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Incubus et Succubus

Incubus et Succubus

Titel: Incubus et Succubus
Autoren: Asher Reed
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Seelen der Ängstlichen und ein flächendeckender Nebel tauchte wie aus dem Nichts auf. „Bitte nicht“, stöhnte Dominik, der das Szenario kaum fassen konnte. Er versuchte es mit Fassung, er versuchte es mit Logik, aber er kam nicht dahinter.
      „Komm!“, rief Daniel. „Wir können nicht hier bleiben“, sie begannen zu laufen, weg, fort … Dominik versuchte Schritt zu halten. „Warte“, rief er nach, aber Daniel, der Angst hatte, war schnell. Sie liefen auf der anderen Seite des Hangs hinauf, bahnten sich einen Weg durch die dichten Büsche, das Geäst und das Wurzelwerk. Der Hang schien endlos. Dornen stachen in ihre Hände, die Taschenlampe von Dominik fiel zu Boden, er hob sie wieder auf, weit vor ihm Daniel, so weit weg. „Warte“, rief er ihm zu, Tränen quellten aus seinen Augen. Er wollte seinen Freund halten, ihn beschützen, ihm die Angst nehmen. Er wollte bei ihm sein. Daniel schrie, schrie. Er entfernte sich immer schneller. Schneller, er musste schneller laufen. Nun stürzte Dominik, der Boden war matschig, die Wurzeln der Bäume ragten hoch aus der Erde, es war schwer ihnen in der Panik auszuweichen. Dominik war dreckig und verschwitzt, er weinte stärker und er war so schnell er konnte wieder auf den Beinen. Wo war Daniel?
      Er stand. Dunkelheit. Stille. Er stand alleine auf dem Hügel, unter ihm die Kapelle, die heller erleuchtet erschien, als noch vor wenigen Minuten. Er getraute sich nicht den Namen seines Freundes zu rufen, weg, er musste weg und er lief. Der Nebel kroch an seinen Händen hoch, aber er lief ein paar Meter … dann blieb er stehen. Die Angst hatte ihn erfasst gehabt, aber jetzt nicht mehr, er musste doch zu seine m Freund. Er musste doch zu ihm und die Familie Lex, er konnte sie doch nicht einfach zurücklassen, sie waren doch, er war doch … es waren seine Freunde, seine Begleiter, seine Kameraden.
      Wieder hörte er die Glocke läuten, einem Signal gleich, das nur bestimmte Leute zu deuten vermochten … Hass stieg in ihm auf und auch Mut. Er hörte einen Schrei, dumpf, laut und aus tiefster Seele. Er konnte nicht ausmachen, zu wem die Stimme gehört hatte, Luca oder Daniel? Hatten sie Daniel, aber er lief doch noch vor ihm, er war vor ihm gewesen und dann … dann war er das nicht mehr … „Daniel“, sagte Dominik leise und wünschte sich, dass er seinen Freund an sich drücken dürfte, er würde ihn niemals mehr loslassen.
     
    „Was seid ihr für Arschlöcher“, sagte Luca, der auf dem Boden lag, weinte und fragte, wo sein Sohn war, sein geliebter Sohn und Tränen traten zitternd aus seinen Augen. Er war am Boden gefesselt worden und neben ihm lag ein Messer. Sie malten noch Pentagramme, eifrig kritzelten und krakelten sie am Boden um ihn herum. Er war auf verschiedene, magische Symbole gebettet worden und sie sprachen während sie zeichneten, immer und immer wieder die selben Worte. Sie hörten sich nach gemeinen Worten an. Worte, Laute. Er verstand sie nicht. Latein? Altgriechisch, etwas dazwischen? Er wusste es nicht. Und seine Frau, seine geliebte Frau war vor ihm an der Wand, neben dem Kamin, auf ein Kreuz genagelt worden. Er war machtlos, weinte, weinte und schrie wieder mit allen Kräften, die er zur Verfügung hatte. „Bitte“, sagte er, „was seid ihr, was wollt ihr“, und ein altbekannter Gruß stimmte unter den Kuttenträgern ein.
      Incubus et Succubus
      Langsam und leise. Einer schürte das Feuer, einige formierten sich … als wollte der Nebel von draußen in die Kapelle eindringen, er kroch langsam empor … blieb aber draußen, dieser Ort war verflucht, er war heidnisch, er war beängstigend und einer der Kuttenträger kam auf Luca zu. Er sagte nichts zu ihm, er legte nur seinen Kopf zurück … signalisierte, dass er still sein sollte und nichts weiter.
      „Ihr könnt mich mal …, lasst mich los, lasst mich und meine Familie gehen“, aber er wusste, dass jedes Wort, das er sagte, nichts bedeutete und nichts half.
      Kalt wurde es, obwohl es Sommer war, als könne die Wärme von draußen nicht nach drinnen gelangen; sie wurde nicht hinein gebeten. Kalt war es, Luca zitterte.
      Seine Frau war ohnmächtig geworden, als sie ihr zwei Nägel durch die Füße rammten, damit sie kopfüber auf ein Kreuz genagelt werden konnte. Ausgezogen hatte man sie, nackt war sie. Luca, der ebenso nackt war, betrachtete hilflos seine Frau. Durch ihre Hände waren auch je ein Nagel durchgeschlagen worden, sie verlor viel Blut.
      Die
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