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Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Titel: Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen
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unterschreiben. Er hatte Glück, daß es gleich beim ersten Mal schon geschah.«
    »Phil hat vielleicht recht«, gab ich zu. »Aber das können wir niemals beweisen. Wir müssen mindestens diesen Williams fassen. Das kann aber noch Wochen dauern. So lange können wir Moulinaux nie festhalten. Kein Richter wird uns auf unser Beweismaterial hin einen Haftbefehl ausstellen.«
    »Die Sache mit dem Mord an Slimpstake?« fragte Mr. High.
    »Geht zweifellos auf seine Kappe. Wir können ihm auch das noch nicht beweisen!« dämpfte ich auch diese Hoffnung.
    »Wir haben also als Beweise nur den Namen Mulo und Hollerths Aussage. Er kann außerdem vielleicht noch die Stimme identifizieren. Mehr nicht«, resignierte auch Mr. High.
    Phil schüttelte den Kopf. »Mein Fehler. Ich hätte nicht so schnell zugreifen dürfen.«
    »Schon gut«, winkte ich ab. »Ich hätte es nicht anders getan.«
    »Und jetzt?« fragte Mr. High.
    »Kreuzverhör!« sagte ich. »Wir lassen Moulinaux vorführen!«
    ***
    »Vier Dollar achtzig«, sagte der Taxifahrer.
    »Du spinnst!« brummte der Fahrgast. »Was du mich gefahren hast, war höchstens für zwei Dollar.«
    »Vier achtzig!« wiederholte der Cabbie.
    »Du spinnst«, sagte der Fahrgast erneut. Dann kicherte er.
    »Du bist besoffen«, schimpfte der Fahrer. »Los, zahle und verschwinde. Ich will nicht auch noch den Wagen reinigen lassen.«
    »Bye, bye«, brummte der Fahrgast und machte Anstalten, die Tür zu öffnen. Der Cabbie war schneller. Er sprang vom Fahrersitz, lief um den Wagen herum und fing seinen schwankenden Fahrgast gerade noch ab.
    »Vier Dollar achtzig!« rief er drohend.
    Der Betrunkene antwortete mit einem schnellen, aber unkonzentrierten Schlag ins Gesicht des Fahrers.
    Blitzschnell zog der einen Gummiknüppel aus seiner Lederjacke. Das Instrument wischte durch die Luft. Mit einem leisen Ächzen brach der betrunkene Fahrgast zusammen.
    »Jetzt wird’s teurer!« schimpfte der Fahrer, hob den Mann auf, warf ihn in den Wagen zurück und stieg dann selbst wieder ein.
    Nach drei Minuten erreichte das Taxi eine Polizeistation.
    Der Fahrer legte sich mit beiden Ellbogen solange auf die Hupe, bis zwei Cops in der Tür der Station erschienen.
    »Was ist denn los? Wild geworden, was?« fragte der eine Polizist.
    »Ich nicht!« rief der Fahrer. »Mein Fahrgast. Er wollte erst nicht zahlen. Dann hat er mich tätlich angegriffen. In Notwehr habe ich ihm eine mit meinem Gummiknüppel übergezogen. Nehmt ihn zu euch in die Zelle, bis er wieder zu sich kommt. Ich will mein Geld von ihm.«
    Die beiden Cops öffneten den Wagen und zogen den noch immer Regungslosen heraus. »Der stinkt wie ein Whiskydampfer aus Schottland«, bemerkte der eine der Beamten.
    Zwei Minuten später schloß sich das Gitter der Ernüchterungszelle hinter dem zahlungsunwilligen Fahrgast.
    ***
    »Sie kennen keinen John Hollerth?« fragte Phil.
    »Nur aus den Klatschspalten der Zeitungen«, erwiderte Moulinaux.
    »Und woher kennen Sie Shlitz?« schoß ich meine Frage ab.
    »Shlitz? Wer ist das?« fragte er zurück.
    »Wann haben Sie Roger Slimpstake kennengelernt?« fragte Mr. High.
    »Im Dreißigjährigen Krieg in Europa«, lachte Moulinaux spöttisch. »Darf ich jetzt auch einmal fragen? Wann bekomme ich meinen Rechtsanwalt?«
    »Wo ist Archie Williams?« fragte ich weiter, ohne auf seine Zwischenfrage einzugehen.
    »Ist das der Schlagersänger?« fragte Moulinaux.
    So ging es seit Stunden. Die Herbstsonne schien in das Fenster und auf der Straße brauste der Verkehr.
    »Wenn ich recht unterrichtet bin«, sagte Moulinaux, »können Sie dieses lustige Spiel 24 Stunden lang treiben. Passen Sie nur auf, daß ich keinen Herzanfall bekomme. Das würde sehr teuer für Sie.«
    »Wollen Sie eine Pause haben?« fragte ich.
    In diesem Moment schrillte anhaltend das Telefon. Mr. High, der jede Störung untersagt hatte, nahm unwillig den Hörer ab. »Was ist denn?«
    Undeutlich plärrte es zu mir herüber.
    »Ich schicke ihn an einen Nebenapparat«, sagte Mr. High. D gab er mir einen Wink.
    »Pause«, sagte ich zu Moulinaux. »Wollen Sie abgeführt werden? Brauchen Sie eine Tasse Kaffee?«
    Er nickte.
    »Phil!« bat ich.
    Dann ging ich ans Telefon.
    ***
    Nach 30 Minuten setzten wir die Vernehmung des Beschuldigten Gilbert Moulinaux fort.
    »Woher kennen Sie Shlitz?« fragte ich.
    »Diese Frage kam jetzt zum hundertsten Mal«, grinste er.
    Ich holte tief Luft. Dann wandte ich mich an Mr. High. »Ich gebe es auf«, sagte ich.
    Mr. High
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