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Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Titel: Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen
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Gegner auf eine ganz ausgefuchste Art außer Gefecht gesetzt werden soll. So, wie es jetzt aussieht, steht unser Kollege Cotton unter dem verdammt schmutzigen Verdacht, bestochen zu sein. 300 000 Dollar kann kein G-man auf seinem Bankkonto haben. Aber…«
    »Aber?« hakte Easton ein.
    »Ich glaube keine Sekunde daran, daß Cotton in der Lage wäre, sich bestechen zu lassen.«
    »Danke, Schulz«, sagte Easton. »Da sind wir einer Meinung. Jetzt fällt es mir schon leichter, das FBI zu verständigen.«
    »Beim FBI herrschen strenge Bräuche«, sinnierte Schulz. »Für den Augenblick ist er kaltgestellt, dieser Jerry Cotton…«
    ***
    In der West End Avenue fuhren wir in eine Tiefgarage unter einem der neuen Blocks. Dort stellte ich den Jaguar in eine Box. Danach hatten wir Gelegenheit, einen neuen Teil der New Yorker Unterwelt kennenzulernen. Es war ein unterirdischer Gang, der bis zu den Blocks am Roosevelt Drive führt. Er dient zur Kontrolle und Wartung der Fernheizungsleitung.
    Ich ging voran. Hollerth hatte mir den Weg schnell, aber genau beschrieben. Wir mußten im Keller von Hollerths Block herauskommen.
    Der Gang machte eine scharfe Biegung.
    Ich folgte ihr und prallte zurück.
    »Da war jemand!« flüsterte ich Phil fast unhörbar zu.
    »Hausmeister?« raunte er ebenso.
    Ich zuckte mit den Schultern. Doch mein Gefühl sagte mir, daß es nicht der Hausmeister war. Meine Hand tastete sich zum Kolben meiner Waffe. Ein Blick zurück reichte. Auch Phil hielt seine 38er schon in der Hand.
    Vorsichtig schob ich mich wieder vorwärts.
    Irgendwo im Gang wurde ein Geräusch laut. Metall auf Metall. Eine Stimme. Und eine zweite.
    »Zwei Hausmeister können es auf keinen Fall sein«, wisperte Phil.
    Ich ging weiter, unendlich langsam.
    Vielleicht schob sich meine Stiefelspitze etwas zu weit vor. Bevor ich die Biegung des Ganges wieder erreichte, ging es los.
    Mit einem trommelfellmordenden Stakkato wurde eine Maschinenpistole abgefeuert.
    Die Geschosse klatschten unmittelbar vor uns gegen die Wand und summten wie wütende Wespen als Querschläger durch die unterirdische Landschaft. Nach drei Sekunden war der erste Segen vorbei.
    Phil kniff mich ins Bein. Ich gab ihm ein Zeichen.
    Unsere Gegner mußten Hellseher sein. Sofort kam die zweite Ladung herangeschossen. Die Salve lag wesentlich tiefer. Aus, dachte ich, als ich es bemerkte.
    Mit dem Mut der Verzweiflung warf ich mich herum und irgendwie brachte ich es sogar fertig, Phil noch mit hochzureißen. Es war keine Musteraktion, denn ich schleuderte Phil ziemlich unsanft den Gang entlang. Er knallte mit der Stirn an die unverputzte Mauer. Ich hatte soviel Schwung, daß ich über ihn stürzte und mir an beiden Händen die Haut abschürfte.
    Aber wir waren aus dem unmittelbaren Bereich der unkontrollierten Querschläger heraus.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht fuhr sich Phil über die Stirn. »Hattest du nicht gesagt, daß dieser Hollerth ein ganz netter Mensch sei?«
    »Achtung!« flüsterte Sergeant Schulz. »Der FBI-Chef persönlich!«
    Aus der schwarzen Limousine stieg Mr. High. Ihm folgten zwei Männer, die Easton nicht kannte.
    »Guten Abend«, sagte Mr. High. »Ich danke Ihnen, daß Sie uns sofort unterrichtet haben.« Er warf einen Blick auf den Toten. »Ursache?« fragte er kurz.
    »Sieben Schüsse, davon sechs aus nächster Nähe«, berichtete Easton.
    »Wir haben die gleichen Dienstwaffen wie Sie«, sagte Mr. High. »Und das Opfer wurde mit Schüssen aus einer solchen Waffe getötet?«
    »Ja«, nickte Easton.
    »Wo ist das Papier?« fragte unser Chef weiter. »Das heißt, wenn Sie nicht darauf bestehen, uns als mitbetroffene Dienststelle auszuschalten. Ich habe Washington bereits unterrichtet und…«
    »Ich bestehe nicht darauf«, sagte Lieutenant Easton. »Ich halte jeden Verdacht gegen Jerry für absurd.«
    »Ich auch«, sagte Mr. High, »und das sollten wir beide nicht tun.« Er winkte den beiden Männern, die mit ihm ausgestiegen waren. »Schriftsachverständige«, erklärte er Easton.
    Die beiden nahmen vorsichtig die Auszahlungsquittung mit einer Pinzette in Empfang und steckten darüber ihre Köpfe zusammen. Es dauerte kaum eine halbe Minute, dann drehte sich der eine um. »Kein endgültiges Urteil, Mr. High, weil es sich hier um eine Kopie handelt. Das endgültige Urteil müssen wir zurückstellen, bis wir das Original gesehen haben.«
    »Ihr vorläufiges Urteil?« fragte Mr. High kurz.
    Der Sachverständige lächelte. »Nicht weil Jerry unser Kollege ist,
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