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Jedes Kind Kann Regeln Lernen

Titel: Jedes Kind Kann Regeln Lernen
Autoren: Annette Kast-Zahn
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dem unerwünschten Verhalten Ihres Kindes an. Nur dann kann es daraus lernen.
    - Reden Sie ruhig.
    - Bleiben Sie fest. Wahrscheinlich wird Ihr Kind Ihr Durchhaltevermögen testen, z.B. durch besonders ausdauerndes Schreien.
    - Wählen Sie eine andere Konsequenz, wenn Ihre Taten mehrmals hintereinander ohne Wirkung geblieben sind.
    - Nehmen Sie eine einmal ausgesprochene Konsequenz nicht zurück.
    - Zeigen Sie Ihrem Kind, daß Sie zu ihm halten. Sobald eine Konsequenz ausgestanden ist, ist alles vergeben und vergessen.
Dritter Schritt: Einen Vertrag schließen
    Für manche Eltern ist es schwierig, gute Vorsätze in die Tat umzusetzen. Es bleibt bei der guten Absicht, aber die Taten bleiben aus. Wie soll das Kind Regeln lernen, wenn seine Eltern keine klare Linie erkennen lassen? Wenn es mit den Konsequenzen einfach nicht so recht klappen will, kann es eine Hilfe sein, sich an den Tisch zu setzen und einen Plan zu machen. Es hängt vom Alter des Kindes ab, ob mit ihm zusammen ein Vertrag ausgehandelt werden kann, oder ob die Eltern für sich allein ein bestimmtes Vorgehen planen.
Ein Plan zur Selbstkontrolle
    Mit einem Baby oder Kleinkind können Sie natürlich noch keinen Vertrag schließen. Sie können nur für sich selbst einen Plan machen und festlegen, was sich ändern soll und was Sie in Zukunft anders machen wollen. Beantworten Sie für sich die folgenden Fragen schriftlich, wie es die Eltern des dreijährigen Sebastian gemacht haben.
    • Welches Verhalten muß sich ändern?
    " Sebastian hat mehrmals am Tag Schrei- und Trotzanfälle. Das ist für sein Alter nicht normal. Es muß sich ändern."
    • Wie oft kommt das unerwünschte Verhalten vor?
    Führen Sie zunächst eine Woche lang Tagebuch und schreiben Sie genau auf, wie oft, wie lange und wie heftig das unerwünschte Verhalten Ihres Kindes aufgetreten ist.
    "Sebastian hatte in der letzten Woche täglich mindestens zwei und höchstens fünf Trotzanfälle. Sie dauerten zwischen 10 und 30 Minuten."
    • Welche Konsequenz wählen Sie?
    Was werden Sie von jetzt an tun, sobald Ihr Kind wieder das unerwünschte Verhalten zeigt?
    "Wenn Klartext-Reden nicht wirkt, wähle ich eine Auszeit: Sobald Sebastian sich auf den Boden wirft und schreit, werde ich wortlos den Raum verlassen. Alle 3 Minuten gehe ich zu ihm und frage ihn, ob er jetzt aufhören will. Wenn er schreiend hinter mir herläuft, bringe ich ihn in sein Zimmer und mache die Tür zu. Ich bleibe an der Tür stehen und passe auf, daß er dort drin bleibt. Alle 3 Minuten gehe ich hinein und mache ihm ein Friedensangebot, bis er sich beruhigt hat."
    • Welche Anreize oder Belohnungen wählen Sie?
    "Wenn Sebastian sich beruhigt hat, darf er sofort wieder zu mir kommen. Ich achte in der folgenden Zeit besonders auf das Gute, lobe ihn und mache ihm Mut. Wenn möglich, biete ich ihm nach einer kurzen friedlichen Phase ein gemeinsames Spiel an."
    • Wie wirkt es?
    Führen Sie das Tagebuch weiter, damit Sie die Fortschritte genau erkennen können.
    "Vor einer Woche habe ich mit der Durchführung des Plans begonnen. Seitdem hatte Sebastian an drei Tagen keinen einzigen Trotzanfall, an zwei Tagen einen recht kurzen und am Montag und Dienstag jeweils einen sehr heftigen von 30 Minuten Dauer."
    • Was können Sie noch tun, damit Ihr Plan zum Erfolg führt?
    - Hängen Sie Ihren Plan an einer gut sichtbaren und gut zugänglichen Stelle auf, damit Sie häufig daran erinnert werden.
    - Erzählen Sie jemandem von Ihrem Plan - vielleicht der Oma oder einer guten Freundin. Auch die Leiterin einer Spielgruppe oder der Kinderarzt können geeignete Ansprechpartner sein. Es kann nur von Vorteil sein, wenn Sie mit jemandem darüber diskutiert und auch Gegenargumente gehört haben. Für Sie ist das ein guter Test, ob Sie wirklich selbst von Ihrem Plan überzeugt sind.
    - Rechnen Sie damit, daß es schwierig wird! Jedes normale Kind wird sich zunächst wehren, wenn Eltern liebgewonnene Gewohnheiten ändern. Es wird Ihr
    Durchhaltevermögen auf eine harte Probe stellen. Kinder haben fast immer bessere Nerven als Erwachsene!
    - Gönnen Sie sich etwas Gutes, wenn Sie es geschafft haben, Ihren Plan einzuhalten! Sie können stolz auf sich sein und sich ruhig einmal selbst belohnen! Die schönste Belohnung für Sie und Ihr Kind ist natürlich, wenn Sie beide besser miteinander zurechtkommen.
Ein Vertrag zwischen Eltern und Kind
    Frühestens ab dem Vorschulalter können Sie Ihr Kind aktiv an der Planung eines Vertrages beteiligen. Je
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