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Jerry Cotton - 0519 - Als Praemie einen Todesjob

Jerry Cotton - 0519 - Als Praemie einen Todesjob

Titel: Jerry Cotton - 0519 - Als Praemie einen Todesjob
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wird. Mensch, Boß, mir wird es ganz schlecht, wenn ich daran denke, wieviel Leute wir für das Ding brauchen.«
    »Warum?«
    »Heute habe ich in einem Magazin wieder etwas über diesen Postraub in England gelesen. Dort ist auch alles deshalb aufgeflogen, weil zu viele Leute gewußt haben, was gespielt wurde. Verdammt, wenn wir das Ding drehen und hinterher wird eine Belohnung ausgesetzt, dann…«
    Nick Dubble grinste so amüsiert vor sich hin, daß Pete Pelter irritiert seine Rede unterbrach.
    »Was hast du denn?«
    »Drei Millionen Dollar werden wir einstecken«, sagte Dubble. »Und wenn sie vier Millionen Dollar Belohnung aussetzen -r— niemand wird uns verpfeifen.« Pelter schaute seinen Boß mit offenem Mund an. »Wieso?«
    Dubble grinste weiter. »Es wird sich phantastisch schnell herumsprechen, daß es verdammt gefährlich ist, eine Belohnung zu kassieren!«
    »Ich verstehe kein Wort, Boß«, brummte Pelter.
    »Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!« bemerkte der Gangsterboß tiefsinnig, klemmte seine Lupe wieder in den Augenwinkel und betrachtete erneut seinen 5-Cent-Fehldruck.
    ***
    »Wieso Rache?« fragte Mr. High, unser Chef.
    »Sergeant Ed Schulz, Eastons Mitarbeiter, erinnerte sich sofort. Diese Mrs. Barrymore hat vor knapp einem Jahr der City Police einen entscheidenden Hinweis auf eine Bankräuberbande unter Frank Ritchell gegeben. Der Hinweis führte zur Verhaftung Ritchells und seiner Leute. Mrs. Barrymore erhielt kurz nach der Verhaftung eine von der überfallenen Bank ausgesetzte Belohnung in Höhe von 1500 Dollar.«
    Mr. High hörte mir aufmerksam zu und überlegte einen Moment. »Das könnte natürlich ein Motiv sein, obwohl ich nicht so recht daran glaube. Wenn es erst knapp ein Jahr her ist, müssen Ritchell und seine Leute alle sitzen. Es besteht also kaum eine Möglichkeit, daß sich einer von ihnen rächen konnte. Oder?«
    »Ich habe es nachgeprüft«, bestätigte ich. »Kein Angehöriger der Ritchell-Bande befindet sich zur Zeit auf freiem Fuß. Dennoch erscheint Rache, jedenfalls vorläufig, als das einzig denkbare Motiv. Ein anderes ist jedenfalls vorläufig nicht zu erkennen.«
    Er überlegte noch einen Moment. »Was haben Sie vor, Jerry?«
    »Ich möchte Ritchell und seine Leute verhören!«
    »Gut«, nickte Mr. High. »Fahren Sie los. Ich werde dafür sorgen, daß sie freie Hand haben. Brauchen Sie Hilfe?«
    »Könnte ich gebrauchen, denn es sind doch einige Vernehmungen erforderlich. Ich würde gern Phil und Joe Brandenburg mitnehmen.«
    Mr. High seufzte. Ich konnte es verstehen. Über Arbeitsmangel braucht sich das FBI nie zu beklagen. Da dieser Mord mit einem Bandenverbrechen in Zusammenhang gebracht wurde, war auch hier das FBI für die Fahndung zuständig. Wir sind immer zuwenig Leute.
    »Gut«, entschied der Chef, »nehmen Sie die beiden mit. Haben Sie noch etwas veranlaßt?«
    »Ja«, sagte ich, »ich habe eine genaue Beschreibung des Mannes, der nach Mrs. Gloodans Aussage der Mörder sein muß, an unsere Fahndungsabteilung gegeben. Vielleicht ist etwas über ihn bekannt.«
    »Hoffen wir’s!« sagte Mr. High.
    Leonard Cunard verschlang schmatzend den letzten Bissen der Pizza Fontini, einer Spezialität des italienischen Restaurants Fontini, das weit über die Grenzen Mid-Manhattans hinaus bekannt war.
    »Hat es geschmeckt, Signore?« fragte der Kellner, als er die Platte vom Tisch räumte.
    »First dass!« schnaufte der Mensch mit der Nilpferdfigur. »Wer kocht denn heute bei euch? Aldo Corrado?«
    Einen Moment stutzte der Kellner. Er sah diesen Gast zum erstenmal im Fontini. Trotzdem kannte dieser Dicke den Namen eines der schichtweise arbeitenden Köche.
    Vielleicht sitzt er sonst in einem anderen Revier, dachte der Kellner, vielleicht kommt er sonst abends, wenn ich keinen Dienst habe. Er entschied sich, geschmeichelt zu lächeln. »Wir haben viele gute Köche, Signore«, sagte er. »Der Maestro, der dieses kulinarische Meisterwerk zubereitete, war Carlos Trevi. Aldo Corrado hat ab fünf Uhr nachmittags Dienst.«
    »Okay«, schnaufte Leonard Cunard, der aus Chicago importierte Berufskiller. »Zahlen!«
    Der Kellner gab dem Zählkellner einen Wink und zog sich mit vielen Verbeugungen von dem vermeintlichen Stammgast zurück.
    Der Mann mit der Nilpferdfigur zahlte den Preis für die Pizza und das Glas Rotwein und erhob sich dann schnaufend.
    »Ich hoffe, wir können Sie bald wieder bei uns begrüßen«, sagte der Zählkellner verbindlich.
    »Sie werden von mir hören!«
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