschmierten Gesicht Worte keuchend hervorzustoßen. Sie schnappte dabei immer wieder nach Luft.
    »Bitte, helft uns !«, sprach sie flehend, während sie ihre Tränen mit den Händen vom Gesicht wischte und dabei ihre eingefallenen Wangen mit weiteren schwarzen Striemen versah.
    »Bitte, bitte, helft uns!«, rief sie ihn verzweifelt an. Die Tränen kullerten weiter. »So helft uns doch! Seht nur unser Dorf. Es wird angegriffen. Seht die Flammen!«
    »Ich sehe es«, antwortete er kühl und setzte hinzu: »Doch was könnt ihr mir bieten, gute Frau, wenn ich euch helfen soll?« Sie schien nicht recht zu verstehen und reagierte nicht. Doch es war ihm Ernst: »Ich bin Söldner. Ich mache fast jede Arbeit, solange die Bezahlung stimmt. Von Wohltaten alleine werde ich leider nicht satt, besonders in einer solchen Gegend!«
    »Wir sind eine arme Gemeinschaft und die Dürre hat den größten Teil unserer Ernte zerstört«, stöhnte die Frau.
    Doch w enn er etwas während seiner Arbeit gelernt hatte, dann war es, Mitgefühl für andere Leute Schicksale zu ignorieren und so machte er auch keinen Hehl aus
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