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Jedes Kind Kann Regeln Lernen

Titel: Jedes Kind Kann Regeln Lernen
Autoren: Annette Kast-Zahn
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abwechselnd. Wegen des langen Textes übernahm die Mutter den größten Anteil. Es folgt der Wortlaut des Vertrages:
    "Sara macht die Hausaufgaben in ihrem Zimmer. Die Eieruhr wird auf 60 Minuten gestellt. Danach ist Schluß, die Hefte werden weggeräumt. Wenn Sara nicht fertig geworden ist, schreibt Mama für die Lehrerin eine Begründung ins Hausaufgabenheft.
    Lesen und Schreiben kann Sara ganz allein. Mama geht in ein anderes Zimmer. Wenn Sara etwas fragen will, geht sie mit dem Heft zu Mama. Mama guckt am Schluß nach und zeigt Sara die Fehler. Ab sechs Fehlern schreibt Sara neu.
    In Mathematik kann Sara Plus- und Malaufgaben allein. Bei Minusaufgaben, Geteilt-Aufgaben und schwierigen Textaufgaben setzt Mama sich dazu und hilft Sara.
    Wenn Sara anfängt zu schimpfen und zu schreien, geht Mama
    sofort ruhig raus. Nach 5 Minuten bietet sie Sara noch einmal ihre Hilfe an.
    Wenn Sara gut mitgemacht hat, darf sie einen Aufkleber in den Wochenplan kleben.
    Wenn Mama ruhig und freundlich geblieben ist, darf sie sich ein lachendes Gesicht in den Wochenplan malen. Wenn sie geschrieen oder gemeckert hat, muß sie ein weinendes Gesicht malen und nach den Hausaufgaben mit Sara eine Runde Uno spielen.
    Wenn es eine ganze Woche lang gut geklappt hat, überlegen wir beide, was wir Schönes zusammen machen können."
    (Unterschrift Sara) (Unterschrift Mama)
    • Wie kontrollieren wir es?
    In einen Wochenplan - das kann ein Kalender, ein Stundenplan oder ein selbst entworfener Plan sein - tragen Sie täglich die wichtigsten Ereignisse ein. Kurze Stichpunkte reichen aus!
    Sara und ihre Mutter hatten schon in dem Vertrag vereinbart, Aufkleber bzw. ein lachendes Gesicht als Zeichen für Erfolg zu verwenden. Ihr Wochenplan sah so aus:
-
    Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Dauer
20 min.
40 min,
10 min. {wenig -'i-tfj
60 min.
^5 ►nit'V
Sara
¥
w
¥

w
Mama
©
©
©
®
©
    Kommentar: Die Woche war ganz gut, nur am Donnerstag ging es schief. Sara hat gemeckert, und Mama ist rausgegangen. Beim zweiten Versuch hat Sara geheult, und Mama hat geschimpft. Die Hausaufgaben sind in einer Stunde nicht fertig geworden. Insgesamt aber schon gute Fortschritte!
    • Abschließend noch einige Tips:
    • Hängen Sie Ihren Vertrag an einer gut sichtbaren Stelle auf.
    • Halten Sie die Vereinbarungen mehrere Wochen lang aufrecht, da sich sonst leicht Rückfälle einschleichen können.
    • Wenn Sie und Ihr Kind schwerwiegende Probleme haben, sind Sie vielleicht allein überfordert. Ihnen steht fachliche Hilfe zu. Die erste Adresse ist Ihr Kinderarzt bzw. Ihre Kinderärztin. Wenn nötig, bekommen Sie dort die Anschrift von Beratungsstellen oder Kinderpsychologen.
    • Zusammenfassung:
    Mit einem Baby oder Kleinkind können Sie natürlich noch keinen Vertrag schließen. Sie können aber für sich selbst einen Plan machen und genau schriftlich festlegen, welches Verhalten Sie bei sich und Ihrem Kind ändern wollen, und welche Konsequenzen und Anreize Sie wählen. Vom Vorschulalter an können Sie Ihr Kind an der Planung eines Vertrages beteiligen. Wieder geht es um Verhaltensänderungen, Konsequenzen und Anreize. Was Sie gemeinsam ausgehandelt haben, wird von Ihnen beiden unterschrieben und kontrolliert.
Kapitel 5: Das Wichtigste in Kürze
    • Wer seinem Kind Grenzen setzen will, muß gleichzeitig auf das Gute achten
    Machen Sie Ihrem Kind Mut. Zeigen Sie ihm, daß Sie seinen Fähigkeiten vertrauen. Loben Sie Ihr Kind. Sagen Sie ihm genau, was Sie mögen, und lassen Sie das Gute stehen.
    • Erster Schritt:
    Reden Sie mit Ihrem Kind Klartext. Geben Sie klare Anweisungen, kontrollieren Sie Ihre Stimme und Ihre Körpersprache und sagen Sie mehrmals hintereinander genau das, was ihr Kind tun soll (Technik der "kaputten Schallplatte").
    • Zweiter Schritt:
    Lassen Sie auf Ihre Worte Taten folgen. Ihr Kind lernt am besten aus den natürlichen, logischen Folgen seines Verhaltens. Zusätzlich kann eine altersgerechte "Auszeit" eingesetzt werden. Es ist wirkungsvoller, Anreize zu setzen, statt Strafen anzukündigen.
    • Dritter Schritt:
    Wenn Ihnen konsequentes Handeln schwer fällt, können Sie für sich einen Plan zur Selbstkontrolle entwerfen. Ist Ihr Kind schon alt genug, können Sie mit ihm einen Vertrag zur Verhaltensänderung aushandeln.

WAS WIR NOCH TUN KÖNNEN: KREATIVE PROBLEMLÖSUNGEN

    In diesem Kapitel erfahren Sie...
    • welche Wege Sie gehen können,
    wenn Sie sich nicht mit Verhaltensplänen begnügen wollen
    • wie Sie Ihre
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