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Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot - Ahne: Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot

Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot - Ahne: Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot

Titel: Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot - Ahne: Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot
Autoren: Ahne
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Zwiegespräche mit Gott |  heute:
    Der Verdacht
    A: Na Gott.
    G: Na.
    A: Na, sag ma, wie lange kenn’ wa uns jetze?
    G: Noch nich lange.
    A: Aba fuffzin Jahre sind’s bestümmt, oda?
    G: Ein Wimpanschlach, jenau.
    A: Habick dir schon azählt, dit meene Zimmapflanze jeblüht hat?
    G: Nee.
    A: Die hat jeblüht, Gott.
    G: Nee!
    A: Doch, Gott. Die hat zun ersten Ma jeblüht, zumindist von da an, seit woick sie habe.
    G: Donnawetta!
    A: Und ick hab sie schon fuffzin Jahre, Gott.
    G: Potzblitz! Dit is ja so lange wie wir uns … ick meine, wie du mir kennst.
    A: Und dit is noch nichma allit, Gott. Unsa Thermometa hat jestan +63°C anjezeigt.
    G: Müssta ma wenija heizen, spaht ooch Enagie, wat sich an Ende des Jahres wiederum in’ Klingilbeutil bemerkbah macht.
    A: Dit Thermometa, Gott, wat +63°C anjezeigt hat, dit is unsa Außenthermometa.
    G: Denn hat da sichalich die Sonne druffjeschienen. Wenn nämich die Sonne, ja, mit volle Wucht direkt uff ein Thermometa scheint, denn kann dit durchaus schon ma 62°C anzeigen, dit Thermometa.
    A: 63, Gott.
    G: In Ausnahmefälle ooch ma 63, ja.
    A: Dit Thermometa is aba nach ’n Hof raus. Da scheint nie, ick betone nie, die Sonne ruff. Außadem lag jestan Schnee, Gott und unsre liebe Sonne, die hat sich seit diwerse Monde schon nich mehr bei uns blicken lassen, die hat sich wahscheinlich sowieso schon längst nach Mallorka vapisst, „Arriwidertschi, ihr Flachpfeifen“. So sieht’s nämich aus.
    G: Ach, so sieht dit aus. Na denn …, denn is dit wahscheinlich kaputt, eua schönit Außenthermometa.
    A: Du bringstit uffin Punkt. Jenauso wie in Übrigen meene Festplatte.
    G: Wat denn für’n Fest? Hast mir ja janich einjeladen.
    A: Dadrüba macht man keene Witze, Gott. Da wahn alle wichtijen Daten druff. Ick wollt doch morgen oda übamorgen damit anne Öffentlichkeit jehn, mit die Daten. Brisante Daten, wenn de vastehst, wattick meine. Da wärn einije Köpfe jerollt, so viel is sicha.
    G: Warum ihr imma so brutal sein müsst? Weeß janich, von wema dit übahaupt habt. Also von mir janz bestümmt nich.
    A: Da wärn sümbolisch Köppe jerollt, Gott. Ick trachte doch niemand nach ’n Leben. Ick bin doch nich pervers. Da hätten einije einflussreiche Pasönlichkeiten aus Würtschaft und Politik, Wissenschaft, Kunst, Kultur und Sport und dem, wat man jemeinhin so Vamüschtit nennt, hätten da ihre Ämta valorn, ihre Positjonen, Posten, Pahkplätze.
    G: Ihre … Pahkplätze?!
    A: Is mir uff die Schnelle jetz keen sinnvollirit drittit Wort mit P vorne einjefallen, und du weeßt, drei Wörta müssen’s imma sein.
    G: Vastehe.
    A: Vastehste?!
    G: Ja. Habick ja ebend jesagt.
    A: Nee, Gott. Ick meine, da läuft eine janz linke Aktjon jegen mich.
    G: Weil deine Blume blüht?
    A: Dit is doch nur dit Zeichen, Gott. Dit Uffblühen is dit unheilvolle Zeichen jewesen. Wann bitteschön blüht ’ne Blume schonma in Dezemba? Und kurz danach jingit nämich ooch schon los, dit Thermometa, die Festplatte, denn is die eene CD plötzlich vaschwunden jewesen, von den mongolischen Obatonsänga, spurlos, und die Antenne von meen Fernseha, diesa Digitalkasten hier, der hat seinen Dienst uffjejeben, und meene Freundin, Gott, die is total komisch jeworden, die hat ma neulich doch tatsächlich jefracht, ob wa zusammen zu ’ne Lesung jehn wollen.
    G: Na und? Wat is denn daran komisch?
    A: Meene Freundin, Gott, hat mir jefracht, ob wir zusammen zu ’ne Lesung jehn wollen!
    G: Ja! Und?!
    A: Ej, ick hab den Vadacht, Gott, dit meene Freundin janich mehr meene Freundin is. Ick gloob, Gott, die wurde heimlich ausjetauscht. Ick gloob, die vasuchen da grade jemand bei mir in meine Nähe einzuschleusen, der denn allit Mögliche bei mir manipulieren kann, ohne dit ick dit mitkriejen tu.
    G: Na, diesa Plan scheint uff alle Fälle gründlich misslungen.
    A: Villeicht, Gott, villeicht bist du ja der letzte Mensch übahaupt, denick noch vatrauen kann.
    G: Binnick nich.
    A: Wieso?! Machste etwa ooch schon bei die mit?
    G: Ick bin keen Mensch.
    A: Ach. Na, wie dem ooch sei. Wennick jedenfalls morgen mit jepackte Koffa bei dir vor de Tür stehen sollte, denn hoffick ma stahk, ditte mir nich zurückweisen tust.
    G: Platz is inne kleensten Hütte.
    A: Danke, Gott.
    G: Bitte, Bürschchen.
    A: Tschüss Gott.
    G: Tschüss Bürschchen.
    A: Ach, Gott?
    G: Ja, Bürschchen?
    A: Du hast … noch nie zu mir „Bürschchen“ jesacht.
    G: So?! Wie habick denn sonst imma zu dir jesacht?
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