Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Titel: Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen
Autoren:
Vom Netzwerk:
sie behutsam fest. Sie mußte Schmerzen haben.
    »Was ist?« fragte Phil hastig.
    »Das Messer steckt vermutlich knapp neben der Wirbelsäule. Vielleicht ist sie zu retten. Das Herz scheint jedenfalls nicht getroffen zu sein«, sagte ich.
    »Lauf zum Wagen! Ambulance und City Police!«
    Mein Frefund spurtete los.
    Genau in diesem Augenblick krachte ein Schuß.
    Phil mußte instinktiv gespürt haben, daß ihm Gefahr drohte. Im Bruchteil einer Sekunde schlug er einen Haken, wollte sich hinwerfen, hatte aber zuviel Schwung. Deshalb produzierte er eine regelrechte Fallschirmspringerrolle, wie wir sie auf der FBI-Akademie lernen.
    Dann vollführte er eine glatte Landung im Rinnstein. Die Bordsteinkante gab ihm etwas Deckung.
    Wie auf dem Schießstand zog Phil seine Pistole. Noch bevor der unbekannte Gegner zum zweiten Schuß kam, jagte Phil drei Kugeln aus dem Lauf der 38er.
    »Weg!« brüllte eine unbekannte Stimme aus der Richtung, in die Phil geschossen hatte.
    Das Mädchen bäumte sich auf unter meinen Händen. Ich wußte, daß Phil nicht mehr in unmittelbarer Gefahr war, und kümmerte mich wieder um die Verletzte.
    »Mulo«, flüsterte sie fast unhörbar.
    Mulo bedeutete bekanntlich Maulesel. Man konnte dieses Wort natürlich auch für, einen störrischen Menschen gebrauchen.
    Wenn das jemand anderes zu mir gesagt hätte, wäre ich vielleicht böse geworden. Diesem Mädchen aber nahm ich es nicht übel, zumal ich nicht wissen konnte, ob sie mit Mulo nicht die Person meinte, die ihr das Messer in den Rücken gestoßen hatte.
    Zwei Schritte von uns entfernt war ein Hauseingang. Ich wußte nicht, ob sich der Messerstecher darin verbarg.
    Andererseits konnte die Gefahr für das Mädchen hier auf der Straße im Schußbereich der Pistole, die Phil zu seinem Sprung gezwungen hatte, größer sein.
    Ich entschied mich für den Hauseingang. Mit einem Messerstecher konnte ich notfalls leichter fertigwerden als mit einem hinterlistigen Pistolenschützen.
    Vorsichtig hob ich das Mädchen auf. Sie ließ es geschehen, als spüre sie instinktiv, daß ich ihr helfen wollte.
    »Mulo«, flüsterte sie wieder.
    ***
    »Hey«, zischte der dicke Wirt mit der schmuddeligen Schürze ins Telefon. »Wundere dich nicht, wenn ich gleich zu toben anfange und nach der Polizei brülle. Ich…«
    »Polizei?« fragte verwundert die Stimme am anderen Ende des Drahtes.
    Der dicke Wirt sprach hastig weiter: »Da kam ein Kerl herein, der sah aus wie George Nader. Harry hat ihn sofort erkannt und dann hat das Kamel auch schon geschossen…«
    »Wer?« fragte die Stimme kalt. »George Nader?«
    »Nein, Harry. Der Kerl war bestimmt kein Schauspieler.«
    »Sondern?«
    »Ein G-man«, sagte der schmuddelige Wirt seufzend. »Jerry Cotton heißt er.«
    Der Teilnehmer auf der anderen Seite schwieg ein paar Sekunden lang. Der Wirt hörte, wie drüben ein Feuerzeug klickte. »Wieso?« fragte dann die Stim- »Keine Ahnung. Vielleicht kam er ohne eine bestimmte Absicht. Nur…«
    »Was, nur?«
    »Das Karatemädchen«, knurrte der Inhaber der Sing-Sing-Filiale. »Sie hatte gerade eine kleine Auseinandersetzung mit Ernest Mandyke. Er hat sie quer durch das Lokal geschleudert. Wahrscheinlich hätte sie es ihm anschließend heimgezahlt. Aber dann kam dieser Cotton. Sie flog direkt gegen ihn und…«
    Während dieser Schilderung wurde dem Wirt die. Szene wieder gegenwärtig. Auf seiner speckigen Stirn bildeten sich dicke Schweißtropfen.
    »Weiter!« forderte die kalte Stimme aus der Hörmuschel.
    »Sie wollte sich mit ihm anlegen«, berichtete der Wirt aufgeregt. »Harry war schneller. Er hat geschossen. Der G-man ist sofort losgespurtet. Natürlich hat er nichts gefunden. So konnte er sich nicht mehr um das Mädchen kümmern.«
    »Wo ist sie?«
    »Weg. Ich habe ihr einen Wink gegeben. Ist doch klar. Wenn der G-man sie mitnimmt, wird sie singen. Sie weiß zuviel und sie muß…«
    »Sie muß endgültig verschwinden«, sagte die Stimme erbarmungslos.
    »Mir ist es gleich, ob sie aus dem Harlem River, dem Hudson oder East River gefischt wird. Wenn sie zum FBI kommt, lasse ich euch alle umlegen. Verstanden?«
    »Verstanden«, flüsterte der Wirt erschrocken. Seine Augen flackerten. Draußen vor der Tür heulte eine Polizeisirene auf. Die Scheiben des Lokals waren zwar unglaublich schmutzig, aber doch nicht schmutzig genug, um nicht einen Widerschein des zuckenden Rotlichts hindurchzulassen.
    Der Wirt kam sich vor, als habe er drei Hefte Löschpapier zum Lunch gegessen. So
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher