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Jedes Kind Kann Regeln Lernen

Titel: Jedes Kind Kann Regeln Lernen
Autoren: Annette Kast-Zahn
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schreiben um die Wette: Wem fallen die meisten Schimpfwörter mit "A" ein? Achtung, fertig, los..."
    - Ist Ihr Kind ein "Zappelphilipp" - fällt es ihm sehr schwer, still zu sitzen? Dann machen Sie mit ihm das ZappelSpiel. Sie sagen: "Jetzt wollen wir mal sehen, ob du ganze 5 Minuten lang ohne Unterbrechung zappeln kannst. Aber irgendetwas an dir muß wirklich immer in Bewegung sein! Ich schaue auf die Uhr!"
    - Werden Sie manchmal von Ihrem Kind getreten oder gehauen? Sie fassen es einfach nicht als aggressives Verhalten, sondern als Aufforderung zum Spiel auf. Sie sagen: "Du möchtest mit mir das Trete-Haue-Spiel spielen? Na gut. Du hast angefangen, jetzt bin ich dran.
    - So, jetzt bist du wieder dran."
    Diese auf den ersten Blick etwas merkwürdigen Vorschläge haben etwas gemeinsam:
    - Sie überraschen Ihr Kind. Es merkt: "Die alten Spielregeln funktionieren auf einmal nicht mehr."
    - Sie würdigen das auffällige Verhalten Ihres Kindes plötzlich spielerisch als Leistung. Vielleicht wetteifern Sie sogar mit ihm. Damit erscheint das Verhalten Ihrem Kind in ganz neuem Licht. Jedenfalls ist es nicht mehr geeignet als Mittel, im Machtkampf mit Ihnen Punkte zu sammeln.
    Ganz besonders wichtig bei diesem Vorgehen ist das Spielerische. Heben Sie es sich auf für Momente, in denen Sie selbst "gut drauf" sind. Sonst könnte es leicht umschlagen in bittere Ironie oder bösen Sarkasmus. Dann geht der Schuß nach hinten los!
Einen neuen Schauplatz eröffnen
    Wenn mehrere Kinder im Spiel sind, kommt es immer wieder zu körperlichen Auseinandersetzungen. Oft sind die Rollen klar verteilt: Es gibt einen "Täter" und ein "Opfer". Statt den "Täter" zu ermahnen und mit ihm zu diskutieren, tun Sie folgendes: Sie trennen die Kinder, lassen den "Täter" aber vollkommen links liegen. Sie schauen ihn (oder sie) nicht an und reden nicht mit ihm. Dafür wenden Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit dem "Opfer" zu: Sie trösten, streicheln, pusten, nehmen es auf den Arm, bieten ein Spiel an. Erst wenn das "Opfer" sich völlig beruhigt hat, nehmen Sie das andere Kind wieder zur Kenntnis. Dadurch wird die "Täter" - Rolle auf die Dauer ziemlich unattraktiv.
    Ähnliches ist denkbar in einer Kindergruppe, z.B. im Kindergarten. Oft landet gerade das "störende" Kind (es schlägt die anderen, bleibt nicht sitzen, schreit laut...) bei der Erzieherin auf dem Schoß oder darf Spiele oder Bilderbücher aussuchen, damit es "Ruhe gibt". Wie wäre es mit dem umgekehrten Weg? Sobald sich ein Kind in der Gruppe besonders auffällig verhält, bekommen die anderen etwas besonders Interessantes angeboten: ein neues Bilderbuch, ein Rollenspiel, eine tolle Bastelarbeit, etwas Leckeres zu essen. Sobald das Kind mit seinem auffälligen Verhalten aufhört, kann es natürlich mitmachen. Dieses Vorgehen ist auch anwendbar, wenn es Konflikte unter Geschwistern gibt.
Geschichten erzählen
    Eine Großmutter zeigte mir vor einigen Wochen einen Ordner mit Geschichten, die sie für ihre drei Enkeltöchter geschrieben und liebevoll illustriert hatte. Es waren ganz besondere Geschichten. Es kamen Feen, Tiere und Prinzessinnen darin vor. In jeder Geschichte wurde ein Problem oder eine schwierige Aufgabe bewältigt - und wer war der Held? In jeder Geschichte konnte sich eine der drei Enkelinnen wiedererkennen! Alle Geschichten gingen gut aus. Am Ende wurde immer eine Lösung angeboten. Es war eine wunderbare Idee dieser engagierten Großmutter, solche Geschichten für ihre Enkelinnen zu schreiben. Ein persönlicheres Geschenk hätte sie ihnen wohl kaum machen können. Sie war ganz professionell vorgegangen. Auch Psychologen setzen Geschichten ein, um Kindern bei der Bewältigung ihrer Probleme zu helfen. In dem sehr empfehlenswerten Buch Anna zähmt die Monster von Doris Brett finden Sie zahlreiche solcher Geschichten - und eine Anleitung, wie Sie selbst welche erfinden können. Solche Geschichten können Ihrem Kind helfen, sich ein Problem einzugestehen und auf indirekte Weise eine Lösung von Ihnen anzunehmen. Auch ganz kleine alltägliche Probleme können auf diese Art und Weise zur Sprache gebracht werden. Ein Beispiel: Der vierjährige Lars brauchte zum Einschlafen noch einen Schnuller. Seine Mutter erzählte ihm folgende Geschichte:
    "Es war einmal ein kleiner Löwenjunge, der hieß Leo. Er war sehr lieb und lustig und tollte am liebsten den ganzen Tag draußen herum. Er wohnte mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester, einem ganz süßen Löwenbaby, in einer besonders
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