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Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Titel: Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen
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sagen wir das übereinstimmend. Aber die Unterschrift ist offensichtlich eine Fälschung, die von einem Stümper sehr hastig und ohne jede Sorgfalt angefertigt wurde. Vermutlich auf die läppische Weise, in der jeder Laie eine Unterschrift grob fälschen kann. Die Vorläge wurde kopfstehend nachgezeichnet. Der Vergleich der uns vorliegenden echten Cotton-Unterschrift mit dem Original dieser Quittung kann unser Urteil nur noch zugunsten Cottons erhärten.«
    »Danke«, sagte Mr. High. »Ich habe eine Zusatzfrage, die ich auch an Lieutenant Easton richte. Besteht jemand darauf, daß Cotton nach diesem ersten Urteil vorerst vom Dienst beurlaubt wird?«
    »Nein«, sagte auch Easton.
    »Danke«, sagte Mr. High wieder. »Aber ich bitte Sie, sofort das Original der Auszahlungsquittung zu beschaffen. Es kommen Fachleute aus Washington.«
    »Jawohl!« quittierte der Schriftsachverständige die Anweisung. Die beiden verschwanden.
    »Wo ist eigentlich Cotton?« fragte Easton.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Mr. High.
    ***
    Die nächste Salve fetzte durch den schmalen Gang. Und dann kam der Nebel. Eines der Projektile hatte ein Heizungsrohr getroffen. Weißer heißer Dampf breitete sich aus.
    »Dampfbäder sind gesund«, kommentierte Phil. »Sogar für offene Wunden, wie mir mein Doktor mal gesagt hat.«
    »Aber nicht für dich«, flüsterte ich schnell zurück. »Los, laufe in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Fordere vom Jaguar aus über Funk Verstärkung an. Und dann trainiere für die Olympischen Spiele, indem du wie ein geölter Blitz zum Roosevelt Drive rennst. Von dort erreichst du auch diesen Gang — allerdings im Rücken unserer Widersacher.«
    »Und du?« fragte er schnell.
    »Mit einigem Glück halte ich die Stellung!«
    »Das dauert mindestens drei Minuten«, gab er zu bedenken.
    »Wenn du noch lange überlegst, dauert es sechs!«
    Er rannte los. Um seine Schritte unhörbar zu machen, jagte ich einige Schüsse in den Dampf vor mir. Es knallte, daß mir fast das Trommelfell platzte.
    Die Antwort war ein Aufschrei.
    Die Gegenpartei mußte sich näher gewagt haben, denn der Schrei kam aus unmittelbarer Nähe.
    Ich warf mich wieder zu Boden, denn jetzt mußte die nächste Salve kommen. Blitzschnell robbte ich unter ein Heizungsrohr, das etwa fünf Handbreit über dem Boden lag. Nein, vier. Ich merkte es, als mein Rücken unangenehm heiß wurde.
    Die Gegenpartei war still. Das gefiel mir nicht.
    »Hey!« brüllte ich.
    Das gefiel ihr nicht. Eine neue Salve donnerte durch den Gang. Es gab einen metallischen Klang. Dann plätscherte es. Eine Wasserleitung war getroffen.
    Eigentlich wollte ich gar nicht baden.
    Ich jagte drei Schüsse in Richtung der Biegung des Ganges. Eine neue Salve von drüben antwortete. Ein Querschläger surrte in unangenehmer Nähe meines linken Ohres vorbei.
    Die Gegner hatten beachtliche Vorteile auf ihrer Seite. Ich wechselte das Magazin meiner 38er aus.
    »Hallo«, brüllte ich dann in die Nebelwand. »Aufhören!«
    Dröhnendes Gelächter aus mehreren Kehlen antwortete mir. Doch ich ließ mich davon nicht beeindrucken.
    »FBI! Alle Ausgänge sind besetzt! Geben Sie den aussichtslosen Kampf auf!« Manchmal wirkte diese Ansprache wirklich. »Werfen Sie Ihre Waffen weg und kommen Sie einzeln heraus!«
    Die Antwort, die von drüben kam, unterschlug ich später sogar in meinem Bericht. Ich verzichtete auch auf eine Strafanzeige wegen Beleidigung.
    Offenbar waren die Leute mit den Maschinenpistolen abgelenkt. Sie lachten nämlich laut und schallend.
    Ich sprang nach vorne, in den Dampf hinein. Er war heiß und stickig. Meine Schuhe platschten ins Wasser.
    Meine Gegner lachten immer noch.
    Ich knallte das ganze Magazin blind in den Gang; Jetzt verging ihnen das Lachen. Einer brüllte. »Mein Arm!«
    Dann klapperte etwas. Offenbar die Maschinenpistole des Verwundeten. Zum Glück für mich war sie damit außer Gefecht.
    »Kommen Sie zu mir!« rief ich. »Auf der anderen Seite laufen Sie direkt in konzentriertes Feuer! Sie werden von dort nicht gewarnt!«
    Der Schreier von vorher wiederholte seine unfeinen Zitate.
    Diesmal hatte er keinen Lacherfolg mehr. Offenbar sank drüben die Kampfmoral.
    Ich riskierte einen schnellen Blick auf die Uhr.
    Wie lange Phil schon unterwegs war, konnte ich nicht mehr abschätzen. Drei Sekunden? Oder sechzig? Oder zwei Minuten?
    »Wird’s bald?« fragte ich.
    Eine neue Salve ratterte los.
    Ich machte einen Sprung rückwärts, wobei ich nicht mehr an das Wasser dachte.
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